
Tierische Feuerwehr: Ziegen und Käfer bremsen Waldbrände aus
Das Wichtigste zum Thema Waldbrände
Vor allem in Brasilien, Australien und den USA brennen jedes Jahr riesige Waldflächen nieder. Aber auch bei uns in Deutschland und Europa stehen Wälder in Flammen.
Derzeit kämpfen Feuerwehrkräfte etwa in der Türkei, Italien und Portugal gegen Waldbrände. Vor Kurzem brannte in Brandenburg eine große Grünfläche.
Aufgrund der aktuellen und künftigen Hitzewellen ist das Waldbrand-Risiko im Sommer weiterhin hoch. Einen detaillierten Überblick über den aktuellen Stand der Forschung zum Klimawandel liefert der Weltklimarat.
Innovationen gegen Waldbrände sind daher wichtiger denn je. Wir stellen dir auf dieser Seite tierische Brand-Bekämpfer, feuerfeste Pflanzen und clevere Technik vor.
Überblick aktueller Waldbrände: Feuer-Karte der NASA

Satelliten-Aufnahmen der NASA zeigen, wo die Welt brennt. Dies Bereiche sind rot markiert. Die Karte wird täglich aktualisiert. Dieser Screenshot ist vom 14. Juli 2022.
© Fire Map - NASA
Hier geht's zur aktuellen Feuer-Karte der NASA.
Wo wüten Waldbrände am häufigsten?
Ziegen beugen Waldbränden vor
Ihr Job: futtern - und damit Gutes tun. Ziegen sind gefräßig und verputzen Brand-Beschleuniger wie trockenes Gras und trockene Äste. So schaffen die Tiere natürliche Feuer-Schneisen und dämmen die Waldbrand-Gefahr ein.
In Portugal und den USA gibt es für Ziegen-Herden sogar staatliche Zuschüsse. Damit fördert die Regierung die Brand-Prävention - und eine alte Tradition lebt neu auf.
Hier siehst du Brandschutz-Ziegen bei der Arbeit
Hier siehst du Brandschutz-Ziegen bei der Arbeit
Galileo begleitete einen Hirten mit einer Ziegenherde in den USA bei der Arbeit. Der Job der Tiere: Feuer-Schutz. Wo sie gefressen haben, brennt nichts mehr!
Käfer spürt Brände mit Infrarot-Sensor auf
Der Kiefernprachtkäfer spürt Brände im Umkreis von 80 Kilometern auf. Jedes Feuer sendet Infrarot-Strahlen. Für Menschen sind diese unsichtbar. Doch der Käfer fühlt die Wellen über druckempfindliche Sinnesorgane an seinem Rumpf.
Forscher:innen aus Bonn guckten sich die Tricks des Käfers ab und übertrugen sie auf neue Technik. Das Spicken bei der Natur heißt Bionik. Der Käfer war Vorbild für ein Frühwarn-System für Brände - dieses ist bereits erfolgreich im Einsatz.
Baum-Sensoren melden Waldbrände frühzeitig
Am besten werden Waldbrände gestoppt, bevor sie ein verheerendes Ausmaß annehmen. An solch einer Lösung tüftelt das Start-up "Dryad" mit Sitz in Brandenburg.
Dessen Sensoren messen die Konzentration von unter anderem CO2 sowie Kohlenmonoxid und schlagen per E-Mail oder SMS Alarm, sobald Grenzwerte überschritten werden.
Die blattförmigen und solarbetriebenen elektronischen Sensoren werden direkt in die Bäume in drei Metern Höhe aufgehängt. So spannt sich ein Sensor-Netz über einen ganzen Wald. Noch befindet sich das Konzept aber in der Testphase.
So funktioniert das Frühwarn-System für Waldbrände
So funktioniert das Frühwarn-System für Waldbrände
Das Start-up "Dryad" arbeitet an einem Frühwarn-System, das die Gefahr schwerwiegender Waldbrände möglichst schnell erkennt.
"Brand-Impfung" macht Bäume und Gräser unentflammbar
Der US-Forscher Eric Appel von der Uni Stanford wollte eigentlich ein Gel entwickeln, dass Immuntherapien für Menschen wirksamer macht. Was er dabei herausfand: Das Mittel impft Pflanzen gegen Feuer.
Sein Hydrogel ist bereits im Einsatz als Prävention gegen Brände. Expert:innen geben es auf den Boden. Wo es aufgetragen wurde, entzünden sich Gräser und Co. nicht. Die klebrige Masse ist wie ein Schutzmantel und stoppt Feuer.
Die "Impfung" soll den Pflanzen nicht schaden und nur an brandgefährdeten Orten wie unter Hochspannungsleitungen und an Straßenrändern punktuell eingesetzt werden.
Die Feuer-Impfung im Einsatz
Die Feuer-Impfung im Einsatz
Eric Appel zeigt im Galileo-Clip, wie sein Hydrogel Brände verhindert.