
Die gefährlichsten Vulkane der Welt: Wenn sie ausbrechen, droht ein Inferno
Das Wichtigste zum Thema Vulkane
Der Begriff Vulkan geht auf die italienische Insel Vulcano zurück. Sie galt in der römischen Mythologie als die Schmiede des Vulcanus, des Gottes des Feuers.
Vulkane entstehen immer dort, wo sich Erdplatten verschieben, Spalten auftun und Magma an die Oberfläche gelangen kann. Die abgekühlte Lava wird dann zu Gestein und türmt sich zu einem Hügel auf.
Die meisten Vulkane ähneln einem Kegel. Aber es gibt noch weitere typische Formen: Schildvulkane etwa sind schildartig aufgewölbt, Tafelvulkane haben eine breite und stabile Oberfläche, während die Wände oft steil abfallen.
Die Stärke eines Ausbruchs wird anhand des Vulkan-Explosivitäts-Index (VEI) gemessen - in Werten von 0 bis 8. Ausschlaggebend sind vor allem die Menge an ausgestoßenem Material und die Höhe der Eruptions-Säule.
Weltweit finden sich rund 1.500 aktive Vulkane. Dazu zählen jene auf der Erdoberfläche, die in den vergangenen 10.000 Jahren ausgebrochen sind. Die Anzahl der unterseeischen Vulkane liegt Schätzungen zufolge um ein Vielfaches höher.
Mauna Loa auf Hawaii: So sieht es aus, wenn der größte Vulkan der Welt ausbricht
Die gefährlichsten Vulkane der Welt
Der größte Vulkanausbruch der Geschichte - mit globalen Folgen
Inferno in Indonesien: Die Eruption (Stärke 7) des Tambora auf der Insel Sumbawa am 10. April 1815 gilt als größter Vulkanausbruch, der jemals dokumentiert wurde. Mit einer Sprengkraft von 170.000 Hiroshima-Bomben flogen 140 Milliarden Tonnen Pyroklastika (feste Bestandteile) in die Luft, darunter fußballgroße Bimsstein-Brocken. Dabei schrumpfte der ursprünglich 4.300 Meter hohe Berg letztlich auf 2.850 Meter.
Lava-Ströme breiteten sich in alle Richtungen aus. Die Asche-Niederschläge erreichten einen Radius von 1.300 Kilometern und verdunkelten im Umkreis von bis zu 600 Kilometern den Himmel für zwei Tage.
Rund 10.000 Bewohner:innen starben durch die direkten Auswirkungen des Vulkanausbruchs. Die folgenden Flutwellen, Missernten und Hungersnöte in der Region forderten etwa 100.000 weitere Menschenleben.
Staub und andere Partikel gelangten bis in die Stratosphäre, verteilten sich und überzogen wie ein Schleier den gesamten Erdball. Dadurch litt auch Europa vielerorts unter Ernte-Ausfällen, Hunger- und Wirtschaftskrisen. Das Folgejahr 1816 war das "Jahr ohne Sommer" - mit ungewöhnlich niedrigen Temperaturen, vor allem im Nordosten Amerikas sowie im Westen und Süden Europas.
So werden Vulkane überwacht
Brodelt sich da was zusammen? Um das einschätzen zu können, gibt es Vulkan-Observatorien. Sie beobachten und erforschen vulkanische Vorgänge. Zu den Hauptaufgaben gehört neben der Erfassung, Katalogisierung und Auswertung von Daten auch die Erstellung von Gefährdungs- und Risiko-Analysen.
Wichtige Instrumente sind unter anderem Seismographen, Tiltmeter und GPS. Hinzukommen Temperatur- und Bohrloch-Messungen, gas-chemische Untersuchungen sowie geologische Feld-Beobachtung. Im digitalen Zeitalter ist Vulkan-Beobachtung auch aus der Ferne möglich.
Das älteste vulkanologische Institut der Welt ist das Osservatorio Vesuviano in Neapel - am Hang des Vesuvs. Seit 1841 wird dort der schlummernde Feuerberg rund um die Uhr mithilfe von 19 Mess-Stationen überwacht.
Oft führen Katastrophen zur Gründung einer solchen Einrichtung. Das war beispielsweise nach dem Ausbruch des Pelé auf der Karibik-Insel Martinique im Jahr 1902 der Fall.
Eine Link-Liste zu Vulkan-Oberservatorien weltweit finden sich auf vulkane.net. Und via LiveCams kann man sich angucken, was die einzelnen Vulkane so treiben - von Chile bis Vanuatu, dem Insel-Staat im Südpazifik.
Vulkane in Deutschland: Wie gefährlich sind sie?
Vulkane in Deutschland: Wie gefährlich sind sie?
Die meisten Vulkane in Deutschland sind erloschen. Doch in einigen Regionen gibt es Feuerberge, die als aktiv gelten. Der letzte Ausbruch hierzulande hat sich vor mehreren Tausend Jahren ereignet. Droht bald eine neue Katastrophe?
Heiße Frage: Was sind Supervulkane?
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Supervulkane sind die größten bekannten Vulkane. Ihr Markenzeichen ist die riesige Magma-Kammer, die mehrere Kilometer tief und bis zu 100 Kilometer breit sein kann.
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Bei einem Ausbruch bauen sie keinen Vulkankegel auf, sondern hinterlassen einen massiven Einbruchs-Kessel (Caldera) im Boden.
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Super-Eruptionen erreichen auf der VEI-Skala (siehe oben) den Höchstwert 8. Mitunter rechnet man auch Ausbrüche der Stärke 7 dazu.
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In einem solchen Fall werden Hunderte oder Tausende Kubik-Kilometer Lava herausgeschleudert - mit Überschall-Geschwindigkeit und bis zu 50 Kilometer hoch.
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Die Glut-Ströme reichen bis zu 200 Kilometer weit und bilden bis zu 200 Meter dicke Schichten. Im Umkreis von etwa 100 Kilometern wird jegliches Leben vernichtet.
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Der berühmteste Vertreter befindet sich in den USA. Der Yellowstone unter dem gleichnamigen Nationalpark besitzt eine Magma-Kammer, die doppelt so groß ist wie das Saarland.
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Wie oft Supervulkane ausbrechen? Im Schnitt alle 17.000 Jahre. Das ergaben Datenbank-Analysen eines britischen Forschungs-Teams. Davor nahm man an, dass Super-Eruptionen nur in einem Abstand von 45.000 bis 714.000 Jahren auftreten.