
Sternschnuppen 2023: Diese Meteorschauer kannst du dieses Jahr sehen
Meteore: Was sind eigentlich Sternschnuppen?
Sternschnuppen sind kleinste Partikel aus dem All, die in der Erdatmosphäre verglühen. Astronom:innen nennen diese Leuchterscheinungen Meteore.
Diese Gesteinsbrösel aus Gestein und Metall sind zumeist kleiner als ein Millimeter. Sind sie größer als einen Zentimeter und mehr, dann heißen sie Boliden, Feuerkugeln oder Feuerbälle.
Sternschnuppen leuchten häufig nur kurz auf. Ursache: Sie prallen mit bis zu 70 Kilometer pro Sekunde auf die äußere Lufthülle in etwa 100 Kilometer Höhe. Dadurch heizen sie sich in Sekundenbruchteilen so stark auf, dass sie weiß glühen.
Sternschnuppen treten oft gehäuft auf. Dann spricht man von einem Meteorstrom oder Meteorschauer (siehe unten).
Müllschnuppen: Mittlerweile sorgt auch der Mensch selbst für Sternschnuppen. Wenn Weltraumschrott zurück zur Erde fällt, fängt er ebenfalls an zu leuchten. Allerdings ist er viel langsamer als die natürlichen Geschosse aus dem All.
Sternschnuppen - die Glühwürmchen aus dem All
Sternschnuppen sind kleinste Partikel, die in der Atmosphäre verglühen. Mehrmals im Jahr kommt es zu regelrechten Sternschnuppen-Schauern (hier eine montierte Collage aus einzelnen Aufnahmen).
Welche Sternschnuppen kann man 2023 in Deutschland sehen?
Hier findest du die wichtigsten und größten Meteorschauer. Die Rate der Sternschnuppen pro Stunde ist geschätzt und gilt nur bei optimalen Beobachtungsbedingungen, also einem klaren und dunklen Himmel:
Quadrantiden
📅 Zeitraum: 28. Dezember bis 12. Januar 2023
🌍 Ort: Nordhalbkugel
🌠 Rate : 110 Sternschnuppen pro Stunde
🤩 Am besten zu sehen: Der Höhepunkt der Quadrantiden im Jahr 2023 am 4. Januar fällt fast mit dem Vollmond zusammen. Das erschwert die Beobachtung erheblich.
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Lyriden
📅 Zeitraum: 14. April bis 30. April 2023
🌍 Ort: Weltweit
🌠 Rate : 18 Sternschnuppen pro Stunde
🤩 Am besten zu sehen: 23. April 2023
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Arietiden
📅 Zeitraum: 22. Mai bis 2. Juli 2023
🌍 Ort: Europa
🌠 Rate : 60 Sternschnuppen pro Stunde
🤩 Am besten zu sehen: 7. Juni 2023. Da die meisten Sternschnuppen tagsüber auf die Erde treffen, sind sie schwer zu beobachten.
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Eta-Aquariiden
📅 Zeitraum: 19. April bis 28. Mai 2023
🌍 Ort: Weltweit
🌠 Rate : 50 Sternschnuppen pro Stunde
🤩 Am besten zu sehen: 6. Mai 2023. Das Streulicht des Mondes wird die Beobachtung erschweren.
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Südliche Delta-Aquariiden
📅 Zeitraum: 12. Juli bis 23. August 2023
🌍 Ort: Südhalbkugel
🌠 Rate : 25 Sternschnuppen pro Stunde
🤩 Am besten zu sehen: 30. Juli 2023. Der Fast-Vollmond wird die Beobachtung deutlich erschweren.
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Perseiden
📅 Zeitraum: 17. Juli bis 24. August 2023
🌍 Ort: Nordhalbkugel
🌠 Rate : 110 Sternschnuppen pro Stunde
🤩 Am besten zu sehen: 13. August 2023
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Orioniden
📅 Zeitraum: 2. Oktober bis 7. November 2023
🌍 Ort: Weltweit
🌠 Rate : 20 Sternschnuppen pro Stunde
🤩 Am besten zu sehen: 22. Oktober 2023
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Leoniden
📅 Zeitraum: 6. November bis 30. November 2023
🌍 Ort: Weltweit
🌠 Rate : 15 Sternschnuppen pro Stunde
🤩 Am besten zu sehen: 18. November 2023
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Geminiden
📅 Zeitraum: 4. Dezember bis 20. Dezember 2023
🌍 Ort: Weltweit
🌠 Rate : 140 Sternschnuppen pro Stunde
🤩 Am besten zu sehen: 14. Dezember 2023
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Ursiden
📅 Zeitraum: 17. Dezember bis 26. Dezember 2023
🌍 Ort: Nordhalbkugel
🌠 Rate : 10 Sternschnuppen pro Stunde
🤩 Am besten zu sehen: 23. Dezember 2023
Wie entstehen Sternschnuppen?
- 🌑
Sternschnuppen entstehen, wenn kleine Gesteinskörner aus dem All auf die Erdatmosphäre treffen und verglühen. Häufig stammten sie von kleinen Bruchstücken größerer Asteroiden.
- ❌
An bestimmten Tagen im Jahr jagen ganze Sternschnuppenschauer oder Meteorströme über den Himmel. Das passiert, wenn die Erde die Bahn eines Kometen kreuzt.
- ☄️
Diese Himmelskörper bestehen aus Eis, in denen Gesteinsbruchstücke eingefrorene sind. Diese schmutzigen Schneebälle ziehen auf ihrem Weg um die Sonne eine Wolke aus Trümmerstückchen hinter sich her.
- 🗓️
Jährlich grüßt der Kometenstaub: Die Erde trifft immer zur gleichen Zeit auf diese Trümmerspur des Kometen. Ein Teil der Kometen-Partikel landet dabei unweigerlich in der Atmosphäre. Daher setzt der himmlische Funkenregen immer einmal jährlich am gleichen Datum ein.
- ⛆
Bereits in normalen Nächten lassen sich etwa vier Meteore in der Stunde beobachten. Wenn die Erde durch eine Kometen-Abgas-Spur fliegt, können es auch Tausende sein.
- ⚛️
Lichtspur: Kurioserweise sehen wir den glühenden Meteor gar nicht. Er fliegt in mehr als 100 Kilometer Höhe und ist aus dieser Entfernung kaum zu sehen. Stattdessen zieht er eine Plasma-Gas-Spur hinter sich her. Dabei trennen sich die Elektronen durch die enorme Hitze von ihren Atomen. Wenn diese anschließend wieder zusammenfinden, fangen sie an zu leuchten - selbst, wenn der Meteor bereits verglüht ist.
Perseiden: Woher kommt die Faszination für die Sternschnuppen?
Perseiden: Woher kommt die Faszination für die Sternschnuppen?
Dank eines Kometen können wir jedes Jahr die sogenannten Perseiden am Nachthimmel bestaunen. Was die eigentlich sind, erklären wir im Clip.
Woher kommen Sternschnuppen?
Sternschnuppen sind Überbleibsel aus der Entstehung unseres Sonnensystems. Sie stammen häufig aus dem Asteroidengürtel zwischen Mars und Jupiter. Dort befinden sich Millionen Brocken aus Gestein und Metall mit einem Durchmesser von wenigen Millimetern bis zu Hunderten Kilometern.
Manchmal reißt die Schwerkraft des nahen Jupiter Brocken auf neue Umlaufbahnen Richtung Erde, wo sie dann von der Erde angezogen werden ... und verglühen.

Fliegt die Erde durch die Trümmerspur eines Kometen, regnet es Sternschnuppen.
© Galileo
Eine andere Quelle sind Kometen. Diese schmutzigen Schneebälle stammen aus dem äußeren Sonnensystem, dem Kuipergürtel und der mysteriösen Oortschen Wolke.
Einige brauchen bis zu 200 Jahre für den Weg um die Sonne. Da sie aus wenig festem Eis und Staub bestehen, hinterlassen sie eine Spur aus Geröll, wenn sie nahe an ihr vorbeifliegen. Gerät die Erde in diese Spur, regnet es Sternschnuppen.
Unter diesen Bedingungen kannst du Sternschnuppen beobachten

Meteor-Schauer scheinen häufig aus einer bestimmten Region am Himmel zu strömen (aus einem "Radianten"). Daher tragen sie zumeist den Namen der Sternbilder, die zufälligerweise in diesen Regionen zu sehen sind. Die Perseiden kommen also aus dem Sternbild Perseus - was natürlich nur so aussieht.
© NASA
Um Sternschnuppen zu beobachten braucht es vor allem einen dunklen Himmel. Künstliche Lichter wie Straßenbeleuchtungen, Autoscheinwerfer, aber auch der Vollmond stören sehr. Am besten fährst du hinaus aufs flache Land mit einem weiten Horizont.
Lass deine Augen für 20 Minuten an die Dunkelheit gewöhnen und setze dich in einen bequemen Liegestuhl oder leg dich gleich auf eine Decke auf dem Boden.
Richte deinen Blick auf den Radianten, also den Bereich des Himmels, aus dem die Meteore scheinbar hervorströmen. Mach dich also mit den Sternbildern vertraut, nach denen die Meteorströme benannt sind.
Was ist der Unterschied zwischen einem Meteor und einem Meteoriten?
Komet, Asteroid, Meteor oder Meteorit? Je nachdem, welchen Weg Gesteinsbocken aus dem All nehmen und wie sie enden, erhalten sie einen anderen Namen.
So fotografierst du das Leucht-Spektakel
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Wähle eine Umgebung, in der du möglichst wenig Licht- und Luftverschmutzung hast, also auf Bergspitzen - auf jeden Fall aber außerhalb von Städten.
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Am besten nimmst du eine Spiegelreflexkamera mit langer Belichtungszeit. Das ist wichtig, um im Dunkeln zu fotografieren. Und um möglichst viel Himmel abzudecken, benötigst du ein Weitwinkel-Objektiv.
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Wichtig ist ein stabiler Untergrund. Die Kamera darf sich während der gesamten Belichtungszeit nicht bewegen. Am besten eignet sich dafür ein Stativ. Unbedingt per Fern- oder Selbstauslöser fotografieren.
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Für Profis: Öffne deine Blende und stell den ISO-Wert deiner Kamera auf 6.400 bis 12.800. Die Belichtungszeit sollte zwischen mehr als 20 Sekunden betragen. Tipp für Kamera-Dummies: Blitz ausschalten!
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Auf dem Smartphone brauchst du bestimmte Apps, um Einstellungen wie die Belichtungszeit ändern zu können. Dann kannst du auch mit dem Handy fotografieren. Erwarte aber nicht zu viel. Die Kameraoptik von Smartphones können mit SR-Kameras nicht mithalten.
Schon Philosophen-Legende Aristoteles machte sich über Sternschnuppen Gedanken
Natürlich haben auch schon die Menschen in der fernen Vergangenheit Sternschnuppen wahrgenommen. Schon der griechische Philosoph Aristoteles höchstpersönlich beschrieb die Leuchterscheinungen am Himmel in seinem Buch "Meteorologie" - vor mehr als 2.300 Jahren.
Bedeutung: Wie die Sternschnuppe zu ihrem Name kam
- 🕯️
Eine Schnuppe ist der verkokelte Docht einer abgebrannten Kerze. Die Menschen fanden also, Sternschnuppen sähen aus, wie der Rest eines Kerzendochts, der noch glühend zur Erde fällt (daher auch die Redensart "Ist mir Schnuppe")
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Warum sich viele Menschen etwa heimlich wünschen, wenn sie eine Sternschnuppe sehen, ist dagegen nicht eindeutig geklärt. Eine mögliche Erklärung: Eine Sternschnuppe ist das Bildnis eines göttlichen Wesens, dass dem Menschen zur Seite steht.
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Weniger Glück bringen Sternschnuppen offenbar in der Mongolei. Der Legende nach sehen die Menschen dort mit jeder Sternschnuppe eine Seele eines Toten in den Himmel auffahren.
Die wichtigsten FAQs zu Sternschnuppen
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Was sind Sternschnuppen?
Sternschnuppen sind kleine Gesteinspartikel aus dem All.
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Wie entstehen Sternschnuppen?
Prallen kleinste Gesteinspartikel aus dem All auf die Atmosphäre, leuchten sie beim Verglühen als Sternschnuppen auf.
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Wann kann man welche Sternschnuppen in Deutschland sehen?
In Deutschland lassen sich alle Sternschnuppenschauer beobachten, die in der nördlichen Hemisphäre zu sehen sind, darunter die lichtstarken Perseiden und Geminiden.
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Unter welchen Bedingungen kann man Sternschnuppen sehen?
Am besten lassen sich Sternschnuppen in wolkenlosen, mondlosen Nächten beobachten, nach Möglichkeit außerhalb der Stadt.