
Urzeit-Monster Titanoboa: Die größte Schlange der Geschichte
Das Wichtigste zum Thema Titanoboas
Eine 14 Meter große Schlange, die mehr als eine Tonne wiegt und Krokodile frühstückt – kannst du dir das vorstellen? Zum Vergleich: Die Grüne Anakonda, eine der größten Schlangen der Welt, misst bis zu neun Meter und wiegt rund 250 Kilo.
Bis vor Kurzem galten derart große Schlangen als Fiktion, doch dann überzeugten 28 übergroße Skelette von fossilen Riesenschlangen die Wissenschaft vom Gegenteil. Sie wurden 2009 im kolumbianischen Amazonas-Gebiet gefunden.
Die als "Titanoboa" getaufte urzeitliche Art ist die größte bekannte Schlange der Weltgeschichte. Sie lebte im Amazonas nach dem Ende der Dinosaurier im Zeitalter des Paläozän, vor rund 60 bis 58 Millionen Jahren.
Heute schlängelt sich dort ihre Nachfahrin, die Anakonda, durchs Wasser. Wir verraten dir mehr über die riesige Titanoboa.
Steckbrief Titanoboa

Sie lauerte unter Wasser und an Land: die Titanonoa.
- "Titanoboa" heißt so viel wie "riesige Boa".
- Sie zählte zu den Würgeschlangen und besaß kein Gift.
- Sie ist verwandt mit der heutigen Anakonda und hat eine ähnliche Lebensweise.
- Die Titanoboa schlängelte sich durch den Amazonas und seine Ufer-Zonen.
- Sie war eine hervorragende Schwimmerin.
- Die Riesenschlage fraß urzeitliche Krokodile und Schildkröten, die circa zwei Meter lang waren.
Die Titanoboa: Ein gigantisches Thermometer

Je größer die Schlangen, desto wärmer das Klima - dank der Titanoboa wissen Forschende heute mehr über die Temperaturen im Paläozän.
© Getty Images
Schlangen sind wechselwarme Tiere. Das heißt, ihre Körper-Temperatur passt sich an die Temperaturen ihrer Umgebung an. Forschende vermuten: Um zu Rekord-Größen von knapp 15 Metern heranzuwachsen, brauchen Schlangen eine durchschnittliche Jahrestemperatur von rund 32 bis 35 Grad. Das Klima im Paläozän war somit wärmer, als bisher angenommen. Die Entdeckung der Titanoboa gleicht also der eines gigantischen Thermometers.
Zum Vergleich: Heute herrschen im Amazonas-Gebiet durchschnittliche Jahrestemperaturen von rund 25 bis 28 Grad. Die größten Schlangen-Arten unserer heutigen Zeit leben allesamt in den tropischen Klimazonen.
Die größten Schlangen-Arten der heutigen Welt
Nicht nur die Titanoboa fraß Krokodile – diese Schlangen tun es heute noch

Schmeckts? Ein lebensgroßes Abbild einer Titanoboa verspeiste im Jahr 2012 ein Krokodil mitten in der New Yorker Grand Central Station – als Werbung für die Ausstellung „Monster Skankes" im National Museum of Natural History in Washington, D.C.
© picture alliance / ASSOCIATED PRESS | Bebeto Matthews
Die Titanoboa ist nicht die einzige, die sich mal ein Krokodil gönnt. Anakondas verspeisen gelegentlich Kaimare! Und auch Olivpythons wurden schon beim Krokodil-Imbiss ertappt. Den "Beweis" siehst du unten im Video. Krokodile haben zwar kaum natürliche Feinde, doch selten landen sie tatsächlich in den Mäulern von großen Schlangen. Andersherum werden aber auch Schlangen manchmal Opfer von Krokodilen - hier kommt es auf das jeweilige Größenverhältnis an.
Als der Python das Krokodil verspeiste
Als der Python das Krokodil verspeiste
Ein Kajak-Fahrer in Queensland, Australien wurde Zeuge eines wahren Naturspektakels: Er beobachtete einen Python dabei, wie er ein ganzes Krokodil verschlang.
FAQ zum Thema Titanoboa
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Ist die Titanoboa giftig?
Nein, die Titanoboa war nicht giftig. Sie erbeutete ihre Opfer mit ihrer enormen Kraft, denn sie zählte zu den Würgeschlangen, ähnlich wie die Kornnatter.
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Wie groß war die größte Titanoboa der Welt?
Anhand der Knochenfunde, die im kolumbianischen Amazonas gefunden wurden, schätzen Forschende die Titanoboa auf eine Länge von 14 Metern.
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Wer ist größer: Titanoboa oder Anakonda?
Die Titanoboa ist mit ihren 14 Metern größer als die bis zu 9 Meter große Anakonda.
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Wo lebt die Titanoboa?
Die Titanoboa lebte im Zeitalter des Paläozän im Amazonas-Becken.