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Tierische Eltern: Könntest du dich um 4.000 Babys kümmern?

  • Veröffentlicht: 08.05.2022
  • 18:45 Uhr
  • Anna Kaltenhauser

Für Papa Ochsenfrosch kein Problem. Auch andere Tiere sind echte Erziehungs-Profis. Hier gibt's spannende Einblicke in die tierische Kinderstube. Im Clip: So clever kommunizieren Tiere.

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Papi ist der Beste! Bei diesen Tieren sind die Männchen echte Helden

🐹 Der sibirische Campbell-Zwerghamster hilft seinem Weibchen wie eine Hebamme: Er zieht die Jungen aus dem Geburtskanal und leckt ihre Nasenlöcher frei, damit sie atmen können.

🐧 Zwei Monate lang brütet Papa Kaiserpinguin in einer speziellen Bauchfalte das Ei aus. Dabei verliert er die Hälfte seines Körpergewichts.

🐸 Rund 4.000 Eier bewacht der männliche Ochsenfrosch. Später verteidigt er seine Kaulquappen. Um sie mit lebenswichtigem Wasser zu versorgen, gräbt er Wasserkanäle.

🐡 Der Dreistachelige Stichling baut das Nest, fächelt den Kleinen Frischwasser zu und sammelt Ausbüxer wieder ein. Übrigens: Stichlingsväter, die sich um die Brut kümmern, haben ein größeres Gehirn als Artverwandte, die sich nicht kümmern.

🥚 Wessen Ei das ist? Dem Emu ist's egal. Der Laufvogel brütet auf einem Gemeinschaftsnest auch Eier aus, die fremde Weibchen abgelegt haben. Acht Wochen lang wendet und wärmt er sie, bis die Jungen schlüpfen.

🌊 Im Meer lebt das einzige männliche Tier, das schwanger werden kann: das Seepferdchen. Das Weibchen legt in die Bauchtasche des Männchens die Eier ab. Dort werden sie befruchtet, um nach 40 Tagen zu schlüpfen.

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We are family! Bei Giraffe und Co. helfen alle mit

Während der Aufzucht tun sich Giraffenmütter zusammen: eine Giraffenkuh hütet den Kindergarten, während die anderen auf Nahrungssuche gehen. Rund zweieinhalb Jahre bleiben die Kälber bei ihren Mamas.
Während der Aufzucht tun sich Giraffenmütter zusammen: eine Giraffenkuh hütet den Kindergarten, während die anderen auf Nahrungssuche gehen. Rund zweieinhalb Jahre bleiben die Kälber bei ihren Mamas.© Getty Images
Während Elefantenbullen Einzelgänger sind, leben Kühe zusammen. Droht Gefahr, bilden Geschwister, Tanten und Omas einen schützenden Kreis um das Junge.
Während Elefantenbullen Einzelgänger sind, leben Kühe zusammen. Droht Gefahr, bilden Geschwister, Tanten und Omas einen schützenden Kreis um das Junge. © Getty Images
Erdmännchen gehören zu den sozialsten Säugetieren. Sie leben in einem Clan mit bis zu 50 Tieren zusammen und erziehen gemeinsam. Weibchen säugen auch die Babies der anderen.
Erdmännchen gehören zu den sozialsten Säugetieren. Sie leben in einem Clan mit bis zu 50 Tieren zusammen und erziehen gemeinsam. Weibchen säugen auch die Babies der anderen.© Getty Images
Orcas leben in Gruppen mit bis zu 70 Tieren, jede Gemeinschaft hat ihren eigenen Dialekt. Die Männchen bleiben bei Mama, selbst wenn sie schon eigenen Nachwuchs haben.
Orcas leben in Gruppen mit bis zu 70 Tieren, jede Gemeinschaft hat ihren eigenen Dialekt. Die Männchen bleiben bei Mama, selbst wenn sie schon eigenen Nachwuchs haben.© Getty Images
Ein Schwanenpaar bleibt meist ein Leben lang zusammen. Das Männchen hilft beim Nestbau und der Futtersuche. Trauerschwäne teilen sich sogar das Ausbrüten.
Ein Schwanenpaar bleibt meist ein Leben lang zusammen. Das Männchen hilft beim Nestbau und der Futtersuche. Trauerschwäne teilen sich sogar das Ausbrüten.© Getty Images
Ein Riesenotterweibchen braucht während der Stillzeit viel Energie (Fisch!). Geht sie im Wasser auf die Jagd, bleiben die Babies bei den älteren Geschwistern an Land.
Ein Riesenotterweibchen braucht während der Stillzeit viel Energie (Fisch!). Geht sie im Wasser auf die Jagd, bleiben die Babies bei den älteren Geschwistern an Land.© Getty Images
Während der Aufzucht tun sich Giraffenmütter zusammen: eine Giraffenkuh hütet den Kindergarten, während die anderen auf Nahrungssuche gehen. Rund zweieinhalb Jahre bleiben die Kälber bei ihren Mamas.
Während Elefantenbullen Einzelgänger sind, leben Kühe zusammen. Droht Gefahr, bilden Geschwister, Tanten und Omas einen schützenden Kreis um das Junge.
Erdmännchen gehören zu den sozialsten Säugetieren. Sie leben in einem Clan mit bis zu 50 Tieren zusammen und erziehen gemeinsam. Weibchen säugen auch die Babies der anderen.
Orcas leben in Gruppen mit bis zu 70 Tieren, jede Gemeinschaft hat ihren eigenen Dialekt. Die Männchen bleiben bei Mama, selbst wenn sie schon eigenen Nachwuchs haben.
Ein Schwanenpaar bleibt meist ein Leben lang zusammen. Das Männchen hilft beim Nestbau und der Futtersuche. Trauerschwäne teilen sich sogar das Ausbrüten.
Ein Riesenotterweibchen braucht während der Stillzeit viel Energie (Fisch!). Geht sie im Wasser auf die Jagd, bleiben die Babies bei den älteren Geschwistern an Land.

Tierisch gut erzogen? Interview mit Verhaltensbiologe Dr. Tobias Zimmermann von der Universität Münster

Was ist der große Unterschied zwischen Mensch und Tier in Sachen Erziehung?

💬 Menschen können planungsvoll vorgehen. Wir erziehen auch, um eine gewünschte Entwicklung des Kindes zu fördern. Ein solcher Erziehungsplan ist bei Tieren nicht zu finden - sie reagieren bei der Verhaltensentwicklung ihrer Jungtiere unbewusst auf bestimmte Situationen und Umweltbedingungen.

Wo sind wir uns ähnlicher als wir denken?

💬 Auch im Tierreich wirkt sich elterliches Verhalten auf den Nachwuchs aus - das ist wissenschaftlich erwiesen. Wie bei uns Menschen kann die Fürsorglichkeit erheblichen Einfluss auf die Entwicklung des Nachwuchs haben.

Gibt es tierische Helikoptereltern?

💬 Im Laufe der Evolution hat jede Tierart eine eigene Strategie entwickelt, wie viel und welche Begleitung durch die Eltern nötig ist. Muss kompliziertes Verhalten erlernt werden oder muss sich der Nachwuchs in komplexen Lebensräumen zurechtfinden, wird er länger begleitet.

Welche Tiereltern verblüffen Sie am meisten?

💬 Der Kuckuck! Die Mutter legt jeweils nur ein Ei in ein fremdes Nest und überlässt die Aufzucht den unfreiwilligen Ersatzeltern. Sie passen dabei die Färbung ihrer Eier dem jeweiligen Gelege erstaunlich gut an. Auch wenn ein junger Kuckuck oft erheblich größer wird als seine Pflegeeltern, wird er von ihnen meist noch wochenlang mit Futter versorgt.

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Der hat's aber kuschelig! Gibt es im Tierreich überhaupt Rabeneltern?

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© Getty Images

Sogenannte Rabeneltern sind im Tierreich nicht zu finden. Quokkas (Foto), die ihr Junges aus dem Beutel werfen oder Raubtiere, die ihren Nachwuchs töten, wirken in unseren Augen zwar grausam und kaltherzig, dahinter steckt aber der Überlebensinstinkt.

Bei drohender Gefahr oder Nahrungsknappheit hat das eigene Überleben bei Tieren oberste Priorität. Die Evolution begünstigt dieses Verhalten: Eltern sparen sich wertvolle Kraft, um sich weiterhin fortpflanzen zu können und so das Bestehen der eigenen Art zu sichern.

Übrigens: Manche Tiere verhüten auch - sie fressen etwa bestimmte Pflanzen. So schützen sie sich gegen einen ungewollten Baby-Boom. Einige Tiere sind treu - vor allem im Vogelreich. Wer zusammenbleibt, hat oft bessere Chancen den Nachwuchs durchzubekommen.

Das Wichtigste zum Thema Tier-Eltern

  • Alleinerziehend, als Paar oder in der Großfamilie - im Tierreich gibt es unterschiedliche Familienmodelle.

  • Bei Tierkindern unterscheiden wir zwischen Nesthockern, Nestflüchtern und Traglingen.

  • Nesthocker sind Jungtiere, die nicht vollständig entwickelt auf die Welt kommen und noch etwas im Bau oder Nest bleiben. Zum Beispiel Wölfe oder Turmfalken.

  • Huftiere gehören zu den Nestflüchtern. Sie können sofort sehen, stehen und Mama hinterherlaufen.

  • Menschenaffen sind Traglinge. Sie brauchen Mamas Hilfe, können sich aber selbstständig an sie klammern.

  • Die engste Mutter-Kind-Beziehung haben Orang Utans: Sechs bis Acht Jahre bleibt der Nachwuchs bei Mama.

  • Elternliebe spielt eine Rolle. Forschende fanden heraus, dass Ratten-Babies, die von ihrer Mutter oft abgeschleckt wurden, weniger gestresst waren - und diese Zuneigung wiederum später an ihre Kinder weitergaben.

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