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Partielle Mondfinsternis: So kannst du das Himmelsphänomen beobachten

  • Veröffentlicht: 28.10.2023
  • 06:30 Uhr
  • Peter Schneider

Am 28. Oktober kommt es zu einer partiellen Mondfinsternis. Wir klären wie eine Mondfinsternis entsteht und warum der Mond manchmal rot, zum sogenannten Blutmond, wird. Wie ein Teleskop funktioniert, zeigen wir dir im Clip.

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Das Wichtigste zum Thema Mondfinsternisse

  • Die nächste Mondfinsternis kannst du am Samstagabend, den 28. Oktober 2023, beobachtet. Es handelt sich dabei um eine partielle Mondfinsternis, wobei nur ein kleines Stück des Mondes verdunkelt wird.

  • Auf der Erde ist eine Mondfinsternis zu sehen, wenn Sonne, Erde und Mond in einer Linie stehen und die Erde einen Schatten auf den Mond wirft.

  • Im Gegensatz zur Sonnenfinsternis lässt sich eine Mondfinsternis gefahrlos mit den bloßen Augen beobachten - solange der Himmel wolkenlos ist.

  • Außerdem dauert eine Mondfinsternis nicht bloß ein paar Minuten, sondern mehrere Stunden und ist auf der gesamten Nachtseite der Erde zu sehen. Ursache: Der Erdschatten ist viel größer als die Mondscheibe.

  • Der griechische Philosoph Aristoteles bemerkte schon vor mehr als 2.300 Jahren, dass die Erde einen runden Schatten auf dem Mond wirft. Die korrekte Schlussfolgerung des genialen Universalgelehrten: Die Erde ist eine Kugel und keine Scheibe, wie Tausende Jahre später noch viele glaubten - und glauben.

  • Bei einer Mondfinsternis leuchtet der Mond bis zu eine Million Mal schwächer als der gewöhnliche Vollmond - wobei das unter anderem von der Verschmutzung der Atmosphäre abhängt. Deswegen lässt sich eine Finsternis nur mit ein paar Tricks fotografieren (wie du gute Bilder aufnimmst, siehe unten!).

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Die nächsten Mondfinsternis ist am 28. Oktober

In diesem Jahrhundert kommt es zu insgesamt 228 Mondfinsternissen. 85 davon sind totale Mondfinsternisse, 57 partiell und bei 86 liegt der Mond im Halbschatten. Die vorerst letzte totale Mondfinsternis über Deutschland war im Mai 2022 zu sehen. Die nächste kannst du in Westeuropa am 14. März 2025 sehen.

Liste der kommenden Mondfinsternisse in Deutschland, Österreich und der Schweiz:

  • Oktober 2023: Partielle Mondfinsternis
  • September 2024: Partielle Mondfinsternis
  • März 2025: Total Mondfinsternis
  • September 2025: Totale Mondfinsternis
  • August 2026: Partielle Mondfinsternis

So entsteht eine Mondfinsternis

Bei einer Mondfinsternis wird der Mond vom Kernschatten der Erde von den Sonnenstrahlen abgedeckt.
Bei einer Mondfinsternis wird der Mond vom Kernschatten der Erde von den Sonnenstrahlen abgedeckt.© Galileo
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Diese Arten von Mondfinsternissen gibt es

🔴 Eine totale Mondfinsternis ereignet sich, wenn der Mond in den Kernschatten der Erde gerät. Dann leuchtet er nur schwach rötlich (siehe Blutmond).

🌓 Eine partielle Mondfinsternis siehst du, wenn der Mond teils im Kernschatten, teils im Halbschatten gerät.

🌑 Eine andere Spezialform ist die Halbschattenfinsternis. Dann ist der Mond zum Teil oder ganz im Halbschatten der Erde und leuchtet nur leicht schwächer.

Der Mond glimmt nur im Kernschatten der Erde leicht rötlich. Im Halbschatten ist er lediglich ein wenig dunkler.
Der Mond glimmt nur im Kernschatten der Erde leicht rötlich. Im Halbschatten ist er lediglich ein wenig dunkler.© Illustration von S.Wetzel (CC BY-SA 4.0)/ ESA - Valmir Martins de Morais / ESA/CESAR; M. Pérez Ayúcar; M. Castillo; M. Breitfellner NASA

Blutmond: Warum der Mond bei einer Finsternis rot leuchtet

Selbst bei einer totalen Mondfinsternis ist der Mond noch als schwach leuchtende rote Scheibe zu sehen. Zwar deckt die Erde den Mond vollständig ab. Doch das Sonnenlicht, das an der Erde vorbei durch ihre Erdatmosphäre strahlt, wird in alle Richtungen gestreut. Ein kleiner Teil davon erreicht auch den Mond, sodass er noch schwach leuchtet.

Das weiße Sonnenlicht ist jedoch eine Mischung aus vielen Wellenlängen - es enthält unter anderem rote, grüne und blaue Anteile. Die kurzwelligen, blauen und grünen Anteile werden in der Erdatmosphäre deutlich mehr gestreut als die langwelligen roten. Am Ende erreicht den Mond nur noch weitgehend rotes Licht - der Blutmond.

Blutmond: Er ist zu sehen, wenn Sonnenlicht von der Erdatmosphäre gestreut und zum Mond umgelenkt wird.
Blutmond: Er ist zu sehen, wenn Sonnenlicht von der Erdatmosphäre gestreut und zum Mond umgelenkt wird.© NASA
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Blutmond: So fotografierst du ihn am besten

☝️ Wähle deine Aufnahmezeit so, dass der Mond möglichst hoch über dem Horizont steht. Dann nimmt das Licht einen kürzeren Weg durch die Atmosphäre. So wird es durch die Luftschichten weniger abgeschwächt und gestört.

Verwende nach Möglichkeit ein Stativ, damit sich die Kamera nicht bewegt. Denn du musst den nur schwach leuchtenden Blutmond möglichst lange belichten, um ihn überhaupt abzubilden.

🐄 Benutzt du eine Spiegelreflexkamera, solltest du die Blende möglichst weit öffnen (kleine Blendenzahl), damit den Sensor ausreichend viel Licht erreicht. Damit dich keine künstlichen Lichtquellen stören, nimmst du deine Bilder am besten außerhalb der Stadt auf.

Unterschied von Vollmond und Mondfinsternis

Während einer Mondfinsternis läuft der Mond hinter der Erde auf der sonnenabgewandten Seite durch ihren Schatten. Das geht aber nur, wenn Sonne, Erde und Mond dabei eine Line bilden. Sie müssen sich also in einer Ebene befinden.

Zwar rotiert der Mond alle 28 Tage einmal um die Erde. Da seine Umlaufbahn aber geneigt ist, gerät er zumeist nicht in den Erdschatten, sondern bewegt sich leicht unterhalb dieser Ebene - wir sehen einen gewöhnlichen Vollmond.

Bei einer Mondfinsternis bilden Sonne, Erde und Mond eine Linie (Bild 1). 
Bei einer Mondfinsternis bilden Sonne, Erde und Mond eine Linie (Bild 1). © NASA

Pro Umlauf schneidet der Mond jedoch zweimal die Ebene mit Sonne und Erde. Wenn er dabei zufälligerweise genau hinter der Erde steht, kommt es zu einer Mondfinsternis. Das passiert vor allem in den Tagen um die Tag-Nach-Gleiche. Daher gibt es alle sechs Monate einen Zeitraum von 34 Tagen, in dem es zu Mondfinsternissen kommt.

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Die häufigsten Fragen zur Mondfinsternis

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