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Schon mal blaue Frösche gesehen? Das sind Deutschlands "schillerndste" Amphibien

  • Veröffentlicht: 27.11.2022
  • 13:45 Uhr
  • Heike Predikant

Manche verfärben sich, manche können Taschen falten: Hier erfährst du, was Amphibien draufhaben - und woran man die Arten erkennt. Im Clip: Pfeilgift-Frösche und ihr tödliche Waffe. 

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Das Wichtigste zum Thema Amphibien in Deutschland

  • In Deutschland tummeln sich 21 Amphibien-Arten. Dazu zählen Kröten, Frösche, Unken, Molche und Salamander.

  • Die Wirbeltiere trinken nicht, sondern nehmen Wasser über die Haut auf. Daher sind sie stark an Feucht-Biotope gebunden.

  • Zur Fortpflanzung und zum Ablegen der Eier müssen die Tiere ihre Laichgewässer aufsuchen. Laichzeit ist im Frühjahr, dann kommt es zu Wanderungen (siehe unten) - mit tödlichen Gefahren für die Tiere.

  • Die Bestände der bei uns heimischen Amphibien schrumpfen seit Jahrzehnten. Hauptsächlich deswegen, weil ihre Lebensräume weitgehend zerstört oder verkleinert wurden. Das Verschwinden von Kleingewässern geht vor allem auf Überbauung und Vermüllung zurück.

  • Auf der "Roten Liste": Insgesamt werden zehn Amphibien-Arten als "bestandsgefährdet" eingestuft. Fünf davon gelten als "stark gefährdet", darunter die Wechselkröte und die Rotbauchunke.

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Amphibien-Arten: Das sind Deutschlands "schillerndste" Vertreter

Nicht ohne Grund gekrönt: Die Wechselkröte wurde zum Lurch des Jahres 2022 gewählt. Damit möchte die Deutsche Gesellschaft für Herpetologie und Terrarienkunde (DGHT) darauf aufmerksam machen, dass die Kröten-Art "stark gefährdet" ist. Unter anderem deswegen, weil die Tiere immer weniger Rückzugsgebiete finden, geeignete Habitate wie naturbelassene Fluss-Auen, vegetations-arme Brachflächen, Sand- oder Kiesgruben. Zudem sind di
Nicht ohne Grund gekrönt: Die Wechselkröte wurde zum Lurch des Jahres 2022 gewählt. Damit möchte die Deutsche Gesellschaft für Herpetologie und Terrarienkunde (DGHT) darauf aufmerksam machen, dass die Kröten-Art "stark gefährdet" ist. Unter anderem deswegen, weil die Tiere immer weniger Rückzugsgebiete finden, geeignete Habitate wie naturbelassene Fluss-Auen, vegetations-arme Brachflächen, Sand- oder Kiesgruben. Zudem sind di© Imago Images / imagebroker
Moorfrösche sind im Frühjahr gerne mal blau. Während der Laichzeit entwickeln die bräunlichen Männchen eine intensive Blau-Färbung, um den Weibchen zu imponieren. Die "Froschmänner" versammeln sich dann an sonnenbeschienen Stellen in flachen Gewässern und stoßen ihre Balzrufe aus. Zur Paarung klammert sich das Männchen an das Weibchen. Dabei gibt das Weibchen Laich-Ballen mit bis zu 3.000 Eiern ab, die das Männchen daraufhin
Moorfrösche sind im Frühjahr gerne mal blau. Während der Laichzeit entwickeln die bräunlichen Männchen eine intensive Blau-Färbung, um den Weibchen zu imponieren. Die "Froschmänner" versammeln sich dann an sonnenbeschienen Stellen in flachen Gewässern und stoßen ihre Balzrufe aus. Zur Paarung klammert sich das Männchen an das Weibchen. Dabei gibt das Weibchen Laich-Ballen mit bis zu 3.000 Eiern ab, die das Männchen daraufhin © Imago Images / blickwinkel
Der Unken-Reflex ist eine passive Abwehr- oder Schreck-Reaktion. Und der lässt sich auch bei der Rotbauchunke beobachten: Wird's bedrohlich, machen die Tiere reflexartig ein Holzkreuz und strecken ihre Gliedmaßen von sich. Dabei präsentieren sie ihre Unterseite mit den orange-roten Flecken, die potentielle Fressfeinde vor ihren Haut-Giften warnen. Was es mit den Unkenrufen auf sich hat? Die beherrschen die männlichen Unken pe
Der Unken-Reflex ist eine passive Abwehr- oder Schreck-Reaktion. Und der lässt sich auch bei der Rotbauchunke beobachten: Wird's bedrohlich, machen die Tiere reflexartig ein Holzkreuz und strecken ihre Gliedmaßen von sich. Dabei präsentieren sie ihre Unterseite mit den orange-roten Flecken, die potentielle Fressfeinde vor ihren Haut-Giften warnen. Was es mit den Unkenrufen auf sich hat? Die beherrschen die männlichen Unken pe© Imago Images / blickwinkel
Grünland, Moore oder Waldränder sind die Reviere der Teichmolche. Aber sie besiedeln auch gerne Gärten. Gut zu wissen: Zum Laichen bevorzugen die Amphibien fisch-freie Gartenteiche, die mit reichlich Pflanzen bestückt sind, in denen sie sich verstecken und ihre Eier ablegen können. Sobald die Paarungszeit beginnt, bilden die Molche eine "Wasser-Tracht" aus. Die Männchen bekommen einen Kamm und sehen dann wie Mini-Drachen aus.
Grünland, Moore oder Waldränder sind die Reviere der Teichmolche. Aber sie besiedeln auch gerne Gärten. Gut zu wissen: Zum Laichen bevorzugen die Amphibien fisch-freie Gartenteiche, die mit reichlich Pflanzen bestückt sind, in denen sie sich verstecken und ihre Eier ablegen können. Sobald die Paarungszeit beginnt, bilden die Molche eine "Wasser-Tracht" aus. Die Männchen bekommen einen Kamm und sehen dann wie Mini-Drachen aus.© Imago Images / imagebroker
Man würde ihn sofort erkennen: Der schwarz glänzende Feuersalamander, der bis zu 20 Zentimeter lang wird, trägt auf seinem Rücken ein Muster aus gelben Flecken und Streifen. Er tummelt sich bevorzugt in Laub- und Mischwäldern mit Quell-Bächen und -Tümpeln, doch Menschen bekommen ihn eher selten zu Gesicht. Tagsüber verstecken sich die Schwanzlurche meist, erst nachts machen sie Jagd auf Nacktschnecken, Regenwürmer, Spinnen un
Man würde ihn sofort erkennen: Der schwarz glänzende Feuersalamander, der bis zu 20 Zentimeter lang wird, trägt auf seinem Rücken ein Muster aus gelben Flecken und Streifen. Er tummelt sich bevorzugt in Laub- und Mischwäldern mit Quell-Bächen und -Tümpeln, doch Menschen bekommen ihn eher selten zu Gesicht. Tagsüber verstecken sich die Schwanzlurche meist, erst nachts machen sie Jagd auf Nacktschnecken, Regenwürmer, Spinnen un© Getty Images
Nicht ohne Grund gekrönt: Die Wechselkröte wurde zum Lurch des Jahres 2022 gewählt. Damit möchte die Deutsche Gesellschaft für Herpetologie und Terrarienkunde (DGHT) darauf aufmerksam machen, dass die Kröten-Art "stark gefährdet" ist. Unter anderem deswegen, weil die Tiere immer weniger Rückzugsgebiete finden, geeignete Habitate wie naturbelassene Fluss-Auen, vegetations-arme Brachflächen, Sand- oder Kiesgruben. Zudem sind di
Moorfrösche sind im Frühjahr gerne mal blau. Während der Laichzeit entwickeln die bräunlichen Männchen eine intensive Blau-Färbung, um den Weibchen zu imponieren. Die "Froschmänner" versammeln sich dann an sonnenbeschienen Stellen in flachen Gewässern und stoßen ihre Balzrufe aus. Zur Paarung klammert sich das Männchen an das Weibchen. Dabei gibt das Weibchen Laich-Ballen mit bis zu 3.000 Eiern ab, die das Männchen daraufhin
Der Unken-Reflex ist eine passive Abwehr- oder Schreck-Reaktion. Und der lässt sich auch bei der Rotbauchunke beobachten: Wird's bedrohlich, machen die Tiere reflexartig ein Holzkreuz und strecken ihre Gliedmaßen von sich. Dabei präsentieren sie ihre Unterseite mit den orange-roten Flecken, die potentielle Fressfeinde vor ihren Haut-Giften warnen. Was es mit den Unkenrufen auf sich hat? Die beherrschen die männlichen Unken pe
Grünland, Moore oder Waldränder sind die Reviere der Teichmolche. Aber sie besiedeln auch gerne Gärten. Gut zu wissen: Zum Laichen bevorzugen die Amphibien fisch-freie Gartenteiche, die mit reichlich Pflanzen bestückt sind, in denen sie sich verstecken und ihre Eier ablegen können. Sobald die Paarungszeit beginnt, bilden die Molche eine "Wasser-Tracht" aus. Die Männchen bekommen einen Kamm und sehen dann wie Mini-Drachen aus.
Man würde ihn sofort erkennen: Der schwarz glänzende Feuersalamander, der bis zu 20 Zentimeter lang wird, trägt auf seinem Rücken ein Muster aus gelben Flecken und Streifen. Er tummelt sich bevorzugt in Laub- und Mischwäldern mit Quell-Bächen und -Tümpeln, doch Menschen bekommen ihn eher selten zu Gesicht. Tagsüber verstecken sich die Schwanzlurche meist, erst nachts machen sie Jagd auf Nacktschnecken, Regenwürmer, Spinnen un

Ups, Amphibien führen ein "Doppelleben"

Der Name sagt es schon: Die wissenschaftliche Bezeichnung "Amphibia" leitet sich vom altgriechischen Adjektiv "amphibios" ab, das so viel wie "doppellebig" bedeutet. Das "Doppelleben" beschreibt die beiden Lebensphasen von Amphibien.

Fast alle Amphibien machen eine Metamorphose durch. Eine Umwandlung, bei der sich Gestalt, Physiologie und Lebensweise verändern. Davor befinden sich die Tiere im Jugend-, danach im Adult-Stadium. 

Der Frosch als Beispiel: Aus dem befruchteten Laich, den im Wasser abgelegten Eiern, entwickeln sich zunächst Kaulquappen. Über die Wochen wächst die Kaulquappe, Organe und Körperteile werden aus- oder umgebildet, ein Skelett formt sich – und die Kaulquappe verwandelt sich in mehreren Schritten zu einem Frosch. Aus der kiemen-atmenden Larve ist also ein ausgewachsenes, geschlechtsreifes Tier geworden.

Mit dem Abschluss der Metamorphose geht's dann auch in neue Gefilde - vom Wasser ans Land. Erwachsene Lurche verfügen über vier Beine und eine Lunge. Damit sind sie für das Leben außerhalb des Wassers gewappnet. Den Winter verbringen die Tiere meist in frost-freien Verstecken. Im Frühjahr dann wandern sie zu ihren Laichgewässern. 

Wassertauglich: Kaulquappen haben zunächst an jeder Kopfseite drei Kiemen-Büschel, zudem einen Ruderschwanz mit Flossen-Saum.
Wassertauglich: Kaulquappen haben zunächst an jeder Kopfseite drei Kiemen-Büschel, zudem einen Ruderschwanz mit Flossen-Saum.© Imago Images / Manfred Ruckszio
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Amphibien-Wanderung: Warum dabei tödliche Gefahren für Frösche, Kröten und Co. lauern

Gefährlich unterwegs! Im Frühjahr findet die Wanderung der Amphibien statt - und die ist für die Tiere lebensbedrohlich. Um zu ihren Laichgewässern zu kommen, müssen die Lurche oft mehrere Kilometer zurücklegen und sich dem Straßenverkehr aussetzen.

Laut dem Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) sterben pro Jahr bis zu 70 Prozent der Tiere bei dem Versuch, Deutschlands Straßen zu überqueren. Entweder werden sie überfahren oder durch den Luftdruck getötet, den schnell fahrende Autos erzeugen.

Naturschützer:innen, ehrenamtliche Helfer:innen und andere Freiwillige kämpfen Jahr für Jahr gegen den Amphibien-Tod. Stellen Fangzäune auf, tragen Kröten über die Straße und legen Ersatz-Laichgewässer an. Allein in Bayern werden dadurch jährlich bis zu 700.000 Amphibien gerettet.

So kannst du wandernde Amphibien retten

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