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Tierischer Superheld: Der Diabolische Eiserne Käfer ist unzerstörbar

  • Veröffentlicht: 26.01.2021
  • 12:00 Uhr
  • Heike Predikant

Der Diabolische Eiserne Käfer ist klein, trotzt aber selbst den ganz Großen: Fährt ein Auto über ihn, krabbelt er munter weiter. Was die Wissenschaft von ihm lernen will - und was Sechsfüßler sonst noch so draufhaben. Im Clip: Insekt vs. Mensch! Wenn Käfer ihre wahre Stärke zeigen.

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Das Wichtigste zum Thema Diabolischer Eiserner Käfer

  • Der Diabolische Eiserne Käfer (Nosoderma diabolicum) tummelt sich in den Wüsten im Westen Nordamerikas. Als Nahrung dienen ihm Pilze, die unter Baumrinden wachsen.

  • Er wird rund 2 Zentimeter "groß" und wiegt weniger als ein halbes Gramm. Dennoch gilt er als extrem widerstandsfähig.

  • Selbst wenn ein Auto über ihn fährt, überlebt er. Und auch Fressfeinde können den teuflischen Krabbler in der Regel nicht "knacken".

  • Das Geheimnis seiner Stärke: ein fester und zugleich biegsamer Rückenpanzer. Um den zu durchbrechen, bräuchte man einen Bohrer.

  • Die Panzerung ist eine evolutionäre Anpassung. Da der Käfer nicht (weg)fliegen kann, muss er in der Lage sein, Angriffe an Ort und Stelle abzuwehren.

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Tierisches Vorbild: Der Diabolische Eiserne Käfer inspiriert die Technik

Harter Kerl: Der Diabolische Eiserne Käfer kann sich unter Felsen oder Baumrinden quetschen, ohne zerdrückt zu werden. Möglich macht das sein Panzer, der aus 2 hartschaligen Deckflügeln (Elytren) besteht, die auf dem Rücken fest ineinander verschränkt sind.

Die übereinander angeordneten Schichten aus chitin-haltigen Fasern brechen nicht unter Belastung, sie verformen sich und lösen sich dabei voneinander ab. Dadurch kann der Käfer dem 39.000-fachen seines Gewichts standhalten. Das entspricht knapp 15 Kilo, die gezielt (!) auf den kleinen Körper drücken - anders als der Autoreifen, der sein Gewicht hauptsächlich an die Straße abgibt, wenn er über den Käfer rollt. Eine Extra-Portion Protein in den Fasern erhöht noch die Widerstandsfähigkeit des Insekts.

Der Aufbau des festen und zugleich biegsamen Panzers ist für die Bionik interessant - eine Wissenschaft, die sich mit der Übertragung von Phänomenen der Natur auf die Technik beschäftigt. Erkenntnisse über die Widerstandskraft des Käfers ließen sich etwa in der Luft- und Raumfahrt nutzen: für die Entwicklung von robusteren Materialen, die in Flugzeugen oder Raumsonden zum Einsatz kommen könnten.

Galileo

100 Sekunden: Stechmückenroboter

Dieser kleine Roboter analysiert Insekten. Doch auch das Militär hat Interesse an den Minidronen. Wie wird es weitergehen und welche Tiere sind noch Vorbild?

  • Video
  • 01:36 Min
  • Ab 12
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Vom Bombardier bis zum Taucher: Was Käfer so alles draufhaben

Achtung, der schießt! Der Bombardierkäfer verfügt über einen Explosions-Apparat am Hinterleib. Wird er bedroht, bläst er dem Angreifer reizende und übelriechende Gase aus 2 Röhren entgegen - unter lautem Knall. Das Gemisch, das als giftiges Wehr-Sekret wirkt, legt Ameisen oder Frösche im Nu lahm. Der Käfer kann den Mechanismus mehrmals auslösen - und sein Hinterleib ist derart beweglich, dass er sogar unter dem Körper nach vo
Achtung, der schießt! Der Bombardierkäfer verfügt über einen Explosions-Apparat am Hinterleib. Wird er bedroht, bläst er dem Angreifer reizende und übelriechende Gase aus 2 Röhren entgegen - unter lautem Knall. Das Gemisch, das als giftiges Wehr-Sekret wirkt, legt Ameisen oder Frösche im Nu lahm. Der Käfer kann den Mechanismus mehrmals auslösen - und sein Hinterleib ist derart beweglich, dass er sogar unter dem Körper nach vo© picture alliance / blickwinkel/H. Bellmann/F. Hecker
Im trockensten Teil der Namib-Wüste im südwestlichen Afrika regnet es oft jahrzehntelang nicht. Dafür gibt es an etwa 200 Tagen im Jahr Nebel in der Küstenregion. Den macht sich der Schwarzkäfer zunutze. Als "Nebeltrinker" streckt er sein Hinterteil in die Höhe und fängt damit Tropfen aus der Luft auf, die dann nach unten zum Maul fließen.
Im trockensten Teil der Namib-Wüste im südwestlichen Afrika regnet es oft jahrzehntelang nicht. Dafür gibt es an etwa 200 Tagen im Jahr Nebel in der Küstenregion. Den macht sich der Schwarzkäfer zunutze. Als "Nebeltrinker" streckt er sein Hinterteil in die Höhe und fängt damit Tropfen aus der Luft auf, die dann nach unten zum Maul fließen.© Getty Images
Ganz schön helle: Der Leuchtkäfer erzeugt in der Dunkelheit mit seinem Leuchtorgan am Hinterleib Licht (Biolumineszenz). Manche Arten blinken, manche knipsen ein Dauerlicht an. Meist werden die Lichtsignale ausgesendet, damit Weibchen und Männchen zur Paarung zueinander finden. Tropische Glühwürmchen-Larven verfolgen andere Zwecke: Sie leuchten, um Fressfeinden zu signalisieren, dass sie nicht schmackhaft sind, oder um Beute
Ganz schön helle: Der Leuchtkäfer erzeugt in der Dunkelheit mit seinem Leuchtorgan am Hinterleib Licht (Biolumineszenz). Manche Arten blinken, manche knipsen ein Dauerlicht an. Meist werden die Lichtsignale ausgesendet, damit Weibchen und Männchen zur Paarung zueinander finden. Tropische Glühwürmchen-Larven verfolgen andere Zwecke: Sie leuchten, um Fressfeinden zu signalisieren, dass sie nicht schmackhaft sind, oder um Beute © picture alliance / blickwinkel/R. Sturm
Guck mal, wer da taucht ... Der Gelbrandkäfer gehört zur Familie der Schwimmkäfer und dreht in stehenden Gewässern seine Runden. Die Borsten an den Hinterbeinen dienen dabei als Paddel. Als Fleischfresser ernährt er sich hauptsächlich von Kaulquappen, Fischbrut und Insekten-Larven. Kleine Arten tummeln sich oft wochenlang unter Wasser, größere Vertreter müssen häufiger auftauchen, um Luft zu schnappen. Ihren Sauerstoff-Vorrat
Guck mal, wer da taucht ... Der Gelbrandkäfer gehört zur Familie der Schwimmkäfer und dreht in stehenden Gewässern seine Runden. Die Borsten an den Hinterbeinen dienen dabei als Paddel. Als Fleischfresser ernährt er sich hauptsächlich von Kaulquappen, Fischbrut und Insekten-Larven. Kleine Arten tummeln sich oft wochenlang unter Wasser, größere Vertreter müssen häufiger auftauchen, um Luft zu schnappen. Ihren Sauerstoff-Vorrat© Getty Images
Der Sägekäfer heißt nicht umsonst so. Mit seinen gesägten Vorderschienen und großen Mundwerkzeugen (Mandibeln) gräbt er in Ufernähe unterirdische Tunnel-Systeme in durchfeuchteten Sand oder Schlick. Dabei handelt es sich nicht um Wohnröhren, sondern um Fraßgänge: Der Käfer verspeist das gesamte Substrat und verdaut anschließend die organischen Bestandteile, etwa von Algen.
Der Sägekäfer heißt nicht umsonst so. Mit seinen gesägten Vorderschienen und großen Mundwerkzeugen (Mandibeln) gräbt er in Ufernähe unterirdische Tunnel-Systeme in durchfeuchteten Sand oder Schlick. Dabei handelt es sich nicht um Wohnröhren, sondern um Fraßgänge: Der Käfer verspeist das gesamte Substrat und verdaut anschließend die organischen Bestandteile, etwa von Algen. © picture alliance / blickwinkel/F. Hecker
Achtung, der schießt! Der Bombardierkäfer verfügt über einen Explosions-Apparat am Hinterleib. Wird er bedroht, bläst er dem Angreifer reizende und übelriechende Gase aus 2 Röhren entgegen - unter lautem Knall. Das Gemisch, das als giftiges Wehr-Sekret wirkt, legt Ameisen oder Frösche im Nu lahm. Der Käfer kann den Mechanismus mehrmals auslösen - und sein Hinterleib ist derart beweglich, dass er sogar unter dem Körper nach vo
Im trockensten Teil der Namib-Wüste im südwestlichen Afrika regnet es oft jahrzehntelang nicht. Dafür gibt es an etwa 200 Tagen im Jahr Nebel in der Küstenregion. Den macht sich der Schwarzkäfer zunutze. Als "Nebeltrinker" streckt er sein Hinterteil in die Höhe und fängt damit Tropfen aus der Luft auf, die dann nach unten zum Maul fließen.
Ganz schön helle: Der Leuchtkäfer erzeugt in der Dunkelheit mit seinem Leuchtorgan am Hinterleib Licht (Biolumineszenz). Manche Arten blinken, manche knipsen ein Dauerlicht an. Meist werden die Lichtsignale ausgesendet, damit Weibchen und Männchen zur Paarung zueinander finden. Tropische Glühwürmchen-Larven verfolgen andere Zwecke: Sie leuchten, um Fressfeinden zu signalisieren, dass sie nicht schmackhaft sind, oder um Beute
Guck mal, wer da taucht ... Der Gelbrandkäfer gehört zur Familie der Schwimmkäfer und dreht in stehenden Gewässern seine Runden. Die Borsten an den Hinterbeinen dienen dabei als Paddel. Als Fleischfresser ernährt er sich hauptsächlich von Kaulquappen, Fischbrut und Insekten-Larven. Kleine Arten tummeln sich oft wochenlang unter Wasser, größere Vertreter müssen häufiger auftauchen, um Luft zu schnappen. Ihren Sauerstoff-Vorrat
Der Sägekäfer heißt nicht umsonst so. Mit seinen gesägten Vorderschienen und großen Mundwerkzeugen (Mandibeln) gräbt er in Ufernähe unterirdische Tunnel-Systeme in durchfeuchteten Sand oder Schlick. Dabei handelt es sich nicht um Wohnröhren, sondern um Fraßgänge: Der Käfer verspeist das gesamte Substrat und verdaut anschließend die organischen Bestandteile, etwa von Algen.

VW Käfer: Woher kommt der Name des Autos?

Volkswagen baute den VW Käfer von 1938 bis 2003. Anfangs nannte das Unternehmen das Pkw-Modell der unteren Mittelklasse schlicht "VW Typ 1". Es waren die Kunden, die dem Auto den Namen "Käfer" gaben.

Der englische Begriff "Beetle" wurde vermutlich erstmals am 3. Juli 1938 in einem Artikel der "New York Times" benutzt: Die US-Tageszeitung beschrieb darin die Vision von "Abertausenden von glänzenden kleinen Käfern, die bald die deutschen Autobahnen bevölkern werden".

Tierischer Erfolg auf 4 Rädern: Mit über 21,5 Millionen Fahrzeugen war der "Käfer" das meistverkaufte Auto der Welt, bevor er 2002 vom VW Golf überholt wurde.
Tierischer Erfolg auf 4 Rädern: Mit über 21,5 Millionen Fahrzeugen war der "Käfer" das meistverkaufte Auto der Welt, bevor er 2002 vom VW Golf überholt wurde.© picture alliance / Bildagentur-online/Joko
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Warum ist der Marienkäfer eigentlich ein Glücksbringer?

🐞 Marienkäfer fressen Pflanzen-Schädlinge wie Blattläuse und Spinnmilben. Wegen ihrer Nützlichkeit für die Landwirtschaft glaubten die Bauern früher, dass die Käfer ein Geschenk der Maria (Mutter Jesus) seien - und benannten sie nach ihr. Und wenn ein Bauer viele Marienkäfer auf dem Feld sah, dann war das für ihn ein gutes Zeichen.

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