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Planeten unseres Sonnensystems

Venus: So sieht der geheimnisvolle Planet wirklich aus

  • Aktualisiert: 03.04.2024
  • 17:43 Uhr
  • Peter Schneider
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© NASA

Normalerweise verdeckt ein giftiges Wolkenmeer die Oberfläche der Venus. Die NASA-Raumsonde Parker Solar Probe hat durch die Wolken des Planeten geschaut und Erkenntnisse zum Aussehen der "Zwillingserde" geliefert.

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Das Wichtigste zum Thema Planet Venus

  • Endlich zeigt sich die Venus ohne Hülle: Die Raumsonde Parker Solar Probe hat Bilder aufgenommen, die erstmals ihre Oberfläche zeigen. Bisher gab es von ihr nur Radarbilder und Aufnahmen sowjetischer Lande-Sonden.

  • Dafür flog die Sonde auf der sonnenabgewandten Seite über den Planeten und nahm Bilder von ihrer nahen Infrarot-Strahlung auf. Darauf waren Flachländer und Hochebenen zu erkennen. Minuspunkt: Die Bilder sind ziemlich unscharf.

  • Normalerweise behindert eine 20 Kilometer mächtige Wolkenschicht die Lichtstrahlen. Nur Infrarot-Strahlung kann sie durchdringen. Die Bilder zeigen also das etwa 460 Grad heiße "Glimmen" verschiedener Oberflächen-Strukturen.

  • Die Sonde untersucht eigentlich die Sonne. Sie fliegt aber regelmäßig an der Venus vorbei, um ihre Geschwindigkeit zu drosseln und ihre Flugrichtung zu ändern. Hier erfährst du mehr über Parker Solar Probe.

  • Der Venus wird häufig als kleine Zwillingserde bezeichnet. Die heiße und giftige Atmosphäre machen aber jedes Leben auf ihr unmöglich. Hier erfährst du alles über den Planeten Venus.

Im Clip: Warum sich Venus und Erde so ähnlich sind

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Fun Facts zur Venus

⛏️ Wie Erde, Mars und Merkur besteht die Venus aus Gestein. Ihre Oberfläche ist mit 460 Millionen Quadratkilometer etwa so groß wie die der Erde ohne Arktischen Ozean und Antarktis.

🥵 Die dichte Kohlendioxid-Atmosphäre sorgt für einen starken Treibhauseffekt. Mit 460 Grad in Bodennähe übertrifft die Venus sogar den sonnennähren Merkur. Bei diesen Temperaturen ist Zinn und Blei bereits geschmolzen.

♀️ Astronomisches Symbol der Venus ist . Er stellt den Handspiegel der römischen Göttin Venus dar, nach der der Planet benannt wurde.

⛄ Die Drehachse der Venus steht fast senkrecht zur Umlaufebene. Daher gibt es dort keine Jahreszeiten wie auf der Erde. Grund: Die Sonne trifft das ganze Venus-Jahr im gleichen Winkel auf den Planeten. Daher verteilt sich ihre Energie immer gleichmäßig.

🧬 2020 meinten Forschende per Fernanalyse das Molekül Phosphin in der Atmosphäre gefunden zu haben - ein Hinweis auf Leben? Später stellte sich heraus: Ein Analyse-Gerät war falsch justiert. Hier findest du mehr zum vermeintlichen Phosphin-Fund auf der Venus.

Venus auf dem Radar

Maat Mons mit 8 Kilometer Höhe größter Vulkan des Planeten. Das Bild ist Ergebnis aus Radardaten und Computerberechnungen. Eine Wanderung wäre hier unmöglich.
Maat Mons mit 8 Kilometer Höhe größter Vulkan des Planeten. Das Bild ist Ergebnis aus Radardaten und Computerberechnungen. Eine Wanderung wäre hier unmöglich. © NASA
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Gemütlich: Venus dreht sich in Slow Motion

Von allen Planeten dreht sich dreht die Venus am langsamsten um die eigene Achse. Ein Venustag dauert 243 Erdtage - das ist länger als ein Venusjahr (225 Erdtage)!

Zum Vergleich: Jupiter, der Riesenplanet, braucht nur knapp 10 Stunden. Kurios: Die Venus dreht sich von ihrem Nordpol aus gesehen im Uhrzeigersinn - fast alle anderen Planeten aber gegen den Uhrzeigersinn. Ursache für die ungewöhnliche Drehrichtung und den langen Venustag könnte der Einschlag eines große Asteroiden gewesen sein. Einen Beweis dafür haben die Astromonen aber noch nicht gefunden.

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Venus im Steckbrief

Eckdaten zum Planeten Venus: Masse, Durchmesser, Atmosphäre etc.
Eckdaten zum Planeten Venus: Masse, Durchmesser, Atmosphäre etc. © Galileo
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So siehst du die Venus am Himmel

⭕ Unser Nachbarplanet Venus gehört zu den inneren Planeten. Sie fliegt also auf einer fast kreisförmigen Umlaufbahn zwischen Erde und Sonne. Daher ist sie nie mitten in der Nacht zu sehen, wenn die Nachtseite der Erde von der Sonne weg zeigt.

☀️ Von uns aus gesehen befindet sie sich immer in der Nähe der Sonne - maximal 1 bis 2 Sternbilder von ihr entfernt.

🌅 Daher ist sie immer nur am Abend- oder Morgenhimmel zu sehen, kurz nachdem die Sonne untergegangen ist - oder bevor sie aufgeht.

⭐ Die Venus wird daher auch Abend- und Morgenstern genannt. Streng genommen ist das falsch, weil sie kein Stern ist.

🚅 Auf der schnelleren Innenbahn zieht die Venus alle 19 Monate an der Erde vorbei. Als Morgenstern dreht sie in einer engen Kurve rückwärts über Himmel. Nachdem sie hinter der Sonne vorbeigezogen ist, wird sie zum Abendstern und setzt nach einem weiteren Bogen wieder zum Überholvorgang der Erde an.

Nur Mond und Sonne sind heller

Venus über der Erde, 2015 fotografiert von der ISS aus: Nach Sonne und Mond ist die Venus das hellste Objekt am Himmel. Steht sie weit genug von der Sonne entfernt, ist sie bei günstigen Bedingungen sogar am Taghimmel zu sehen.
Venus über der Erde, 2015 fotografiert von der ISS aus: Nach Sonne und Mond ist die Venus das hellste Objekt am Himmel. Steht sie weit genug von der Sonne entfernt, ist sie bei günstigen Bedingungen sogar am Taghimmel zu sehen.© NASA
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Kein Leben auf der Venus

Auf der Venus herrschen Temperaturen um 500 Grad Celsius. Dazu kommen weitere, regelrecht ätzende Eigenschaften. Auf ihrer Oberfläche wirkt der 90-fache Druck der Erd-Atmosphäre. Zudem bestehen die vorhandenen Wolken aus Schwefelsäure.

Zwar landeten bereits einige Sonden auf dem Planeten, doch nur für kurze Zeit. (siehe Bildergalerie). Der Planet liegt leicht außerhalb der habitablen Zone, in der es flüssiges Wasser gibt.

Bekannte Venus-Raumsonden

Die Venusoberfläche, 1982 aufgenommen von „Venera 13“, einer von zahlreichen sowjetischen Venus-Landsonden. Sie lieferten die ersten Bilder der Oberfläche. Das Licht auf der Venus ist ungefähr so wie bei uns an einem trüben Nachmittag, sodass du etwa 3 Kilometer weit schauen könntest.
Die Venusoberfläche, 1982 aufgenommen von „Venera 13“, einer von zahlreichen sowjetischen Venus-Landsonden. Sie lieferten die ersten Bilder der Oberfläche. Das Licht auf der Venus ist ungefähr so wie bei uns an einem trüben Nachmittag, sodass du etwa 3 Kilometer weit schauen könntest.© NASA
Die Venus war der erste Planet überhaupt, der von einer Raumsonde besucht worden ist, von Mariner 2. Die Sonde stellte schon 1962 fest, dass der Planet über 400 Grad heiß ist - und damit unbewohnbar.
Die Venus war der erste Planet überhaupt, der von einer Raumsonde besucht worden ist, von Mariner 2. Die Sonde stellte schon 1962 fest, dass der Planet über 400 Grad heiß ist - und damit unbewohnbar.© NASA
Nach fast 40 gestarteten sowjetischen und amerikanischen Sonden startete 2005 die erste europäische Venus-Mission. Die aus Darmstadt gesteuerte Sonde Venus-Express erforschte die Atmosphäre sowie ihren Treibhauseffekt und flog dabei bis auf 130 Kilometer an den Planeten heran.
Nach fast 40 gestarteten sowjetischen und amerikanischen Sonden startete 2005 die erste europäische Venus-Mission. Die aus Darmstadt gesteuerte Sonde Venus-Express erforschte die Atmosphäre sowie ihren Treibhauseffekt und flog dabei bis auf 130 Kilometer an den Planeten heran.© ESA
2021 beschloss die NASA, die Venus wieder Ende der 2020er-Jahre zu besuchen. Dabei plant sie, eine Kapsel zum Boden zu schicken, die hochauflösende Bilder schießen und herausfinden soll, ob es dort einmal Wasser gab.
2021 beschloss die NASA, die Venus wieder Ende der 2020er-Jahre zu besuchen. Dabei plant sie, eine Kapsel zum Boden zu schicken, die hochauflösende Bilder schießen und herausfinden soll, ob es dort einmal Wasser gab.© NASA
Die Venusoberfläche, 1982 aufgenommen von „Venera 13“, einer von zahlreichen sowjetischen Venus-Landsonden. Sie lieferten die ersten Bilder der Oberfläche. Das Licht auf der Venus ist ungefähr so wie bei uns an einem trüben Nachmittag, sodass du etwa 3 Kilometer weit schauen könntest.
Die Venus war der erste Planet überhaupt, der von einer Raumsonde besucht worden ist, von Mariner 2. Die Sonde stellte schon 1962 fest, dass der Planet über 400 Grad heiß ist - und damit unbewohnbar.
Nach fast 40 gestarteten sowjetischen und amerikanischen Sonden startete 2005 die erste europäische Venus-Mission. Die aus Darmstadt gesteuerte Sonde Venus-Express erforschte die Atmosphäre sowie ihren Treibhauseffekt und flog dabei bis auf 130 Kilometer an den Planeten heran.
2021 beschloss die NASA, die Venus wieder Ende der 2020er-Jahre zu besuchen. Dabei plant sie, eine Kapsel zum Boden zu schicken, die hochauflösende Bilder schießen und herausfinden soll, ob es dort einmal Wasser gab.

Venus-Transit: Happening für Astronomen

Zieht die Venus vor der Sonne vorbei, nennen die Astronomen das einen Venustransit: Erde, Venus und Sonne stehen dann in einer Linie. Dieses astronomische Happening ereignet sich nur unregelmäßig und durchschnittlich 5 Mal in 243 Jahren.

Dabei wird es aber nicht dunkel wie bei einer Sonnenfinsternis. Da die Venus viel weiter weg ist als der Mond, deckt sie nur ein Tausendstel der Sonnenscheibe ab.

Trotzdem kannst du dieses Jahrhundertereignis mit bloßem Auge und für mehrere Stunden beobachten - vorausgesetzt, du trägst eine Brille mit Sonnenfilter. Darauf musst du allerdings bis zum 11. Dezember 2117 warten.

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