
Tierische Feuerwehr: Ziegen und Käfer bremsen Waldbrände aus
Das Wichtigste zum Thema Waldbrände
Die Waldbrände in Kalifornien sind aktuell verheerend. Forscher der Stanford University warnten bereits im April 2020: Die Anzahl der heißen, trockenen und windigen "Feuertage" im kalifornischen Herbst habe sich seit den 1980er-Jahren verdoppelt.
Forscher nennen die Erderwärmung als eine der Ursachen. Der kalifornische Herbst hat 30 Prozent weniger Regen. Zugleich sind die Temperaturen im Durchschnitt um ein Grad gestiegen.
Satelliten-Aufnahmen der NASA zeigen: Nicht nur Kalifornien brennt. Auch das Amazonasgebiet in Südamerika und Zentralafrika sind stark betroffen.
Innovationen gegen Waldbrände sind wichtiger denn je. Wir stellen dir auf dieser Seite tierische Brandbekämpfer, feuerfeste Pflanzen und clevere Technik vor.
Feuerkarte der NASA

Satelliten-Aufnahmen der NASA zeigen, wo die Welt brennt. Dies Bereiche sind rot markiert. Die Karte wird täglich aktualisiert. Dieser Screenshot ist vom 21.09.2020.
© Fire Map - NASA
Waldbrände: Wo brennt's häufig?
Diese Innovationen bremsen Flammen
- Breite Erdwälle ohne entzündliche Vegetation neben Gleisen und Straßen stoppen Flammen.
- Experten legen Waldbrandriegel an. Auf diesen großen Flächen wachsen feuerfeste Pflanzen.
- Wie breitet sich ein Feuer aus? Das simulieren Forscher am Karlsruher Institut für Technologie am Computer. Die Technik hilft, die Dynamik von Bränden zu berechnen. Dafür brauchen die Forscher genaue Landschaftsdaten und Infos über die Vegetation - beispielsweise, wo schnell entzündliche Pflanzen wachsen.
Ziegen beugen Waldbränden vor
Ihr Job: futtern - und damit Gutes tun. Ziegen sind gefräßig und verputzen Brandbeschleuniger wie trockenes Gras und trockene Äste. So schaffen die Tiere natürliche Feuerschneisen und dämmen die Waldbrandgefahr ein.
In Portugal und den USA gibt es für Ziegen-Herden sogar staatliche Zuschüsse. Damit fördert die Regierung die Brandprävention - und eine alte Tradition lebt neu auf.
Im Clip: Hier siehst du Brandschutz-Ziegen bei der Arbeit
Im Clip: Hier siehst du Brandschutz-Ziegen bei der Arbeit
Galileo begleitete einen Hirten mit einer Ziegenherde in den USA bei der Arbeit. Der Job der Tiere: Feuerschutz. Wo sie gefressen haben, brennt nichts mehr!
Käfer spürt Brände mit Infrarot-Sensor auf
Der Kiefernprachtkäfer spürt Brände im Umkreis von 80 Kilometern auf. Jedes Feuer sendet Infrarot-Strahlen. Für Menschen sind diese unsichtbar. Doch der Käfer fühlt die Wellen über druckempfindliche Sinnesorgane an seinem Rumpf.
Forscher aus Bonn guckten sich die Tricks des Käfers ab und übertrugen sie auf neue Technik. Das Spicken bei der Natur heißt Bionik. Der Käfer war Vorbild für ein Frühwarnsystem für Brände - dieses ist bereits erfolgreich im Einsatz.
Hydrogel Gel macht Bäume und Gräser unentflammbar
Der US-Forscher Eric Appel von der Uni Stanford wollte eigentlich ein Gel entwickeln, dass Immuntherapien für Menschen wirksamer macht. Was er dabei herausfand: Das Mittel impft Pflanzen gegen Feuer.
Sein Hydrogel ist bereits im Einsatz als Prävention gegen Brände. Experten geben es auf den Boden. Wo es aufgetragen wurde, entzünden sich Gräser und Co. nicht. Die klebrige Masse ist wie ein Schutzmantel und stoppt Feuer.
Das Gel soll den Pflanzen nicht schaden und nur an brandgefährdeten Orten wie unter Hochspannungsleitungen und an Straßenrändern punktuell eingesetzt werden.
Im Clip: Die Feuer-Impfung
Im Clip: Die Feuer-Impfung
Eric Appel zeigt im Galileo-Clip, wie sein Hydrogel Brände verhindert.