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Humanoide Roboter: Sind menschenähnliche Maschinen Fluch oder Segen?

  • Veröffentlicht: 19.05.2022
  • 08:45 Uhr
  • Claudia Frickel

Sie können tanzen, klettern, rennen und balancieren - und haben teilweise sogar eine menschliche Mimik: Humanoide Roboter werden Menschen immer ähnlicher. Was sie können, wo sie eingesetzt werden und warum Teslas "Optimus" die Welt verändern soll.

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Humanoide Roboter: Das musst du dazu wissen

  • Humanoide Roboter sind Maschinen, die äußerlich an Menschen erinnern. Das unterscheidet sie von Tier-Robotern.

  • Viele beherrschen bestimmte Bewegungsabläufe, und das verblüffend gut. Manche Humanoide sind mit Künstlicher Intelligenz (KI) ausgestattet, du kannst dich mit ihnen sogar unterhalten.

  • Bisher kommen die menschenähnlichen Roboter vor allem in Forschung und zur Unterhaltung zum Einsatz, manchmal auch in der Industrie und im Haushalt.

  • Obwohl es schon einige Humanoide gibt, will nun auch Tesla in den Markt einsteigen. Elon Musk hat "Optimus" für 2023 angekündigt. Der Roboter soll ein Zeitalter des Überflusses bringen, so Elon Musk.

  • In den folgenden Absätzen erklären wir, was humanoide Roboter alles können, wofür sie gemacht sind und welche Herausforderungen bestehen.

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Was sind humanoide Roboter und wie unterscheiden sie sich?

1973 entstand in Japan der erste humanoide Roboter, Wabot-1. Erst 40 Jahre später lernten die Maschinen langsam das Laufen.

Die meisten humanoiden Roboter besitzen einen Torso, zwei Beine, zwei Arme und eine Art Kopf. Obendrein gehen sie aufrecht.

Es gibt aber auch humanoide Maschinen, die nur einen Teil des Körpers mitbringen, in der Regel Torso und Kopf.

Eine spezielle Variante der Humanoiden ist der Android: Er ist einem Menschen täuschend echt nachempfunden - und verhält sich auch so. Diese Modelle sind mit Haut überzogen und haben oft Haare. Ein Vorbild ist der Androide Data aus der Sci-Fi-Serie Star Trek.

Mithilfe von Künstlicher Intelligenz sollen viele Maschinenwesen immer smarter werden und dazulernen können.

Humanoide haben heutzutage schon beachtliche Fähigkeiten. Diese reichen vom Kommunizieren über das Musizieren und Bewegen bis hin zur Hilfe im Haushalt.
Humanoide haben heutzutage schon beachtliche Fähigkeiten. Diese reichen vom Kommunizieren über das Musizieren und Bewegen bis hin zur Hilfe im Haushalt.© Galileo

Gruselig oder spannend: Dieser Roboter besitzt eine menschliche Mimik

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Teslas Humanoide Optimus: Wie der Roboter die Welt verändern soll

🤖 "Er wird in der Lage sein, alles zu tun, was Menschen nicht tun wollen", sagte Elon Musk bei der Ankündigung des Humanoiden Optimus. Sein Job: sich wiederholende, langweilige oder gefährliche Aufgaben übernehmen.

🚗 Optimus soll laut Musk ein "freundliche Helfer" und kein "Terminator-Zeugs" sein. Der Tesla-Chef spart nicht mit Superlativen: Der Humanoide werde ein Zeitalter des Überflusses bringen - und die Welt stärker verändern, als es Autos getan haben.

🏋 Der Bot soll 173 cm groß sein und 57 Kilo wiegen. Laut Musk kann er 20 Kilo schwere Gegenstände tragen oder bis 70 Kilo anheben. Schnell ist er aber nicht: Er kann sich nur mit 5 km/h fortbewegen. Im Zweifel kannst du also vor ihm weglaufen, wie der Tesla-Chef erklärte.

🖥 Optimus hat zwei Arme und Beine, aber kein menschliches Gesicht. An der Stelle befindet sich stattdessen ein Display. Außerdem arbeitet der Roboter mit Künstlicher Intelligenz.

📆 Ob Optimus wirklich 2023 auf den Markt kommt, ist fraglich. Der Tesla-Hype ist zwar groß. Aber schließlich lassen auch die lang angekündigten Robotaxis und der futuristische Cybertruck noch auf sich warten.

Diese Roboter können sogar tanzen

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So sehen die Humanoiden aus - und das können sie

Der humanoide Roboter Sophia hat die saudi-arabische Staatsbürgerschaft und trat sogar schon bei der UN auf. Sophia besitzt Künstliche Intelligenz, kann auf bestimmte Fragen antworten und sich (begrenzt) unterhalten. Hersteller  Hanson Robotics will Sophia als Massenproduktion auf den Markt bringen.
Der humanoide Roboter Sophia hat die saudi-arabische Staatsbürgerschaft und trat sogar schon bei der UN auf. Sophia besitzt Künstliche Intelligenz, kann auf bestimmte Fragen antworten und sich (begrenzt) unterhalten. Hersteller Hanson Robotics will Sophia als Massenproduktion auf den Markt bringen. © picture alliance / ASSOCIATED PRESS | Vincent Yu
Ameca von Engineered Arts kann zwar nicht laufen, dafür aber sprechen, zuhören und sehen. Beeindruckend ist die menschliche Mimik.
Ameca von Engineered Arts kann zwar nicht laufen, dafür aber sprechen, zuhören und sehen. Beeindruckend ist die menschliche Mimik.© picture alliance dpa - Daniel Karmann
Atlas ist ein Humanoide von Boston Robotics - der US-Firma, die auch den Roboterhund Spot entwickelt hat. Der 150 cm große Roboter kann Parcours absolvieren, sich frei bewegen und Türen öffnen - und tanzen.
Atlas ist ein Humanoide von Boston Robotics - der US-Firma, die auch den Roboterhund Spot entwickelt hat. Der 150 cm große Roboter kann Parcours absolvieren, sich frei bewegen und Türen öffnen - und tanzen.© picture alliance / ASSOCIATED PRESS | Josh Reynolds
Pepper war ein Roboter-Gefährte, der Menschen und ihre Mimik und Gestik analysieren kann - und dann darauf reagiert. Er trat unter anderem auf Messen auf und beriet Kunden beim Kaffeekapselkauf. Die Produktion des Humanoiden von Aldebaran Robotics SAS und SoftBank Mobile Corp. liegt aktuell auf Eis.
Pepper war ein Roboter-Gefährte, der Menschen und ihre Mimik und Gestik analysieren kann - und dann darauf reagiert. Er trat unter anderem auf Messen auf und beriet Kunden beim Kaffeekapselkauf. Die Produktion des Humanoiden von Aldebaran Robotics SAS und SoftBank Mobile Corp. liegt aktuell auf Eis.© picture alliance / NurPhoto | Joan Cros
So könnte der Humanoide Roboter "Optimus" laut Tesla aussehen. Statt eines Gesichts hat er ein Display.
So könnte der Humanoide Roboter "Optimus" laut Tesla aussehen. Statt eines Gesichts hat er ein Display.© Tesla
Der humanoide Roboter Sophia hat die saudi-arabische Staatsbürgerschaft und trat sogar schon bei der UN auf. Sophia besitzt Künstliche Intelligenz, kann auf bestimmte Fragen antworten und sich (begrenzt) unterhalten. Hersteller  Hanson Robotics will Sophia als Massenproduktion auf den Markt bringen.
Ameca von Engineered Arts kann zwar nicht laufen, dafür aber sprechen, zuhören und sehen. Beeindruckend ist die menschliche Mimik.
Atlas ist ein Humanoide von Boston Robotics - der US-Firma, die auch den Roboterhund Spot entwickelt hat. Der 150 cm große Roboter kann Parcours absolvieren, sich frei bewegen und Türen öffnen - und tanzen.
Pepper war ein Roboter-Gefährte, der Menschen und ihre Mimik und Gestik analysieren kann - und dann darauf reagiert. Er trat unter anderem auf Messen auf und beriet Kunden beim Kaffeekapselkauf. Die Produktion des Humanoiden von Aldebaran Robotics SAS und SoftBank Mobile Corp. liegt aktuell auf Eis.
So könnte der Humanoide Roboter "Optimus" laut Tesla aussehen. Statt eines Gesichts hat er ein Display.

Einsatzgebiete menschliche Roboter

🧑‍🏭 In Produktion und Industrie: In Japan soll etwa ab 2024 ein riesiger Humanoid bei der Wartung von abgelegeneren Eisenbahnanlagen helfen.

🧑‍⚕️ In der Pflege: Der humanoide Roboter Sophia ist beispielsweise als Gefährtin für ältere Menschen in Pflegeheimen gedacht. Humanoide können auch Tabletten verabreichen oder beim Essen helfen.

🧑‍🎓 Bei Trainings und in der Ausbildung: Ein Humanoide in Kindergröße soll in Japan Zahnärzt:innen unterstützen. Sie können damit üben, Mädchen und Jungen zu behandeln.

🧑‍🎤 Zur Unterhaltung oder in der Werbung: Humanoide Roboter wie Ameca sollen Besucher:innen bei Veranstaltungen oder Messen zum Staunen bringen.

Für gefährliche Einsätze: Humanoide können beispielsweise bei Rettungsmissionen in schwer zugänglichen Gebieten eingesetzt werden. Dafür sind Atlas und Optimus gedacht.

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Humanoide Roboter: die Herausforderungen

  • Eine große Herausforderung ist die Integration von KI in einen Roboterkörper, der in Echtzeit handelt und interagiert. Dafür muss der Humanoide riesige Datenmengen in kurzer Zeit erfassen, verarbeiten und speichern.
  • Die Humanoiden sind in ihren Fähigkeiten noch eingeschränkt. Sie können nur, was programmiert wurde. Der Roboter Atlas beispielsweise kann zwar perfekt tanzen - aber nicht die Spülmaschine ausräumen.
  • An komplexen Abläufen scheitern die Maschinenwesen häufig. Für menschliche Bewegungen sind feinmotorische Fertigkeiten notwendig.
  • Ein weiteres Problem der Hersteller:innen ist der sogenannte Uncanny-Valley-Effekt - also das unheimliche Tal: Er entsteht, wenn Roboter Menschen zu sehr ähneln. Wir empfinden das als unheimlich. Haben sie menschliche Eigenschaften, sind aber noch als künstlich erkennbar, erscheint uns das angenehmer.
  • Ob und wann intelligente Androiden wie Data aus Star Trek in unseren Alltag einziehen, ist völlig offen. Wahrscheinlicher ist, dass die Maschinen nach und nach mehr Fähigkeiten bekommen. Dann kann der Staubsauger-Roboter nicht nur saugen, sondern auch aufräumen.
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