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Nach dem Wolf das nächste Raubtier: Der Goldschakal breitet sich aus

  • Veröffentlicht: 06.02.2021
  • 19:45 Uhr
  • Heike Predikant
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© Getty Images

Der Goldschakal erobert Deutschland - beinahe unbemerkt. Wie gefährlich er ist und wie er lebt, erfährst du hier. Und wir verraten dir, woran du das Raubtier erkennst.

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Das Wichtigste zum Thema Goldschakal

  • Der Goldschakal ist eine eng mit dem Wolf verwandte Art aus der Familie der Hunde. Die wissenschaftliche Bezeichnung lautet: Canis aureus.

  • Sein Verbreitungsgebiet erstreckt sich von Südostasien über den Nahen Osten bis zum Balkan. In den letzten Jahren wurde der Goldschakal auch häufiger in Deutschland gesichtet.

  • Die Weltnaturschutz-Organisation (IUCN) vermutet, dass sich bis zu 117.000 Goldschakale in Europa aufhalten. Der Bestand an Wölfen wird auf 17.000 Tiere geschätzt.

  • Der Wolf ist der einzige natürliche Feind des Schakals. Dass er hierzulande seltener vorkommt als früher, könnte ein Grund für die Einwanderung des Goldschakals sein.

  • Möglicherweise spielen auch Klimawandel und Waldrodung eine Rolle. Denn die Raubtiere bevorzugen warme Regionen und machen auf offenen Flächen leicht Beute.

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Die Deutschland-Premiere des Goldschakals

1997 wurde in der brandenburgischen Niederlausitz erstmals ein Goldschakal gesichtet. Aufgrund ihrer versteckten Lebensweise fallen die häufig nachtaktiven Raubtiere allerdings kaum auf.

Es sei denn, sie tappen in eine Kamera-Falle für Wildtiere. Das geschah 2012 im Bayerischen Wald.

2017 wurde in Oberbayern ein Goldschakal überfahren. Im gleichen Jahr verletzte ein Artgenosse 3 Schafe in Schleswig-Holstein.

2019 tauchte der erste Canis auerus in Thüringen auf, die Aufnahme unten entstand im Nationalpark Hainich.

2020 wurde ein toter Goldschakal an einem Autobahnkreuz in Niedersachsen gemeldet. Der 3. Fund in dem Bundesland nach 2015 und 2017. Auch andere Regionen bekommen sporadisch Besuch von der gescheckten Art.

Ob sich der Goldschakal in Deutschland dauerhaft ansiedelt und Rudel bildet, lässt sich laut Experten noch nicht absehen.

Premiere: Der erste Goldschakal in Thüringen

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Für den Fall der Fälle: Daran erkennst du einen Goldschakal

  • Der Goldschakal ist 80 bis 95 Zentimeter lang und hat eine Schulterhöhe von 35 bis 50 Zentimeter. Er wiegt 8 bis 15 Kilo. Damit ist er wesentlich kleiner und zierlicher als der Wolf.
  • Viele der Tiere haben ein goldgelbes Rückenfell, das der Art ihren Namen gab. Bei Exemplaren, die in den Bergen leben, zeigt das Fell eine eher graue Färbung.
  • Der Kopf ist schmal, die Stehohren messen bis zu 10 Zentimeter. Im Gesicht macht sich eine auffällige Musterung bemerkbar, und unterhalb der kurzen spitzen Schnauze befindet sich eine weiße Zeichnung.

Und so hört sich das Heulen der Goldschakale an

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Ist der Goldschakal gefährlich?

⚠️ Goldschakale sind scheu und meiden den Kontakt zu Menschen. Von gesunden Tieren geht Experten zufolge keine Gefahr für den Menschen aus. Übergriffe auf Nutztiere seien sehr selten beobachtet worden.

⚠️ Allerdings bringen Goldschakale mitunter Zecken mit, die Fleckfieber-Erreger in sich tragen. Die "blinden Passagiere" können sich über das Fell der Tiere in der Umgebung ausbreiten - und Menschen infizieren. Im frühen Stadium lässt sich die Krankheit mit Antibiotika heilen, unbehandelt kann sie tödlich sein.

Das Leben der Goldschakale

🌲 Die Tiere bevorzugen unterholzreiche Wälder, verschilfte Feuchtgebiete und Flächen mit Gestrüpp, die ausreichend Möglichkeiten zum Verstecken bieten. Dichte, geschlossene Wälder meiden sie.

👨‍👨‍👧‍👦 Ein Paar bleibt zeitlebens zusammen und zieht pro Jahr im Schnitt 3 bis 5 Welpen groß.

🐁 Die Allesfresser ernähren sich von kleinen Säugetieren wie Mäusen, Fischen, Fröschen, Eidechsen, bodenbrütenden Vögeln, Insekten und auch Aas. Saisonbedingt werden sie auch mal zu Vegetariern.

🐾 Der Goldschakal jagt oft allein, gelegentlich in Paar-Formation, aber nur selten im Rudel. Hat er ein Beutetier entdeckt, schleicht er sich geduckt an und versucht, sein Opfer mit einem kurzen Sprung zu erreichen.

💬 Untereinander verständigen sich die Tiere mit einer Reihe von Winsel-, Heul- und Bell-Lauten - um beispielsweise auf Gefahr aufmerksam zu machen oder einen Partner für die Paarung zu finden.

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