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Ernährung

Veganer Haushalts-Check: Hier verstecken sich tierische Stoffe

  • Aktualisiert: 15.01.2024
  • 11:00 Uhr
  • Heike Predikant

Beim veganen Lebensstil kommt es nicht nur auf pflanzliche Ernährung an. Auch die Wohnung sollte "grün" sein. Wir zeigen dir im Veganuary, wo sich im Haushalt tierische Stoffe verstecken. Dazu Tipps, wie du vegan sauber machst und dein Waschmittel selbst herstellst.  

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Das Wichtigste zum Thema veganer Lebensstil

  • Wer zu 100 Prozent vegan leben möchte, tut sich oft schwer. Es ist jedoch möglich, einen veganen Lebensstil schrittweise in verschiedenen Lebensbereichen umzusetzen.

  • Häufig sind tierische Bestandteile nämlich nicht nur in den fertigen Produkten enthalten, sondern wurden bereits während ihrer Herstellung als HilfsStoffe verwendet.

  • Selbst kleinste Schritte und das Bewusst werden der grundlegenden veganen Prinzipien tragen maßgeblich dazu bei, einen bedeutenden Beitrag zum Wohl der Tiere zu leisten.

Veganer Haushalts-Check: Wo sich tierische Stoffe verstecken

🖥️ Technische Geräte: Bei der Produktion von LCD-Bildschirmen (Liquid Crystal Display) kommt meist tierisches Cholesterin in Form von Flüssig-Kristallen zum Einsatz. Daher sind Fernseher, Computer oder Smartphones nicht vegan.

🧴 Weichspüler: Viele Waschhilfsmittel, die die Wäsche kuschlig weich machen sollen, enthalten Tenside. Sie werden oft aus dem Talg oder Fett von getöteten Rindern, Schweinen und anderen Tieren erzeugt.

💅🏻 Kosmetik-Produkte: Wird für Nagellacke oder Lippenstifte echtes Karmin (E120) genutzt, ist das eine lausige Sache. Denn um an den roten Farbstoff zu gelangen, werden Schildläuse getrocknet, gekocht und zerquetscht.

🥨 Knabberzeug: Brezeln backen die Hersteller gern in Schweineschmalz, Chips sind nicht selten mit Käse-, Schweinefleisch- oder Garnelen-Pulver aromatisiert. Mitunter stecken auch tierisch süße Stoffe wie Honig drin.

🥿 Schuhe: Kein Leder bedeutet nicht gleich vegan. Übeltäter ist der Schuhkleber, der häufig tierische Proteine aus Milch, Fleisch, Knochen oder Haut enthält.

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Fünf Dinge, die im Bad nichts zu suchen haben

❌  Gallseife ist mit Bestandteilen aus der Rindergalle angereichert. Enzymen, die die Reinigungswirkung fördern. Aber: Es gibt Gallseife ohne tierische Zusätze, die Flecken effektiv entfernt.

❌  Plastik schadet Menschen, Tieren und der Umwelt. Deswegen: Plastik-Verpackungen oder -Behälter verbannen. Man kann zum Beispiel Haarseife statt Shampoo und Körperseife statt Duschgel benutzen.

❌  Zudem findet sich in vielen herkömmlichen Shampoos, Duschgels oder Peelings sogenanntes Mikroplastik. Da Kläranlagen diese winzigen Partikel nicht ausreichend filtern können, gelangen sie in die Gewässer - und in die Mägen von Tieren. Eine gute Wahl sind Produkte mit Plastikfrei-Siegel wie Flustix.

❌  Bürsten sind nicht vegan, wenn dafür beispielsweise Schweineborsten verwendet wurden. Gleiches gilt für Rasier- oder Schmink-Pinsel, deren Härchen von Dachsen, Ziegen oder Eichhörnchen stammen. Also lieber auf pflanzliche Fasern zurückgreifen.

❌  Wer möchte, dass seine Kosmetik-Produkte frei von Tierleid sind, sollte sich vor dem Kauf genau informieren. Tierversuche für Kosmetik sind in der EU zwar mittlerweile verboten, aber dennoch bieten die Gesetze einige Schlupflöcher, sodass manche Inhaltsstoffe weiterhin an Tieren getestet werden können.

Was wäre, wenn wir alle vegan leben würden?

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Vegan entkalken, putzen, waschen: Diese Hausmittel ersetzen herkömmliche Reinigungsmittel

  • Zitronensäure eignet sich zum Entkalken von Wasserkocher, Kaffee-Maschine & Co. Dosierung: zwei bis drei EL Zitronensäure auf ein Liter Wasser. Um hartnäckige Ablagerungen an Hähnen oder Duschköpfen zu beseitigen, löst man 1 ½ EL Zitronensäure-Pulver in ¼ Liter Wasser auf.
  • Auch Essig (oder Essig-Essenz) entkalkt zuverlässig. Doch er hat noch mehr drauf: Als Allzweck-Reiniger (Essig und Wasser im Verhältnis 1:1) befreit er etwa Oberflächen und Fensterscheiben von Schmutz. Aber Achtung, manche Essig-Sorten werden mit tierischer Gelatine geklärt! Daher ein veganes Produkt wählen.
  • Soda kann man als Putz-, Spül- und Waschmittel verwenden. Und es macht verstopfte Abflüsse frei. Wichtig: Gemeint ist Wasch-Soda, nicht Speise-Soda.
  • Mit Natron lassen sich Polstermöbel, Teppiche oder Autositze reinigen. Selbst hartnäckige Verschmutzungen im Backofen kann man damit entfernen: Das Pulver 1:1 mit Wasser mischen und die Paste auf die entsprechenden Stellen geben. Einwirken lassen, dann mit einem Schwamm die Verkrustungen abschrubben und mit Wasser nachwischen.
  • Kernseife (auf ein Produkt ohne tierische Fette achten!) ist ein prima Flecken-Entferner. Schon zu Omas Zeiten wurde damit Kleidung vor dem Waschen behandelt, um Rotwein- oder Fettflecken loszuwerden.

DIY: So stellst du veganes Waschmittel her

Das brauchst du:

  • 40 g vegane Kernseife
  • 3 L Wasser
  • 4 EL Wasch-Soda
  • 4 EL Zitronensäure
  • ätherisches Öl

Das musst du tun:

  • Die Kernseife mit einer Küchenraspel fein hobeln. Die Raspeln in eine Schüssel geben und mit dem Wasch-Soda vermischen. Ein Liter kochendes Wasser darüber gießen und solange rühren, bis sich die Seifen-Raspeln aufgelöst haben. Etwa eine Stunde abkühlen lassen.
  • Die pudding-artige Masse mit einem weiteren Liter Wasser erneut verflüssigen, alles gut verrühren. Danach die Masse abkühlen lassen.
  • Den Vorgang mit einem dritten Liter Wasser wiederholen. Zum Schluss die Zitronensäure in das Waschmittel einrühren - und nach Belieben ein paar Tropfen ätherisches Öl einträufeln.
Sieht aus wie Parmesan, ist aber Kernseife: Die braucht man für ein selbst gemachtes veganes Waschmittel.
Sieht aus wie Parmesan, ist aber Kernseife: Die braucht man für ein selbst gemachtes veganes Waschmittel.© Getty Images
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Vegane Musik? Auch die gibt es

Nein, Musik enthält keine tierischen Bestandteile. Aber sie kann vegane Botschaften verbreiten. Die Albert Schweitzer Stiftung für unsere Mitwelt, die sich für Tierwohl und Veganismus einsetzt, hat aus diesem Grund einen passenden Soundtrack zusammengestellt: 17 Songs, die sich um die Rechte von Tieren und fleischlose Ernährung drehen.

Einer der Musiker:innen ist der Ex-Beatle und bekennende Vegetarier Paul McCartney. In einem neuen Video drückt er mit einer PETA-Animation und seinem Protest-Song "Looking for Changes" aus dem Jahr 1993 den Wunsch aus, "den Wandel hin zur Abschaffung von Tierversuchen weiter voranzutreiben".

Moby, auch als engagierter Tierrechts-Aktivist bekannt, verschafft sich mit "Don't leave me" (2016) Gehör - einem vertonten Hilferuf der Tiere. Und der vegane Rapper Albino sagt: "Jetzt ist genug" (2010).

Häufige Fragen zu veganem Lebensstil

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