Anzeige

Wie gehen Astronaut:innen aufs Klo?

  • Veröffentlicht: 28.10.2020
  • 13:45 Uhr
  • Peter Schneider

Auf Toilette zu gehen, ist für Astronaut:innen ein Risiko: Alles, was daneben geht, hebt ab. Ein Blick in die stillen Örtchen der Raumfahrt - und auf das Weltraum-Klo der Zukunft.

Anzeige

Das Wichtigste zum Thema Weltraum-Toiletten

  • Die natürlichste Sache der Welt ist im Weltraum zum Leidwesen der Astronaut:innen eine der schwierigsten. Denn dort fehlt die Schwerkraft, die auf der Erde den größten Teil des Geschäfts verrichtet.

  • In den Anfangstagen trugen die Helden der Raumfahrt Windeln. Alan Shepard, der erste Amerikaner im All, musste vor seinem historischen Flug so lange auf der Startrampe warten, bis er es nicht mehr aushielt. Sensoren im Raumanzug verrieten dem Kontrollzentrum sein Malheur.

  • Die Apollo-Astronauten trugen für ernstere Fälle Plastikbeutel bei sich, die sie an ihr Hinterteil kleben mussten - während die Kollegen neben ihnen saßen.

  • Bei der nächsten Mondlandung soll es aber ein Örtchen in der Landefähre geben. Dafür hat die NASA sogar eine "Lunar Loo Challenge" ausgeschrieben. Die Mond-Toilette soll 70 Prozent leichter sein als das neue ISS-Klo und nur noch 31 Kilo wiegen. Preisgeld: 35.000 US-Dollar.

  • Übrigens: Die Hinterlassenschaften der Astronaut:innen sind alles andere als Unrat, sondern für Wissenschaftler:innen kostbares Forschungsmaterial. So will man verstehen, wie sich der menschliche Körper im Weltraum verhält.

Anzeige
Anzeige

Der Schrecken der Apollo-Astronauten

Vorführung eines Apollo-Fäkalienbeutels: Kurz ans Hinterteil geklebt, schon kann es losgehen. Man kann sich leicht vorstellen, dass die NASA-Ingenieure mehr Spaß an der Entwicklung hatten als die Astronauten bei der Anwendung.
Vorführung eines Apollo-Fäkalienbeutels: Kurz ans Hinterteil geklebt, schon kann es losgehen. Man kann sich leicht vorstellen, dass die NASA-Ingenieure mehr Spaß an der Entwicklung hatten als die Astronauten bei der Anwendung.© NASA

Eine neue Toilette für die ISS

Der Roboterarm des ISS greift den Raumfrachter Cygnus NG-14. An Bord: ein neues Klo. Die Astronaut:innen dürften sich darüber das High-Tech-Gerät mit dem umständlichen Namen "Universal Waste Management System" (UWMS) freuen - jede Verbesserung ist willkommen.
Der Roboterarm des ISS greift den Raumfrachter Cygnus NG-14. An Bord: ein neues Klo. Die Astronaut:innen dürften sich darüber das High-Tech-Gerät mit dem umständlichen Namen "Universal Waste Management System" (UWMS) freuen - jede Verbesserung ist willkommen.© NASA
Das soll ein Klo sein? Die neue Weltraum-Toilette der NASA beim Test, um Start und Weltraum zu trotzen.
Das soll ein Klo sein? Die neue Weltraum-Toilette der NASA beim Test, um Start und Weltraum zu trotzen.© NASA
Kein Witz: Weltraumtoiletten müssen sogar Brandschutztests überstehen, wie hier der Toilettensitz des Spaceshuttles.
Kein Witz: Weltraumtoiletten müssen sogar Brandschutztests überstehen, wie hier der Toilettensitz des Spaceshuttles.© NASA
Detailblick auf die Weltraum-Toilette. Das Wichtigste: Nr. 2 ist der Sitz fürs große, Nr. 4 der Schlauch fürs kleine Geschäft.
Detailblick auf die Weltraum-Toilette. Das Wichtigste: Nr. 2 ist der Sitz fürs große, Nr. 4 der Schlauch fürs kleine Geschäft. © NASA
Die bisherige Toilette auf der ISS. Der vermutlich wichtigste, aber nicht beliebteste Ort auf der Station.
Die bisherige Toilette auf der ISS. Der vermutlich wichtigste, aber nicht beliebteste Ort auf der Station.© NASA
Privatsphäre 
ist Mangelware auf der ISS. Ausnahme: Die Toilette, sie hat eine Tür.
Privatsphäre ist Mangelware auf der ISS. Ausnahme: Die Toilette, sie hat eine Tür.© NASA
Der Roboterarm des ISS greift den Raumfrachter Cygnus NG-14. An Bord: ein neues Klo. Die Astronaut:innen dürften sich darüber das High-Tech-Gerät mit dem umständlichen Namen "Universal Waste Management System" (UWMS) freuen - jede Verbesserung ist willkommen.
Das soll ein Klo sein? Die neue Weltraum-Toilette der NASA beim Test, um Start und Weltraum zu trotzen.
Kein Witz: Weltraumtoiletten müssen sogar Brandschutztests überstehen, wie hier der Toilettensitz des Spaceshuttles.
Detailblick auf die Weltraum-Toilette. Das Wichtigste: Nr. 2 ist der Sitz fürs große, Nr. 4 der Schlauch fürs kleine Geschäft.
Die bisherige Toilette auf der ISS. Der vermutlich wichtigste, aber nicht beliebteste Ort auf der Station.
Privatsphäre 
ist Mangelware auf der ISS. Ausnahme: Die Toilette, sie hat eine Tür.
Anzeige

5 Facts über die neue Weltraum-Toilette

💰 Die Kosten für das neue ISS-Klo: laut NASA umgerechnet 19,5 Millionen Euro.

🚽 Die neue Weltraum-Toilette ist 65 Prozent kleiner und 40 Prozent leichter als das alte Modell auf der ISS.

🌑 3 Jahre soll das neue Toiletten-System auf der ISS getestet werden. Verläuft der Test erfolgreich, soll es bei künftigen Mond- und Mars-Missionen zum Einsatz kommen.

💧 Verrückt: Das neue Weltraum-Klo bereitet den Urin wieder als Trinkwasser auf. Wasser ist auf der ISS ein kostbares Gut, weil jeder Liter Zehntausende Euro kostet, wenn er in den Weltraum transportiert wird.

👫 Es ist eine Unisex-Toilette. Je nachdem, welches Geschäft zu erledigen ist, kommt ein Schlauch oder ein kleiner Sitz mit Loch zum Einsatz. Weil es im All keine Schwerkraft gibt, muss die Toilette alles absaugen.

Biologische Landwirtschaft im All

Menschliche Hinterlassenschaften könnten in Zukunft eine große Rolle spielen. Denn sie eignen sich als Dünger für Pflanzen. Im Andy Weirs Buch "Der Marsianer" bekommt man schon mal einen Vorgeschmack, wie das laufen könnte. Dort düngt der auf dem Mars gestrandete Mark Watney sein Kartoffelfeld mit dem Inhalt von Fäkalienbeuteln.
Menschliche Hinterlassenschaften könnten in Zukunft eine große Rolle spielen. Denn sie eignen sich als Dünger für Pflanzen. Im Andy Weirs Buch "Der Marsianer" bekommt man schon mal einen Vorgeschmack, wie das laufen könnte. Dort düngt der auf dem Mars gestrandete Mark Watney sein Kartoffelfeld mit dem Inhalt von Fäkalienbeuteln.© NASA
Mehr News und Videos
Ei Eier Frühstücksei Ostereier 452729272
News

Wie viele Eier pro Woche sind gesund?

  • 20.04.2024
  • 05:18 Uhr

© 2024 Seven.One Entertainment Group