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Spannende Steinfrucht

Pistazien: Das macht die Frucht zum echten Superfood

  • Aktualisiert: 26.02.2024
  • 05:34 Uhr
  • Galileo

Die Pistazie ist vieles, aber keine Nuss, sondern eine Steinfrucht. Warum sie so gesund ist, ob sie dir wirklich beim Abnehmen helfen kann und was sie so teuer macht, erfährst du hier. 

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Das Wichtigste in Kürze zu Pistazien

  • Pistazien gehören zur Familie der Sumachgewächse. Sie stammen ursprünglich aus dem Nahen Osten. Heute werden sie hauptsächlich in Kalifornien, Afghanistan, dem Iran und in der Türkei angebaut.

  • Aufgrund ihrer Form wird die Pistazie auch als "lachende Nuss" bezeichnet. Dabei ist sie botanisch gesehen gar keine Nuss, sondern eine Steinfrucht.

  • Sie gehört somit zur selben Familie wie Mangos, Pfirsiche, Oliven und Kirschen. Auch Erdnüsse sind keine Nüsse, sondern eine Hülsenfrucht.

  • Pistazien wachsen an Laubbäumen, die Höhen von etwa zwölf Metern erreichen und bis zu 300 Jahre alt werden können. Erntezeit ist im Herbst zwischen September und Oktober.  Schon in der Antike waren sie deshalb in erster Linie dem Adel vorbehalten.

Woher kommen Pistazien?

Die Produktion von Pistazien findet heutzutage überwiegend in den USA und Persien statt. Ursprünglich wuchs die Frucht bereits vor mehr als 10.000 Jahren in Zentral- und Vorderasien in den Steppen und an Berghängen.

Weitere Länder, in denen Pistazien produziert werden, sind:

  • Türkei
  • Syrien
  • Griechenland
  • Italien
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Nährwerte: Wie gesund sind Pistazien?

Eine Pistazie ist eine echte Power-Frucht und sehr gesund. Sie enthält viele Omega 3-Fettsäuren ("gute Fette"), die die Cholesterinwerte senken. Außerdem steckt in der Frucht viel Protein und Calcium - gut für deine Muskeln und Knochen. Das enthaltene Kalium ist ebenfalls gut für die Muskeln und zugleich für den Blutdruck.

Auch an Vitamin E, Vitamin B6 und Folsäure fehlt es der Pistazie nicht: Vitamin E wirkt unter anderem als Radikalfänger und Vitamin B6 braucht der Körper zur Bildung von Botenstoffen und für ein starkes Immunsystem. Pistazien in der Schwangerschaft sind aufgrund der Folsäure ein optimaler Snack.

Die Nährwerte der Pistazie je 100 Gramm:

  • 615 Kilokalorien
  • Eiweiß: 15 Gramm
  • Fett: 55 Gramm
  • Kohlenhydrate: 10 Gramm
  • Kalium: 1020 Milligramm
  • Magnesium: 160 Milligramm
  • Vitamin E: 5,2 Milligramm
  • Vitamin B6: 0,25 Milligramm
  • Folsäure: 60 Mikrogramm

Übrigens: Auch Walnüsse sind äußerst gesund und dazu noch das optimale Brainfood.

Was die Nuss zum Superhelden macht

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Pistazien: Helfen sie wirklich beim Abnehmen?

In Maßen verzehrt können Pistazien - trotz der vielen Kalorien - sogar beim Abnehmen helfen. Das liegt vor allem an der großen Menge an Ballaststoffen und Eiweiß. Diese Kombi senkt den Blutzuckerspiegel, hält lange satt und vermeidet unnötiges Naschen. Extra vollmundig im Geschmack sind Pistazien, wenn sie geröstet und gesalzen sind.

Einer Studie des Institutes of Human Nutrition der University of California zufolge wird zudem die Energie der Pistazie nicht vollständig vom Körper aufgenommen und die Nuss teils unverdaut wieder ausgeschieden.

Warum sind Pistazien so teuer?

⏳ Ein Pistazien-Baum braucht im Schnitt sieben Jahre, bis er die ersten Früchte trägt.

☠️ Außerdem werden die Steinfrüchte recht schnell von Schimmelpilzen befallen. Diese produzieren das Gift Aflatoxin, welches krebserregend ist. Damit kein Schimmel entsteht, müssen reife Pistazien innerhalb von drei Wochen geerntet und getrocknet werden.

💸 Hinzukommt eine aufwendige Ernte, da Pistazien oft per Hand und nicht maschinell gepflückt werden. Dieser Aufwand schlägt sich im Preis für die Endverbraucherin oder den Endverbraucher nieder. Pistazien kosten im Supermarkt zwischen 15 und 36 Euro pro Kilo.

🌰 Ebenfalls oben auf der Liste der teuersten Nüsse: die Macadamia. Sie kosten je nach Herstellung zwischen 16 und 40 Euro pro Kilo.

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Wie sollten Pistazien gelagert werden?

Achte beim Kauf darauf, dass die Kerne in einer lichtundurchlässigen Verpackung angeboten werden. Da man üblicherweise nicht die gesamte Packung auf einmal konsumiert, sollten die übrigen Pistazien ebenfalls in lichtundurchlässigen, trockenen und gut verschließbaren Behältern im Kühlschrank aufbewahrt werden. Das ist deshalb so wichtig, weil Licht, Wärme und Feuchtigkeit das Risiko von Pilzbefall erhöhen können.

Pistazien während der Schwangerschaft: Ja oder Nein?

👍 Ja, denn Pistazien enthalten pro 100 Gramm 60 Mikrogramm an Folsäure. Das B-Vitamin ist während der Schwangerschaft wichtig. Dennoch solltest du besonders von gesalzenen Pistazien nicht mehr als eine Handvoll am Tag essen.

🤰 Laut der Deutschen Gesellschaft für Ernährung liegt der Tagesbedarf an Folsäure für Schwangere bei 550 Mikrogramm und für stillende Frauen bei 450 Mikrogramm pro Tag.

💊 Diese Werte können über Pistazien und andere Lebensmittel nur schwer erreicht werden, daher sollten schwangere und stillende Frauen zu Nahrungs-Ergänzungsmittel mit Folsäure greifen.

👫 Die normale Tagesdosis für Männer und Frauen liegt bei 300 Mikrogramm Folsäure.

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So wachsen Pistazien

Auch beim Pistazien-Anbau werden zwei Geschlechter benötigt - denn die Pistazie ist zweihäusig. Das bedeutet: Männliche und weibliche Blüten wachsen auf unterschiedlichen Bäumen. Um die Pistazien zu ernten, werden zwei Bäume benötigt. Dabei reicht eine männliche Pflanze für drei bis vier weibliche Pflanzen.
Auch beim Pistazien-Anbau werden zwei Geschlechter benötigt - denn die Pistazie ist zweihäusig. Das bedeutet: Männliche und weibliche Blüten wachsen auf unterschiedlichen Bäumen. Um die Pistazien zu ernten, werden zwei Bäume benötigt. Dabei reicht eine männliche Pflanze für drei bis vier weibliche Pflanzen.© Getty Images
Die Bäume wachsen circa sieben Jahre, um ihre drei bis vier Meter Höhe zu erreichen und die ersten Früchte zu tragen. Der weibliche Baum trägt nur alle zwei Jahre nennenswerte Früchte.
Die Bäume wachsen circa sieben Jahre, um ihre drei bis vier Meter Höhe zu erreichen und die ersten Früchte zu tragen. Der weibliche Baum trägt nur alle zwei Jahre nennenswerte Früchte.© Getty Images
Ursprünglich stammt die Pistazie aus der Gegend um den Iran und der Türkei. Dort wurden sie schon in der Steinzeit vernascht. Seit 1930 gibt es auch viele Pistazien-Felder in den USA.
Ursprünglich stammt die Pistazie aus der Gegend um den Iran und der Türkei. Dort wurden sie schon in der Steinzeit vernascht. Seit 1930 gibt es auch viele Pistazien-Felder in den USA.© Getty Images
Die Ernte findet im September statt. Innerhalb von drei Wochen werden die Pistazien, die in Trauben wachsen, von den Bäumen gepflückt.
Die Ernte findet im September statt. Innerhalb von drei Wochen werden die Pistazien, die in Trauben wachsen, von den Bäumen gepflückt.© Getty Images
In Ländern wie dem Iran holen Pflücker die Früchte mühsam per Hand von den Bäumen.
In Ländern wie dem Iran holen Pflücker die Früchte mühsam per Hand von den Bäumen.© Getty Images
Woanders nutzt man dafür Maschinen. Sie rütteln an den Bäumen und fangen die Pistazien-Trauben auf.
Woanders nutzt man dafür Maschinen. Sie rütteln an den Bäumen und fangen die Pistazien-Trauben auf. © Getty Images
Auch beim Pistazien-Anbau werden zwei Geschlechter benötigt - denn die Pistazie ist zweihäusig. Das bedeutet: Männliche und weibliche Blüten wachsen auf unterschiedlichen Bäumen. Um die Pistazien zu ernten, werden zwei Bäume benötigt. Dabei reicht eine männliche Pflanze für drei bis vier weibliche Pflanzen.
Die Bäume wachsen circa sieben Jahre, um ihre drei bis vier Meter Höhe zu erreichen und die ersten Früchte zu tragen. Der weibliche Baum trägt nur alle zwei Jahre nennenswerte Früchte.
Ursprünglich stammt die Pistazie aus der Gegend um den Iran und der Türkei. Dort wurden sie schon in der Steinzeit vernascht. Seit 1930 gibt es auch viele Pistazien-Felder in den USA.
Die Ernte findet im September statt. Innerhalb von drei Wochen werden die Pistazien, die in Trauben wachsen, von den Bäumen gepflückt.
In Ländern wie dem Iran holen Pflücker die Früchte mühsam per Hand von den Bäumen.
Woanders nutzt man dafür Maschinen. Sie rütteln an den Bäumen und fangen die Pistazien-Trauben auf.

Anbau von Pistazien: Anforderungen an den Standort

Beim Anbau von Pistazien ist der Standort das wichtigste: Damit die Früchte sich entwickeln können, ist ein vollsonniger Platz essenziell. Dieser sollte so warm wie möglich und dennoch windgeschützt sein.

Pistazien: Weltweiter Anbau

Um die Städte Kerman und Rafsandschan, im Südosten des Irans befindet sich das weltweit größte Anbaugebiet für Pistazien. An zweiter Stelle kommt das Gebiet in Kalifornien im San Joaquin Valley, gefolgt von den Produzenten in der Türkei. Von dort stammen die berühmtesten Pistazien aus der Stadt Gaziantep.

In Syrien ist die Region um Aleppo bekannt für ihre Pistazien. Während diese Länder exportieren, ist der Anbau in asiatischen Ländern für den Eigenbedarf vorgesehen.

Pistazien: Der Anbau in Europa

In Europa befinden sich auch einige Anbaugebiete für Pistazien:

  • In Griechenland sind es neben den Inseln Ägina, Salamina und Euböa auch die Orte Megara am Saronischen Golf und Almyros in Thessalien sowie die Regionen Phthiotis und Boiotien.
  • Äußerst hochwertige Pistazien werden in der sizilianischen Provinz Catania (Italien) angebaut.
  • In Spanien, um genau zu sein in Andalusien, werden die Nüsse biologisch angebaut.

Pistazien, die aus dem griechischen Ägina stammen, sind eine nähr- und eiweißreiche Sorte und zählen zu den Besten weltweit. Lange Zeit war die sogenannte Ägina-Nuss landesweiter Namensgeber für Pistazien allgemein. Auch heute wird die Frucht oft umgangssprachlich so genannt. 1996 erhielt die Pistazie aus Ägina allerdings eine geschützte Ursprungsbezeichnung.

Der Weg der Pistazie

Produktion und Handel der Pistazie

🌐 Laut der Ernährungs- und Landwirtschaftsorganisation FAO wurden 2021 weltweit 916.000 Tonnen Pistazien geerntet.

🏭 Die USA (über 400.000 Tonnen), Türkei (etwa 200.000 Tonnen) und der Iran (etwa 106.000 Tonnen) zählen zu den größten Produzenten.

🌍 In Europa liegen die Länder Griechenland, Spanien und Italien beim Anbau vorne.

🇩🇪 2022 importierte Deutschland rund 50.878 Tonnen Pistazien.

Ernte der Pistazie

Pistazien entwickeln sich im Juli am Baum. Während der Reifung färbt sich die Haut rosig und löst sich von der Schale ab, sodass im September die Ernte stattfinden kann. Heutzutage wird sie mit mechanischen Baumrüttlern mit einer Auffangvorrichtung durchgeführt, bevor die Frucht in Behältern zur Verarbeitungsanlage gebracht wird.

Pistazien können jahrhundertelang von den Bäumen getragen werden und dabei wechseln sich ertragsarme Jahre und Mastjahre ab. Die Wetterbedingungen sind insbesondere in ertragreichen Jahren wichtig, denn durch starke Regenfälle und milde Winter während der Bestäubung kann die Ernte gemindert werden. Um die Knospenruhe zu brechen, benötigten Pistazienbäume circa 1.000 Stunden bei sieben Grad Celsius oder weniger.

Da die Pistazie zweihäusig ist, müssen für die Befruchtung männliche und weibliche Blüten auf unterschiedlichen Bäumen wachsen oder es werden wie in Plantagen Zweige eines männlichen Baums auf weibliche Bäume gepfropft. Die Pollen werden durch den Wind von den männlichen zu den weiblichen Blüten getragen.

Verarbeitung der Pistazien

💧 Im ersten Schritt der Verarbeitung werden die äußere Hülle und das Fruchtfleisch durch eine Spülung mit Wasser und bei der nachfolgenden Trocknung voneinander entfernt.

🔃 Reife Pistazien sinken bei der Spülung zu Boden, während die noch verschlossenen Pistazien an die Wasseroberfläche treiben und aussortiert werden.

🌞 Die Trocknung in der Sonne wird in orientalischen Ländern präferiert, während die Früchte für den Export in Verarbeitungsbetrieben getrocknet werden, um hygienisch einwandfreie Ware zu haben.

💨 Dieser Vorgang kann sich jedoch auf den Geschmack auswirken. Im Trocknungsprozess platzt die Schale der Pistazie auf, was den späteren Verzehr erleichtert.

🏭 Anschließend werden die Pistazien in Silos gelagert.

Knackst du unser Nuss-Quiz?

Die häufigsten Fragen zu Pistazien

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