
Späher aus dem All: Satelliten haben alles im Blick - auch dich?
Das Wichtigste zum Thema Satelliten
Fotografie ist nur eine von vielen Methoden, die Erde abzubilden. Satelliten verwenden manchmal auch Radarstrahlen, die mühelos durch Wolken dringen können.
Rush-Hour im Weltall: 2010 schwebten noch weniger als 900 aktive Satelliten im Weltraum. Heute sind es fast 5.000. Etwas über 1.000 davon sammeln Informationen auf der Erdoberfläche.
Grund für den Boom im All: Früher haben nur Staaten Raumfahrt betrieben. Heute starten auch Unternehmen Satelliten und verdienen Geld mit ihren Daten - allem voran Elon Musk mit seinem Starlink-Netzwerk.
In den Anfangszeiten dauerte es viele Tage, bis ein Satellit denselben Ort auf der Erdoberfläche wieder überflog. Heute gibt es so viele davon, dass sie die Erde quasi in Echtzeit abbilden.
Erdbeobachtungs-Satelliten fliegen häufig nur in 300 bis 600 Kilometern Höhe. Das ist Luftlinie nicht mehr als die Entfernung von München nach Frankfurt und Hamburg.
Knackpunkt der modernen Satelliten-Bilder: Nicht ihre Qualität ist entscheidend, sondern ihre Auswertung mit intelligenter Software.
Wie überwachen uns Satelliten? Jetzt im Galileo Podcast
Satelliten-Transporter made in Germany
Auch die Rakete der Rocket Factory Augsburg könnte eines Tages Kleinsatelliten zur Erdbeobachtung ins All transportieren. Sie soll frühestens Ende 2022 abheben.
Elon Musk hat mehr Satelliten im Weltall als sonst jemand
Elon Musk hat mehr Satelliten im Weltall als sonst jemand
Elon Musk ist Weltmarktführer mit seinen Satelliten von SpaceX. 2019 hat er insgesamt 120 Satelliten ins All geschickt - und in den nächsten Jahren sollen noch tausend Weitere folgen.
Was Satelliten auf der Erde alles erkennen - und wie es genutzt wird
Können mir Satelliten auch beim Sonnenbaden zusehen?

US-Geheimdienstagenten waren entsetzt, als Präsident Trump dieses Bild von einem zerstörten Areal twitterte. Gemacht hatte es ein Spionage-Satellit - und Nerds fanden schnell heraus, um welchen es sich handelte.
© Twitter
Jemanden aus dem All auszuspionieren? Für die streng geheimen US-amerikanischen KH-11-Satelliten ein Klacks. Ihre 2,40 Meter großen Spiegel erkennen Gegenstände von nur 10 Zentimeter Größe - also auch einen Bikini. Allerdings als Punkt und auch nur, wenn die Atmosphäre nicht allzu sehr flimmert.
Hier liegt die Grenze: Aus 300 Kilometer Abstand und einem riesigen 4-Meter-Spiegel lässt sich auch bei klarstem Wetter nichts unterscheiden, was kleiner als 8,6 Zentimeter ist. Good News für Datenschützer: Satelliten erkennen, wo sich ein Mensch aufhält - aber nicht welcher.
Satelliten - die wichtigsten Helfer der Klimaforschung
Was du garantiert noch nicht über Satelliten wusstest
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Schiffe senden Positions-Signale aus, die von Satelliten aufgefangen werden. Reedereien können so nachverfolgen, wo sich ihre Schiffe gerade befinden. Umgekehrt lässt sich auf diese Weise auch illegale Fischerei feststellen.
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2015 haben Reporter:innen der Nachrichtenagentur AP Satellitenbilder benutzt, um Sklavenschiffe im Indischen Ozean zu finden. Etwa 2.000 versklavte Fischer:innen wurden daraufhin befreit.
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Der Welt erzählte die chinesische Regierung, tausende Menschen der uigurischen Minderheit würden sich in Lagern freiwillig weiterbilden. Bis Menschenrechtler:innen auf Satellitenbildern Wachtürme und Stacheldraht entdeckten.
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Razzia per Satellit: Vermutlich wähnte sich ein Marihuana-Fan im US-Bundesstaat Oregon sicher, weil seine Plantage von außen nicht sichtbar war. Das galt aber nicht von oben. Nach einem Tipp bemühte die Polizei Google-Earth - und fand 94 Pflanzen.
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Noch mehr über Satelliten
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Satellitenbilder kommen auch zum Einsatz, um Verbrechen aufzuklären oder vermisste Personen zu finden. Hier erfährst du mehr über Satelliten auf Verbrecher-Jagd.
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Konkurrenz für SpaceX könnte aus Bayern kommen: Das Start-up "Isar Aerospace" baut an Trägerraketen für Satelliten. Vielleicht starten die sogar bald vom ersten deutschen Weltraumbahnhof. Hier erfährst du mehr über das deutsche Raketen-Projekt.