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Wie entstehen eigentlich Trends?

  • Veröffentlicht: 05.01.2022
  • 07:45 Uhr
  • Galileo
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© picture alliance / AA | Stringer

Smartwatches und Staubsaugroboter - was vor 10 Jahren für uns unrealistisch erschien, zählt heute zu unserem Alltag. Doch wie schaut die Zukunft in 10 Jahren aus? In Future labs versuchen Unternehmen, Trends vorherzusagen.

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Der Blick in die Zukunft

  • Unternehmen aus den unterschiedlichsten Branchen machen sich heute Gedanken, welche Produkte sie in Zukunft verkaufen können: Die Autoindustrie bastelt am Auto der Zukunft, die Technik-Branche sucht die Nachfolger von Smartphone und Smartwatch.

  • Bei zahlreichen Firmen gibt es dafür sogenannte Future Labs. In diesen meist geheimen Abteilungen überlegen Spezialist:innen, wie die Zukunft aussehen könnte und was die Menschen ihren Unternehmen dann abkaufen könnten.

  • Manche Unternehmen nutzen das Konzept der strategischen Frühaufklärung. Das Ziel ist es, Veränderungen, Umbrüche und Trends in der Branche des Unternehmens frühzeitig wahrzunehmen und darauf zu reagieren.

  • Aber nicht nur in Unternehmen wird an der Zukunft geforscht, auch an Forschungseinrichtungen werden mögliche Szenarien für die Zukunft entwickelt.

  • Doch auch abseits von Unternehmen, Forschungseinrichtungen & Co. erfolgen Blicke in die Zukunft: Die Serie Simpsons ist nicht nur beliebt, sondern auch fast schon prophetisch: So haben sie Donald Trump als US-Präsident vorhergesagt sowie Erfindungen wie Smartwatches: Oft wird daher behauptet, dass die Macher der Simpsons also in die Zukunft schauen können.

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4 Fragen an einen Zukunftsforscher

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Welche Faktoren beeinflussen Trend-Entwicklungen

💡 Eine wichtige Rolle bei der Entstehung von Trends spielen Patente. Sie bieten einen wichtigen Überblick, was technologisch in Zukunft überhaupt möglich sein könnte.

💰 Die Entwicklung von Technologien kostet Geld - egal ob innerhalb eines Konzerns, eines Start-ups oder an Forschungseinrichtungen. Wichtige Voraussetzung für die Entstehung eines Trends ist also Finanzstärke.

👁 Um Investoren und Geld zu bekommen, braucht eine Technologie Aufmerksamkeit. Auch in diesem sehr frühen Stadium einer Entwicklung bedarf es Marketing-Maßnahmen, um eben bei Geldgebern oder der Unternehmensspitze Begeisterung für eine Technologie zu wecken.

🎤 Allerdings müssen Unternehmen durch Trendforschung auch erst herausfinden, wie ihre Entwicklungen ankommen könnten, bevor sie sie auf den Markt bringen. Kundenumfragen bieten da Anhaltspunkte.

🛒 Ob sich Produkte dann tatsächlich zum Trend entwickeln, hängt letztlich aber auch stark vom Marketing ab. Als Apple seine kabellosen InEar-Kopfhörer auf den Markt brachte, wurden sie als Zahnbürsten verspottet. Dann bekamen zahlreiche Prominente und Sportstars die Produkte in die Hand gedrückt. Inzwischen wurde das Design mehrfach kopiert und fast alle großen Tech-Unternehmen bieten ähnliche Kopfhörer an.

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Das könnten die nächsten großen Trends werden

🚀 Der Weltraum gilt als Bereich mit viel Potential: Vor allem touristische Weltraumflüge könnten ein großer Trend werden. 2021 starteten erste Flüge mit Laien an Bord.

♻️ Nachhaltigkeit in der Elektrobranche gilt als wichtiges Thema für 2022. Länder und Unternehmen setzen sich durch den Druck der Öffentlichkeit Recycling-Ziele. In der Folge kommen beispielsweise immer mehr Produkte aus recycelten Materialien auf den Markt.

💻 Virtuelle Welten klingen erstmal nicht nach dem neuen Trend, wenn man an das Metaversum "Second Life" denkt. Doch mit anderen technischen Möglichkeiten und einem Pandemie-bedingten Rückzug der Menschen erwarten Expert:innen zahlreiche Metaversum-Technologien in den nächsten Jahren. Beispielsweise könnten Unternehmen ihre Mitarbeitenden in der virtuellen Realität für neue Maschinen schulen. Auch Facebook setzt auf den Trend und will eine interaktive Cyberwelt namens "Metaverse" erschaffen.

🚘 Mitten im Wandel befindet sich die Autobranche. Elektroautos werden gerade zum großen Trend, selbstfahrende Autos könnten folgen. Auf beide Themen setzen Automobilkonzerne gerade stark.

🤖 Roboter wurden immer schon mal angekündigt, zumindest Staubsaugroboter haben inzwischen in vielen Haushalten Einzug gehalten. Inzwischen arbeiten Unternehmen an weiteren Robotern, beispielsweise Kochrobotern.

👤 Hologramme bilden Objekte detailgetreu nach. Mit kleineren Gegenständen ist das bereits möglich, inzwischen arbeiten Forschende auch daran, dreidimensionale Abbilder von Personen zu erschaffen.

💳 Blockchain ist bisher vor allem im Zusammenhang mit Kryptowährungen wie Bitcoin bekannt. Die Technologie allerdings bietet die Möglichkeit, sensible Daten sicher zu verwalten. Der Finanzsektor und vor allem Banken könnten sich so radikal verändern. Aber auch für das Internet der Dinge und kommunizierende Objekte wie autonome Fahrzeuge könnte Blockchain eine große Rolle spielen.

🖥 Große Erwartungen werden in Quantencomputer gesteckt. Sie sind deutlich leistungsstärker als normale Rechner und könnten gerade Forschung und Wirtschaft neue Möglichkeiten eröffnen. Expert:innen erwarten aber noch mehrere Jahre Entwicklung, bevor Quantencomputer die nächste industrielle Revolution auslösen könnten.

Die CES ist vorbei! Wirf einen Blick auf die Trends der Zukunft

Auf der CES zeigen Unternehmen, an welchen zukünftig möglichen Trends sie gerade arbeiten.
Auf der CES zeigen Unternehmen, an welchen zukünftig möglichen Trends sie gerade arbeiten.© picture alliance / ASSOCIATED PRESS | John Locher
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Was ist die CES?

  • Die Consumer Electronics Show (CES) findet jährlich im Januar in Las Vegas statt. Die letzte CES lief vom 5. Januar 2022 bis 8. Januar.

  • Tech-Unternehmen stellen hier neue Entwicklungen vor, die oft auch im Laufe des Jahres auf den Markt gebracht werden.

  • Die Messe ist nicht für das gesamte Publikum geöffnet - nur Brancheninsider:innen und Medienvertreter:innen sind eingeladen. Im Jahr 2021 setzten die Unternehmen auf Live-Streams. Auch dieses Jahr gab es wegen der Corona-Pandemie Einschränkungen.

  • Die Tech-Branche leidet noch immer stark am Chip-Mangel. Expert:innen erwarten eine Linderung der Knappheit frühestens für das Jahr 2023.

Diese Technik-Trends konnten sich nicht durchsetzen

Nach der Kassette kam die CD. Deren großer Nachteil: Sie war nicht von Anfang an wiederbeschreibbar. Da kam in den 1990er Jahren die MiniDisk ins Spiel. Neben der Nutzbarkeit wie eine Kassette war sie auch kleiner als eine CD. Doch die MiniDisk blieb ein Nischenprodukt, seit 2013 ist sie ganz vom Markt verschwunden.
Nach der Kassette kam die CD. Deren großer Nachteil: Sie war nicht von Anfang an wiederbeschreibbar. Da kam in den 1990er Jahren die MiniDisk ins Spiel. Neben der Nutzbarkeit wie eine Kassette war sie auch kleiner als eine CD. Doch die MiniDisk blieb ein Nischenprodukt, seit 2013 ist sie ganz vom Markt verschwunden.© picture alliance / dpa Themendienst | Andrea Warnecke
Eine Brille, auf der Informationen wie auf einem Smartphone angezeigt werden - das versprach Google Glass. Die smarte Brille wurde 2012 vorgestellt und bekam damals viel Aufmerksamkeit. Doch zum Verkaufsschlager wurde Google Glass nie.
Eine Brille, auf der Informationen wie auf einem Smartphone angezeigt werden - das versprach Google Glass. Die smarte Brille wurde 2012 vorgestellt und bekam damals viel Aufmerksamkeit. Doch zum Verkaufsschlager wurde Google Glass nie.© picture alliance / AP Photo | Paul Sakuma
Bereits in den 1990er Jahren versprachen ISDN-Bildtelefone viel: Während dem Telefongespräch den Gesprächspartner sehen zu können. Was heute in Video-Calls völlig normal ist, war damals eine echte Besonderheit. Doch die Telefone waren mit mehreren Tausend D-Markt viel zu teuer. Selbst neuere und modernere Modelle in den 2000er Jahren setzten sich nicht durch.
Bereits in den 1990er Jahren versprachen ISDN-Bildtelefone viel: Während dem Telefongespräch den Gesprächspartner sehen zu können. Was heute in Video-Calls völlig normal ist, war damals eine echte Besonderheit. Doch die Telefone waren mit mehreren Tausend D-Markt viel zu teuer. Selbst neuere und modernere Modelle in den 2000er Jahren setzten sich nicht durch.© picture-alliance/ ZB | Matthias Hiekel
Auch Fernseher mit 3D-Technik galten lange als großes Versprechen. Doch egal ob mit batteriebetriebenen 3D-Brillen, Papier-3D-Brillen oder Fernsehern ohne Brillen - den Massenmarkt eroberte die Technologie nicht.
Auch Fernseher mit 3D-Technik galten lange als großes Versprechen. Doch egal ob mit batteriebetriebenen 3D-Brillen, Papier-3D-Brillen oder Fernsehern ohne Brillen - den Massenmarkt eroberte die Technologie nicht.© picture alliance / dpa Themendienst | Andrea Warnecke
Curved Fernseher kamen 2013 auf den Markt. Ihr Versprechen: Kinoerlebnis auf dem heimischen Sofa. Die Realität: Nur aus einem bestimmten Betrachtungswinkel war das Bild perfekt. Hatte man den nicht, war das Bild verzerrt.
Curved Fernseher kamen 2013 auf den Markt. Ihr Versprechen: Kinoerlebnis auf dem heimischen Sofa. Die Realität: Nur aus einem bestimmten Betrachtungswinkel war das Bild perfekt. Hatte man den nicht, war das Bild verzerrt.© picture alliance / dpa Themendienst | Andrea Warnecke
Nach der Kassette kam die CD. Deren großer Nachteil: Sie war nicht von Anfang an wiederbeschreibbar. Da kam in den 1990er Jahren die MiniDisk ins Spiel. Neben der Nutzbarkeit wie eine Kassette war sie auch kleiner als eine CD. Doch die MiniDisk blieb ein Nischenprodukt, seit 2013 ist sie ganz vom Markt verschwunden.
Eine Brille, auf der Informationen wie auf einem Smartphone angezeigt werden - das versprach Google Glass. Die smarte Brille wurde 2012 vorgestellt und bekam damals viel Aufmerksamkeit. Doch zum Verkaufsschlager wurde Google Glass nie.
Bereits in den 1990er Jahren versprachen ISDN-Bildtelefone viel: Während dem Telefongespräch den Gesprächspartner sehen zu können. Was heute in Video-Calls völlig normal ist, war damals eine echte Besonderheit. Doch die Telefone waren mit mehreren Tausend D-Markt viel zu teuer. Selbst neuere und modernere Modelle in den 2000er Jahren setzten sich nicht durch.
Auch Fernseher mit 3D-Technik galten lange als großes Versprechen. Doch egal ob mit batteriebetriebenen 3D-Brillen, Papier-3D-Brillen oder Fernsehern ohne Brillen - den Massenmarkt eroberte die Technologie nicht.
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