
Endlich ein Foto! So sieht das Schwarze Loch im Zentrum der Milchstraße aus
Das Wichtigste zum Thema Schwarzes Loch in der Milchstraße
Historisch: Zum ersten Mal haben Wissenschaftler:innen ein Bild des Schwarzen Lochs im Zentrum der Milchstraße geschossen.
Die Ironie: Das Bild zeigt gar nicht das Schwarze Loch selbst. Das ist bekanntlich nicht möglich, da es so schwer ist, dass selbst Licht ihm nicht entkommen kann.
Stattdessen haben die Astronom:innen die leuchtenden Gase abgelichtet, die um das superschwere Objekt namens Sagittarius A* in der Mitte unserer Galaxie rotieren.
Wissenschaftler:innen haben schon lange vermutet, dass dort ein Schwarzes Loch existiert. Doch große Staubwolken haben bisher eine aussagekräftige Aufnahme verhindert.
Das Event Horizon Telescope (dazu mehr weiter unten) hat das Schwarze Loch aber anhand von Radiowellen aufgespürt. Sie können auch dicke Staub- und Gaswolken durchdringen.
So sieht das Schwarze Loch im Zentrum unserer Galaxie aus
Fotobeweis: Im Zentrum der Milchstraße rotieren 27.000 Lichtjahre entfernt heiße Gase um das Schwarze Loch Sagittarius A*. Das superschwere Objekt hat eine Masse von 4,3 Millionen Sonnen.
Was es mit dem superschweren Schwarzen Loch in der Milchstraße auf sich hat
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Schwarze Löcher sind die Objekte mit der größten Dichte im Universum. Ihre Schwerkraft ist so groß, dass sie bis zu einer bestimmten Distanz sogar Licht verschlucken.
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Diese "Licht-Verschluck-Grenze" nennen Astronom:innen Ereignishorizont, oder auf Englisch: Event Horizon. Ab da ist die Wissenschaft blind. Was dahinter passiert, lässt sich auch mit dem perfekten Teleskop nicht mehr beobachten.
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Den Wissenschaftler:innen gelang die Aufnahme erst jetzt, weil Sagittarius A* offenbar nur relativ wenig Gas aus seiner Umgebung in sich aufnimmt. Daher leuchtet seine Umgebung weniger stark als andere Galaxie-Zentren.
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Da die Größe des Ereignishorizonts von der Masse eines Schwarzen Lochs abhängt, konnten die Forscher:innen mit der Bildauswertung praktischerweise gleich ihre theoretischen Berechnungen bestätigen, die direkt auf Einsteins allgemeiner Relativitätstheorie beruhen.
Das Event Horizon Telescope
Das Event Horizon Telescope ist nur ein virtuelles Teleskop. In Wirklichkeit handelt es sich dabei um gleich acht Radio-Teleskope (hier eine Montage), die überall auf der Erde verstreut sind. Am Computer lassen sich ihre Beobachtungs-Daten so aufbereiten und kombinieren, als hätte ein einziges gigantisches Teleskop in den Weltraum gespäht. Damit lassen sich Himmelskörper viel schärfer auflösen, als es ein großes Teleskop je erreichen könnte.
Die erste Aufnahme eines schwarzen Lochs überhaupt
2019 machte das Event Horizon Telescope schon mal Schlagzeilen. Damals präsentierten Wissenschaftler:innen das erste Bild eines Schwarzen Lochs überhaupt. Der riesige Himmelskörper befindet sich in der Mitte der 55 Millionen Lichtjahre entfernten elliptischen Riesen-Galaxie Messier 87 – mit einer sagenhaften Masse von 6,5 Milliarden Sonnen.
Das erste Foto von einem Schwarzen Loch
Das erste Foto von einem Schwarzen Loch
Schwarze Löcher verschlucken alles - sogar Licht. Deswegen sind sie unsichtbar. Nun ist es Forschenden erstmals gelungen, das Phänomen fotografisch festzuhalten.