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Greenpeace: Wie aus wenigen Aktivisten eine (Um-)Weltmacht wurde

  • Veröffentlicht: 13.08.2020
  • 17:00 Uhr
  • Galileo

Seit fast 50 Jahren engagieren sich Greenpeace-Aktivisten für Umweltschutz. Ein Erfolgsgeheimnis: aufsehenerregende Aktionen, die spektakuläre Bilder liefern und Debatten anstoßen sollen. Aber was und wer steckt hinter Greenpeace?

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Das Wichtigste zum Thema Greenpeace

  • Greenpeace wurde am 15. September 1971 im kanadischen Vancouver gegründet. Die gemeinnützige Organisation gibt es also seit fast 50 Jahren.

  • Weltweit hat Greenpeace nach eigenen Angaben inzwischen mehr als 3 Millionen Mitglieder, in Deutschland sind es etwa 600.000. In Deutschland haben Klimaschützer eine neue Protest-Bewegung gestartet, die sich die letzte Generation nennt.

  • Der Schwerpunkt der Aktivisten liegt beim Arten- und Klimaschutz.

  • Ein wesentlicher Bestandteil der Aktionen zielt darauf ab, öffentlichen Druck auf Politik und Unternehmen aufzubauen, so dass sie ihr umweltschädigendes Verhalten ändern.

  • Dabei haben sich die Aktivisten selbst das Motto gegeben: Gewaltfrei gegen Umweltverbrechen.

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Das sind die Ziele von Greenpeace in Deutschland

🔌 Ausstieg aus Kohle- und Atomenergie

🌳 Schutz von Wäldern und Meeren

👨‍🌾 Entwicklung einer zukunftsfähigen Landwirtschaft

⛽ Einsatz von nachhaltiger Mobilität

Frieden und Abrüstung

So gründete sich Greenpeace

Greenpeace - der Name verrät es schon - hat seine Wurzeln in der Friedensbewegung Ende der 1960er Jahre. Beim gemeinsamen Engagement gegen amerikanische Atomwaffen-Tests lernten sich die Co-Gründer Dorothy und Irving Stowe, Jim Bohlen und Paul Cote kennen. 1970 gründeten sie mit Patrick Moore das "Don't Make a Wave Committee", der direkte Vorgänger von Greenpeace war geboren.

Als die Crew im September 1971 ein Schiff charterte, um den 2. US-Atomtest zu verhindern, musste ein Schiffsname her: "Greenpeace". Zwar wurde das Boot abgefangen, bevor es das Testgelände in Amchitka bei Alaska erreichte. Aber weil sich die Proteste auf viele amerikanische Städte ausgeweitet hatten, stoppte die "Greenpeace" trotzdem die Atomwaffen-Tests in den USA.

Anschließend benannte sich die Organisation nach der letztlich doch erfolgreichen Schiffs-Aktion.

Die Besatzung der "Greenpeace": das namensgebende Schiff der Organisation.
Die Besatzung der "Greenpeace": das namensgebende Schiff der Organisation.© picture alliance / dpa Fotografia / Robert Keziere/ Greenpeace/ Ho
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Wie finanziert sich Greenpeace?

Die einzige Einnahmequelle von Greenpeace sind Spenden und Erbschaften. 2019 bekamen die deutschen Naturschützer auf diese Weise ein Budget von 71 Millionen Euro zusammen. Finanzielle Unterstützung von Unternehmen, Ländern, den Vereinten Nationen und europäischen Institutionen nimmt Greenpeace nicht an. So wollen die Aktivisten unabhängig bleiben.

Der größte Teil der Einnahmen fließt in die Umsetzung von Kampagnen (46,5 Millionen Euro). Doch auch der Werbe-Etat ist mit 6,6 Millionen Euro beachtlich.

Wie Greenpeace einen Staat gründete

Von Anfang an setzt Greenpeace auf spektakuläre Aktionen, oft an symbolischen Orten wie dem Reichstagsgebäude in Berlin (eine Auswahl gibt es weiter unten). Aber am weitesten trieben es die Öko-Aktivisten wahrscheinlich 1997: Damals gründete Greenpeace einen eigenen Staat, 400 Kilometer vor der schottischen Küste.

Nicht mehr als ein Fels ist "Rockall", den Greenpeace zum Staat "Waveland" ausrief. Selbstverständlich mit Pässen und internationalen Botschaften, die deutsche Waveland-Vertretung war in Hamburg.

Mit der Aktion protestierte Greenpeace gegen die Öl-Förderung in der Region.

Die Felseninsel "Rockall" vor der schottischen Küste wurde kurzerhand zum Staatsgebiet von "Waveland".
Die Felseninsel "Rockall" vor der schottischen Küste wurde kurzerhand zum Staatsgebiet von "Waveland".© picture-alliance / dpa
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Die spektakulärsten Aktionen

Immer wieder hindern Greenpeace-Boote riesige Schiffe daran, Wale aus dem Meer zu fischen. So wie hier vor der japanischen Küste 2005.
Immer wieder hindern Greenpeace-Boote riesige Schiffe daran, Wale aus dem Meer zu fischen. So wie hier vor der japanischen Küste 2005.© picture alliance / AP Photo / Jeremy Sutton-Hibbert / Greenpeace / ho
Am Sitz des Bundestags war Greenpeace auch schon öfter aktiv. So wie hier Anfang Juni 2020, als die Aktivisten das Konjunkturpaket der Bundesregierung kritisierten, weil es in ihren Augen nicht "grün" genug war.
Am Sitz des Bundestags war Greenpeace auch schon öfter aktiv. So wie hier Anfang Juni 2020, als die Aktivisten das Konjunkturpaket der Bundesregierung kritisierten, weil es in ihren Augen nicht "grün" genug war.© picture alliance / Christophe Gateau / dpa
Die Ölplattform "Brent Star" sollte 1995 versenkt werden, um sie zu entsorgen. Greenpeace besetzte die 14.500 Tonnen schwere und 140 Meter hohe Förderinsel und erreichte, dass der Shell-Konzern sie doch an Land entsorgte.
Die Ölplattform "Brent Star" sollte 1995 versenkt werden, um sie zu entsorgen. Greenpeace besetzte die 14.500 Tonnen schwere und 140 Meter hohe Förderinsel und erreichte, dass der Shell-Konzern sie doch an Land entsorgte.© picture-alliance / dpa
2003 stellte Greenpeace Babypuppen in Gläsern vor das Bundesjustizministerium. Der Protest richtete sich gegen das Klonen von menschlichen Embryonen.
2003 stellte Greenpeace Babypuppen in Gläsern vor das Bundesjustizministerium. Der Protest richtete sich gegen das Klonen von menschlichen Embryonen.© picture-alliance / ZB / Michael Hanschke
Ein großes rotes "X" auf dem Kühlturm des Neurather Atomkraftwerks in Nordrhein-Westfalen. Dazu die Aufforderung, den Atommeiler abzuschalten.
Ein großes rotes "X" auf dem Kühlturm des Neurather Atomkraftwerks in Nordrhein-Westfalen. Dazu die Aufforderung, den Atommeiler abzuschalten.© picture alliance / Goldmann
Vor dem Bundeslandwirtschaftsministerium baute Greenpeace 2013 einen gläsernen Sarg mit einem verendeten Schweinswal auf. Das Ziel: besserer Schutz der heimischen Wale in Nord- und Ostsee.
Vor dem Bundeslandwirtschaftsministerium baute Greenpeace 2013 einen gläsernen Sarg mit einem verendeten Schweinswal auf. Das Ziel: besserer Schutz der heimischen Wale in Nord- und Ostsee.© picture alliance / dpa / Kay Nietfeld
Immer wieder hindern Greenpeace-Boote riesige Schiffe daran, Wale aus dem Meer zu fischen. So wie hier vor der japanischen Küste 2005.
Am Sitz des Bundestags war Greenpeace auch schon öfter aktiv. So wie hier Anfang Juni 2020, als die Aktivisten das Konjunkturpaket der Bundesregierung kritisierten, weil es in ihren Augen nicht "grün" genug war.
Die Ölplattform "Brent Star" sollte 1995 versenkt werden, um sie zu entsorgen. Greenpeace besetzte die 14.500 Tonnen schwere und 140 Meter hohe Förderinsel und erreichte, dass der Shell-Konzern sie doch an Land entsorgte.
2003 stellte Greenpeace Babypuppen in Gläsern vor das Bundesjustizministerium. Der Protest richtete sich gegen das Klonen von menschlichen Embryonen.
Ein großes rotes "X" auf dem Kühlturm des Neurather Atomkraftwerks in Nordrhein-Westfalen. Dazu die Aufforderung, den Atommeiler abzuschalten.
Vor dem Bundeslandwirtschaftsministerium baute Greenpeace 2013 einen gläsernen Sarg mit einem verendeten Schweinswal auf. Das Ziel: besserer Schutz der heimischen Wale in Nord- und Ostsee.

Hier kannst du dich über Greenpeace und andere Naturschutz-Organisationen informieren

🌎 Für Infos zu Greenpeace hier entlang.

🌎 Den WWF besuchst du hier.

🌎 Neugierig, was der Bund Naturschutz so macht? Bitteschön.

🌎 Der Dachverband der deutschen Natur-, Tier- und Umweltschutz-Organisationen (DNR) gibt dir eine Übersicht über viele Initiativen.

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