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Bekommt der Specht eigentlich Kopfschmerzen?

Der kleine Vogel hämmert tagtäglich, was das Zeug hält. Tut das denn nicht weh? Wir haben uns die Specht-Anatomie mal genauer angesehen. Wieso der Specht schon zum Vogel des Jahres gekürt wurde, erfährst du im Clip.
Bekommt der Specht eigentlich Kopfschmerzen?
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Das Wichtigste zum Thema Spechte

  • Mit Vollgas: Der Specht hämmert mit über 25 Kilometer pro Stunde gegen die harte Baumrinde - entweder auf der Suche nach Nahrung oder um eine Bruthöhle zu bauen.

  • Boxer-Muckis: Er hat eine extrem starke Rücken- und Nackenmuskulatur, die die Schläge erst möglich machen.

  • Trommel-König: Bis zu 20 Mal pro Sekunde schlägt er mit seinem Schnabel gegen das Holz. Mit bis zu 12.000 Schlägen täglich ist der nordamerikanische Helmspecht der absolute Weltmeister im Hämmern.

  • Deutscher Superstar: Der Schwarzspecht ist so groß wie eine Krähe und damit der Big Boss in europäischen Wäldern. Sein Trommelwirbel bringt's auf 17 Schläge pro Sekunde.

  • Schmerzhaft ist das Trommeln für den Specht nicht. Der Mensch hingegen würde sicherlich Kopfschmerzen bekommen. Warum der Specht keine Schmerzen hat, erklären wir jetzt.

Clevere Anatomie statt Aspirin: Darum bekommt der Specht keine Kopfschmerzen

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    Harter Kern: Weniger Hirnflüssigkeit sorgt dafür, dass das Specht-Gehirn beim Trommeln nicht hin- und her schaukelt. Unser Gehirn würde bei jedem Schlag gegen die Schädeldecke stoßen. Die Folge: Eine Gehirnerschütterung.

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    Beste Location: Statt direkt hinter dem Schnabel ist das Gehirn etwas oberhalb positioniert. Die Wucht des Hämmerns trifft es also nie direkt.

  • 🥊

    Clevere Stoßdämpfer: Im Schädel verstecken sich zudem Muskeln, die jeden Schlag auf das Holz abfedern.

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    Starke Einheit: Schnabel und Schädel sind miteinander verbunden, somit verteilen sich die Kräfte optimal. Übrigens: ein minimaler Knick im Schnabel verhindert, dass sich der Schnabel beim Aufprall biegt oder gar bricht.

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    Schutz-Brille: Um sich vor Spänen und Holzstaub zu schützen, schließen Spechte eine Millisekunde vor dem Aufschlag auf das Holz ihre Augen.

Gluck, gluck: Gibt es den Schluckspecht wirklich?

Grünspecht in Baum


Trinken Spechte gerne mal einen über den Durst? Wir klären den Mythos um den Schluckspecht.
© picture alliance

In europäischen Wäldern hörst du 10 verschiedene Specht-Arten hämmern, weltweit gibt es über 200. Darunter findest du keinen Schluckspecht.

Der Ausdruck lässt sich aber vom Nahrungsverhalten ableiten: Spechte trinken im Frühjahr den süßen Baumsaft von Ahorn- oder Birke, allerdings frisch und ungegoren (also alkoholfrei).

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Bestimmt hat jeder schon mal jemandem den Vogel gezeigt. Aber woher kommt die Redewendung "einen Vogel haben" eigentlich? Wir klären auf!

Veröffentlicht: 14.06.2021 / Autor: Anna Kaltenhauser