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Sonneneruption

Sonneneruption: Warum sich ein Teil der Sonne abgelöst hat

Unerklärliche Sonneneruption: Ein riesiger Bogen aus heißem Plasma hat sich von der Sonnenoberfläche gelöst und rotiert jetzt um ihren Nordpol. Wir erklären, was hinter den heftigen Ausbrüchen auf der Sonne steckt. Im Clip: ein Smiley von der Sonne.
Sonneneruption: Warum sich ein Teil der Sonne abgelöst hat
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Das Wichtigste zum Thema Sonneneruptionen

  • Auf der Sonne hat sich ein riesiger Plasmafetzen selbstständig gemacht und rotiert nun um den Sonnen-Nordpol.

  • Beobachtet wurde das Spektakel vom Solar Dynamics Observatory, einem weltraumgestützten Teleskop der NASA, der seit 2010 mit hochauflösenden Kameras die Sonne beobachtet.

  • Das Ungewöhnliche: Derart um die Sonne rotierendes Plasma haben die Sonnenforscher:innen bislang noch nicht gesehen - und sie können auch nicht erklären, wie es dazu kommen konnte.

  • Bekannt ist allerdings, woher das Plasma stammt: Auf der Sonnenoberfläche ereignen sich regelmäßig Sonneneruptionen, bei denen der Stern für kurze Zeit in großen Bögen geladene Teilchen in den Weltraum schleudert.

  • Sonneneruption sind die stärksten Explosionen im Sonnensystem! In manchen steckt laut der NASA mehr Energie als in einer Milliarde Wasserstoffbomben. Damit ließe sich die Menschheit etwa 20.000 Jahre lang mit Energie versorgen.

  • Zum Glück meist ungefährlich: Von den meisten Sonneneruptionen bekommen wir in der Regel nichts mit. Sie ereignen sich nicht nur weit entfernt von uns, sondern zeigen auch nur selten in Richtung Erde.

So rotiert der Plasmafetzen um den Sonnen-Nordpol

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Das steckt hinter einer Sonneneruption

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    Detailaufnahmen der Sonne offenbaren Erstaunliches: Sie ist keine glatte, hell leuchtende Kugel. Stattdessen sind auf ihre dunkle Flecken zu erkennen (hier liest du alles über die Sonnenflecken) und bizarre bogenartige Fetzen, die aus ihr herausgeschleudert werden - das sichtbare Ergebnis einer Sonneneruption.

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    Manche Eruptionen dauern bis zu 90 Minuten, wobei sich bis zu zehn Bögen täglich erkennen lassen. Die auch Flares genannten Bögen bestehen aus Plasma - Elektronen, Protonen und anderen geladenen Teilchen. Dieses heiße Gemisch wird von Magnetfeldern zusammengehalten.

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    Sonneneruptionen ereignen sich daher an Orten, an denen das Magnetfeld des Sterns besonders aktiv und stark ist.

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    Doch um die Sonne zu untersuchen, müssen Astronom:innen näher hinsehen. Dabei benutzen sie Teleskope mit Spezialfiltern, denn auch Kamerachips würden sonst geblendet. Die Mission der NASA-Raumsonde Parker kommt der Sonne derzeit am nächsten.

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    Achtung: Mit bloßem Auge in die Sonne zu schauen, ist gefährlich: Die intensive Strahlung würde deine Netzhaut unwiderruflich beschädigen oder sogar ganz zerstören.

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    Auch auf Sternen außerhalb des Sonnensystems gibt es Eruptionen. Astronom:innen haben schon Superflares beobachtet, die eine Million Mal stärker waren als die bisher stärksten Sonnen-Flares. Wissenschaftler:innen streiten noch, ob Superflares auch auf der Sonne auftreten können.

Größe eines Flares: Sonneneruption im Vergleich mit der Erde

Große Sonnen-Flares messen bis zu einem Tausendstel der gesamten Sonnenoberfläche – das ist immerhin das Zehnfache der Erdoberfläche

Sonnensturm: Wenn die Erde im Weg steht

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    Normalerweise schließen starke Magnetfelder die Flares ein. Manchmal aber bricht das Plasma das Magnetfeld auf und entweicht. Dann kann aus einer Sonneneruption ein Sonnensturm werden.

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    Denn löst sich das Plasma auf diese Weise von der Sonnenoberfläche, schießen die Teilchen mit bis zu einem Fünftel der Lichtgeschwindigkeit in den Weltraum (Fachbegriff: koronaler Massenauswurf).

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    Liegt zufälligerweise die Erde auf deren Weg, braucht die Schockfront der schnellsten Teilchen nur eine Stunde zu uns.

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    Trudelt der Hauptteil der Teilchen ein, droht der Umgebung der Erde ein Sonnensturm, der Satelliten außer Gefecht setzt und auf der Erdoberfläche elektronische Geräte zerstören kann (hier liest du, warum ein Sonnensturm gefährlich sein kann.)

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    Kurioserweise können Wissenschaftler:innen schon vorher ermitteln, ob ein Sonnensturm droht: Denn bricht Plasma aus dem Magnetfeld aus, trifft ein Teil des Plasmas auch die Sonne. Prallt es auf ihre Oberfläche, entsteht ein Röntgenblitz, der mit Lichtgeschwindigkeit nach nur acht Minuten und vor dem eigentlichen Sonnensturm die Erde erreicht.

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FAQs zur Sonneneruption

  • ⁉️

    Was ist eine Sonneneruption?

    Eine Sonneneruption ereignet sich, wenn Plasma von der Sonnenoberfläche aufsteigt. Magnetfelder schließen diese heißen, geladenen Teilchen ein, sodass sie dabei Bögen bilden - so genannte Flares.

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    Sind Sonneneruptionen gefährlich?

    Sonneneruptionen selbst sind nicht gefährlich, da sie sich auf der Sonne ereignen. Bricht heißes Sonnenplasma aus den Magnetfeldern aus und entweicht ins All, kann ein Teil davon in seltenen Fällen die Erde erreichen. Dort können die geladenen Teilchen einen Sonnensturm auslösen und Elektronik beschädigen.

  • ⁉️

    Können Sonneneruptionen auch die Erde treffen?

    Viele Sonneneruptionen bleiben ohne Folgen für die Erde. Bricht während einer Eruption hingegen Plasma aus seinem Magnetfeld aus und liegt die Erde dabei auf dessen Bahn durchs All, können die geladenen Plasma-Teilchen dort einen Sonnensturm auslösen.

  • ⁉️

    Was ist der Unterschied zwischen einer Sonneneruption und einem Sonnensturm?

    Eine Sonneneruption besteht aus heißem Plasma, das aus der Sonne geschleudert und von Magnetfeldern eingeschlossen Bögen auf der Sonnenoberfläche erzeugt. Einen Sonnensturm hingegen ereignet sich nur dann, wenn dieses Plasma aus den Magnetfeldern ausbricht und dazu noch zufälligerweise auf die Erde trifft. Dort kann ein Sonnensturm Satelliten im Erdorbit und elektronische Geräte auf der Erdoberfläche beschädigen.

Veröffentlicht: 22.02.2023 / Autor: Peter Schneider