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Asiatische Tigermücke

Asiatische Tigermücke: So gefährlich ist der Stich wirklich

Alle Mücken sind lästige Plagegeister. Aber die Asiatische Tigermücke ist besonders schlimm: Das Insekt kann potenziell tödliche Krankheiten übertragen. Ausgerechnet diese auffällige Mücke macht sich immer mehr in Deutschland breit. Wir erklären, wie du sie erkennst und wie gefährlich sie ist.
Asiatische Tigermücke: So gefährlich ist der Stich wirklich
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Asiatische Tigermücken: Das musst du zu dem Insekt wissen

  • Weltweit surren 3.800 Arten von Stechmücken umher, davon nerven uns 50 in Deutschland. Einige sind eingewandert, darunter die Asiatische Tigermücke. Sie gilt als aggressiv und die Weibchen stechen häufig zu.

  • Eigentlich ist die Tigermücke in Süd- und Südostasien daheim, etwa in Thailand und Singapur. Bei uns eingeschlichen hat sie sich über den Verkehr - sowohl über internationale Warentransporte als auch über Reisende.

  • Tigermücken können viele tückische Viren übertragen. Dazu gehören die Erreger für Zika-, Dengue-Fieber oder Gelbfieber.

  • Die Tigermücken sind kleiner als eine 1-Cent-Münze. Du erkennst sie an ihrer auffälligen schwarz-weißen Musterung. Es gibt auch noch andere Tigermücken-Arten, etwa die Gelbfiebermücke beziehungsweise Ägyptische Tigermücke. Sie tritt aber in Deutschland nicht auf.

  • Die tropischen Mücken mögen ein warmes und feuchtes Klima. Weil es durch den Klimawandel auch in Deutschland im Sommer heißer wird und die Winter mild sind, fühlen sie sich bei uns wohl - und können sogar überwintern.

  • Am Gardasee in Italien wurden 2023 mehrere Fälle von Dengue-Fieber durch Stiche von Aedes-Mücken gemeldet. Die Asiatische Tigermücke ist eine Unterart davon. Das Auswärtige Amt nahm die Vorfälle in die Reisewarnung für Italien auf.

Tigermücken-Bilder: Wie du die Insekten erkennst

Tigermücke
Körper und Beine von Tigermücken sind schwarz. Darauf sitzen auffällige weiße Streifen.
Tigermücke
Hier ist eine tote Tigermücke zu sehen. Die nervigen Insekten sind kleiner als...
Ringelschnake
Tigermücken werden wegen ihrer Streifen oft mit einheimischen Mücken verwechselt...
Tigermücke
Tigermücke
Ringelschnake

Wie sieht eine Asiatische Tigermücke aus? Größe, Streifen und Flügel

  • 📏

    Asiatische Tigermücken können zwar bis zu zehn Millimeter groß werden. Diese Größe erreichen sie aber selten. Meist messen sie zwischen zwei und sieben Millimeter. Weibchen sind größer als Männchen. Zum Vergleich: Die bei uns verbreitete Gemeine Stechmücke ist vier bis zehn Millimeter lang.

  • 🐅

    Der Körper Asiatischer Tigermücken ist schwarz. Vor allem am Hinterleib und an den rückwärtigen Beinen sind prägnante weiße Streifen zu erkennen. Der letzte Teil der Hinterbeine ist immer weiß gefärbt. Weil die Streifen an Tiger erinnern, heißt die Mücke so.

  • Typisch für die asiatische Mückenart ist zudem eine weißliche Linie, die am Hinterkopf startet und sich bis zum Ansatz der Flügel zieht.

  • 🦟

    Wie alle Insekten haben Tigermücken sechs Beine. Ihre Flügel besitzen kein Muster und sind mehr oder weniger transparent. Der Stechrüssel ist in der Regel länger als die Fühler.

  • Asiatische Tigermücken erkennst du auch daran, dass sie aggressiver sind als viele andere Stechmücken. Auch tagsüber stechen sie zu, am liebsten morgens und abends.

Tigermücken-Ausbreitung: Wie kommen die Insekten nach Europa?

  • 🌍

    Asiatische Tigermücken stammen ursprünglich aus den asiatischen Tropen. Seit einigen Jahrzehnten verbreitet sich der extrem anpassungsfähige Blutsauger rund um den Globus.

  • 🚗

    Die Mücke wird meist passiv eingeschleppt - hauptsächlich über ihre Eier. Eine große Rolle spielen dabei der Handel mit Pflanzen und gebrauchten Autoreifen, aber auch sonstige Warentransporte sowie Tourismus.

  • 📆

    In Europa tauchten Tigermücken Ende der 1970er-Jahre zuerst in Albanien auf. Inzwischen haben sie einige Länder erobert, so wie Italien. Aber auch in Belgien, Malta, Frankreich und Griechenland kommen sie immer öfter vor.

  • 💧

    Die tropischen Mücken lassen sich am liebsten in der Nähe von Menschen und Wasser nieder. Sie mögen beispielsweise Teiche oder Tümpel, aber auch in Regenwassertonnen oder Pfützen. Dort legen sie ihre Eier ab.

Tigermücken in Deutschland: Hier sind sie schon entdeckt worden

Verbreitung der Tigermücke in Deutschland

In diese Bereichen Deutschlands wurde die Tigermücke 2022 gesichtet. Einige Populationen konnten eliminiert werden, andere kamen dagegen neu hinzu.

Wo in Deutschland gibt es Asiatische Tigermücken?

Seit 2004 haben Expert:innen in Deutschland fünf invasive Stechmücken-Arten gefunden. Eine davon ist die Asiatische Tigermücke (Aedes albopictus). Zu den anderen gehören die Asiatische Buschmücke und die Koreanische Buschmücke.

Die Asiatische Tigermücke wurde hierzulande erstmals 2007 in Baden-Württemberg entdeckt, auf einem Autobahn-Rastplatz bei Weil am Rhein.

Seitdem tauchen die Insekten hauptsächlich im Süden Deutschlands auf, zum Beispiel in Karlsruhe, München oder Freiburg. Aber auch weiter nördlich schwirrte die Mücke schon herum, etwa in Jena und Berlin.

Früher waren bei uns vorrangig einzelne Tiere zu finden. An wenigen, begrenzten Orten haben sie es geschafft, sich in Gruppen anzusiedeln. In drei Bundesländern haben Tigermücken es schon geschafft, den Winter zu überstehen - in Bayern, Baden-Württemberg und Thüringen.

Eine Meldepflicht für Asiatische Tigermücken gibt es nicht. Aber wenn du eine gefunden hast, kannst du das den Behörden melden. Dort, wo die Insekten häufiger vorkommen, werden sie bekämpft, um die Ausbreitung zu verhindern.

Mücken: Warum jucken die Stiche?

Mücken: Warum jucken die Stiche?

Was du gegen den lästigen Juckreiz tun kannst und wie du erst gar nicht gestochen wirst, erfährst du im Clip.

Warum ist die Tigermücke so gefährlich?

  • 🏥

    Stechmücken können potenziell tödliche Krankheiten übertragen. Laut Weltgesundheitsorganisation WHO sterben weltweit jedes Jahr rund 700.000 Menschen an Infektionen, die durch Mücken übertragen werden.

  • 🦈

    Wölfe und Haie töten dagegen nur jeweils zehn Menschen pro Jahr, Löwen 100. Bill Gates nannte Mücken darum "die tödlichsten Tiere der Welt".

  • 🤒

    Auch Asiatische Tigermücken können gefährliche Erreger weitergeben, darunter mehr als 20 Arten von Viren. Das kann schwere Erkrankungen auslösen, so wie Gelbfieber, Zika-Fieber, West-Nil-Fieber, Chikungunya-Fieber, Dengue-Fieber und Enzephalitis.

  • 🩸

    Die Insekten selbst sind nicht mit den Erregern infiziert. Sie nehmen diese bei infizierten Tieren oder Menschen auf, wenn sie deren Blut saugen. Außerdem kann nicht jede Mücke jeden Erreger weitergeben.

Sind Tigermücken in Deutschland gefährlich?

  • Dort, wo es viele Asiatische Tigermücken und andere Stechmücken gibt, ist die Gefahr groß, dass sie zu Überträgern gefährlicher Erreger werden. Je mehr Menschen infiziert sind, desto größer das Risiko.
  • In Deutschland haben sehr wenige Menschen Dengue- oder Zika-Fieber. Deshalb ist die Wahrscheinlichkeit sehr gering, dass die Mücken gefährliche Keime aufnehmen, heißt es beim Mückenatlas des Friedrich-Loeffler-Instituts und des Leibniz-Zentrums für Agrar-Landschaftsforschung.
  • Auch das Umweltbundesamt schätzt das Risiko einer Viren-Übertragung durch Tigermücken in Deutschland derzeit als gering ein. Trotzdem ist das Auftreten der Asiatischen Tigermücke "ein potenzielles Risiko für die menschliche Gesundheit in Deutschland", heißt es.
  • Der Grund: Die Insekten breiten sich aus und finden durch den Klimawandel bessere Lebensbedingungen bei uns. Wenn sich gleichzeitig mehr Menschen beispielsweise im Urlaub anstecken und zurückkehren, können die Krankheiten zunehmen.

Mücken in Deutschland: Was sie übertragen können

Mücken in Deutschland

Zu den Mücken-Arten in Deutschland zählen unter anderem die gemeine Stechmücke, die Kriebelmücke, die Sandmücke und die Tigermücke. Welche Gefahren gehen von ihnen aus?

Stich der Asiatischen Tigermücke: Welche Symptome treten auf?

  • 😧

    Du befürchtest, dass eine Asiatische Tigermücke dich gestochen hat? Keine Panik: Das heißt nicht, dass bei dir eine gefährliche Krankheit ausbricht.

  • 🔍

    Der Stich selbst ist nicht gefährlich. Die Symptome ähneln denen anderer Mückenstiche: Die Stelle färbt sich rot, juckt und schwillt zu einer kleinen Quaddel an. Der Körper reagiert damit auf den Mücken-Speichel.

  • 🤚

    Kratze nicht an der Einstichstelle! Denn dadurch wird die Haut noch mehr gereizt und die Wunde kann sich entzünden. Eventuelle Erreger gelangen so erst recht ins Blut.

  • Kühle die Stelle mit kaltem Wasser, Eiswürfeln, Kühlpads und zur Not mit Speichel. Das lindert Juckreiz und Schwellung. Du kannst auch Salben oder Hausmittel wie eine halbe Zwiebel darauf geben.

  • 🩺

    Wird der Mückenstich größer, fühlt sich heiß an und du hast Fieber oder fühlst dich unwohl? Dann solltest du bald zu einer Ärztin oder einem Arzt gehen. Das kann auf eine Infektion oder allergische Reaktion hindeuten.

Singapurs Moskito-Polizei

Singapurs Moskito-Polizei

In Singapur gibt es tatsächlich eine Polizeieinheit, die gegen die lästigen Moskitos ausrückt. So soll unter anderem das gefährliche Dengue-Fieber eingedämmt werden.

So schützt du dich vor Tigermücken

  • 👖

    Vor den Stichen der Asiatischen Tigermücke kannst du dich genauso schützen wie vor denen anderer Mücken. Trage Kleidung mit langen Ärmeln und Beinen, damit du den Insekten weniger Möglichkeiten bietest, mit deiner Haut in Kontakt zu kommen.

  • 🥼

    Ziehe lieber helle Kleidung an: Dunkle Farben locken die Insekten an. Ebenso werden sie von Körpergeruch, dem Atem und den Duftstoffen in Kosmetik angezogen.

  • 👃

    Schützen kannst du dich zudem mit Insektenspray. Die Stoffe darin sorgen dafür, dass die Mücken dich schlechter riechen können.

  • 🪟

    Auch Fliegengitter am Fenster und Moskitonetze verhindern, dass Asiatische Tigermücken dir zu nah kommen können.

  • 💧

    Tigermücken legen ihre Eier in flaches Wasser. Leere deshalb Gießkannen mindestens jede Woche und dichte die Regentonne gut ab. Achte auch darauf, dass sich draußen kein Wasser in Untersetzern von Pflanzen oder Gefäßen ansammelt.

Häufige Fragen zu Asiatischen Tigermücken

  • ⁉️

    Wie sieht eine Tigermücke aus?

    Tigermücken sind zwischen drei und höchstens zehn Millimeter lang und haben einen schwarzen Körper mit auffälligen weißen Streifen.

  • ⁉️

    Warum ist die Tigermücke so gefährlich?

    Tigermücken sind gefährlich, weil sie Krankheitserreger übertragen können, wie zum Beispiel für Dengue-Fieber oder Zika-Fieber. Das klappt aber nur, wenn sie infiziertes Blut gesaugt haben.

  • ⁉️

    Was passiert, wenn man von einer Tigermücke gestochen wird?

    Wenn du von einer Tigermücke gestochen wirst, heißt das nicht, dass du krank wirst. Der Stich selbst ist nicht gefährlich. Nur, wenn sie vorher einen infizierten Menschen oder ein Tier gestochen hat, kann sie Erreger weitergeben. Ansonsten ist der Stich wie ein normaler Mückenstich.

  • ⁉️

    Wo gibt es Tigermücken in Deutschland?

    Tigermücken finden sich in Deutschland vor allem im Süden, allerdings immer noch eher vereinzelt. Sie könnten sich aber durch den Klimawandel weiter nach Norden ausbreiten.

  • ⁉️

    Welche Krankheiten überträgt die Tigermücke in Deutschland?

    Die Tigermücke kann in Deutschland theoretisch die gleichen Krankheiten übertragen wie anderswo auf der Welt, zum Beispiel Dengue-, West-Nil- oder Zika-Fieber. Aber das ist nur möglich, wenn sie vorher eine infizierte Person gestochen hat - und die gibt es in Deutschland sehr selten.

  • ⁉️

    Wie sieht der Stich einer Tigermücke aus?

    Der Stich der Tigermücke ähnelt dem Stich anderer Mücken: Die Stelle wird rot, schwillt leicht an und juckt.

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Veröffentlicht: 06.09.2023 / Autor: Claudia Frickel