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Steigende Strompreise 2024: Lohnt sich ein Wechsel des Stromanbieters?

  • Aktualisiert: 07.02.2024
  • 14:08 Uhr
  • Galileo

Einige Versorger erhöhen derzeit deutlich ihre Strompreise. Die Grundversorgung kann - anders als früher - mitunter sogar günstiger als ein fester Vertrag sein. Warum es sich auch bei hohen Preisen nicht immer lohnt, den Stromanbieter zu wechseln - und auf was du achten musst.

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Das Wichtigste zum Thema Stromanbieter wechseln

  • Jeder Haushalt in Deutschland hat einen Anspruch auf Versorgung mit Strom. Normalerweise ist die Strom-Versorgung über die Grundversorgung oder einen Vertrag mit festgelegter Laufzeit geregelt.

  • Um sich Strompreise längerfristig zu sichern, war vor der aktuellen Energiepreis-Krise der Abschluss eines Vertrags meist über ein oder zwei Jahre notwendig. Demgegenüber war die Grundversorgung für gewöhnlich teurer.

  • Verkehrte Welt: Inzwischen ist die Grundversorgung mancherorts günstiger als die Konditionen bei einem mehrjährigen Vertrag. Denn im Moment verteuern viele Versorger ihre Preise.

  • Am besten haben es zurzeit Strom-Kund:innen mit laufenden Verträgen, deren Preise (noch) nicht erhöht wurden. Sie bezahlen teils rund die Hälfte weniger.

Steigende Strompreise: Wie teuer wird Strom?

Laut Bundesverband für Energie- und Wasserwirtschaft lag der Preis pro Kilowattstunde (kWh) im vierten Quartal 2023 im Durchschnitt bei 44,17 Cent. Das entspricht einem Plus von knapp 10 Prozent im Vergleich zur zweiten Jahreshälfte 2022.

Auch wenn du einen laufenden Vertrag hast, bist du nicht vor steigenden Strompreisen sicher. 

Die Bundesnetzagentur prognostiziert für 2024 weiterhin steigende Strompreise. Durch den Wegfall von Subventionen, wie der Strompreisbremse Ende 2023, könnten die Stromkosten für Verbraucher dieses Jahr sogar noch weiter steigen. 

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So viel Strom verbrauchen wir im Durchschnitt

So hoch ist der Stromverbrauch in Deutschland im Durchschnitt nach Haushaltsgröße.
So hoch ist der Stromverbrauch in Deutschland im Durchschnitt nach Haushaltsgröße.© Galileo

Unterschiede zwischen Grundversorgung und Vertrag

🔌 Deinen Strom bekommst du in Deutschland grundsätzlich entweder über die Grundversorgung oder durch einen festen Vertrag bei einem Anbieter.

🏠 Ziehst du zum Beispiel in eine andere Wohnung, bist du zunächst Kund:in in der Grundversorgung.

🥇 Der Grundversorger eines Netzgebiets ist derjenige mit den meisten Kund:innen in der Region. Das sind oft die örtlichen Stadtwerke, aber nicht immer.

📑 Alternativ zur Grundversorgung kannst du mit einem Stromanbieter deiner Wahl einen Vertrag mit einem vereinbarten Preis und einer meist ein- oder zweijährigen Laufzeit abschließen.

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Wann eine Strompreis-Erhöhung erlaubt ist

🤔 Der Strompreis setzt sich aus vielen verschiedenen Bestandteilen zusammen. Eine genaue Aufteilung siehst du in der Grafik unten.

💰 Steigen bestimmte Kosten für die Grundversorger, auf die sie keinen Einfluss haben, dürfen sie deinen Strompreis generell erhöhen. Dazu müssen die Grundversorger dich als Kund:in vorab öffentlich informieren, zum Beispiel über amtliche Bekanntmachungen oder aber auch per Post.

📝 Hast du einen Vertrag mit einem Stromanbieter, ist die Situation anders. Das Recht zur Preisänderung muss in den Allgemeinen Geschäftsbedingungen (AGB) vereinbart sein.

📫 Gibt es eine Vereinbarung im Kleingedruckten, muss dein Stromanbieter dich vor der Preiserhöhung persönlich per Brief oder Mail in Kenntnis setzen.

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Wie sich der Strompreis bildet

So setzt sich der Strompreis 2023 in Deutschland zusammen: 21 Prozent ist gesetzlich reguliert, 52 Prozent Strom-Einkauf, 27 Prozent Steuern, Abgaben und Umlagen.
So setzt sich der Strompreis 2023 in Deutschland zusammen: 21 Prozent ist gesetzlich reguliert, 52 Prozent Strom-Einkauf, 27 Prozent Steuern, Abgaben und Umlagen.© galileo

Sonderkündigungsrecht bei Preiserhöhung

📆 Hast du mit deinem Stromanbieter einen Vertrag abgeschlossen, läuft dieser in der Regel erst zum vereinbarten Datum aus.

😌 In der Grundversorgung bist du flexibler und kannst meist innerhalb einer Frist von zwei Wochen kündigen.

👉 Erhöht dein Versorger die Preise, hast du grundsätzlich ein Sonderkündigungs-Recht. Teil deinem Stromanbieter deine schriftliche Kündigung zum Zeitpunkt der Preiserhöhung mit.

👋 Gilt der teurere Preis beispielsweise ab dem 1. Januar, kannst du zum 31. Dezember kündigen. Im Anschluss kannst du zu einem anderen Anbieter wechseln.

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Wann lohnt sich ein Wechsel des Stromanbieters?

Ob sich ein Wechsel des Stromanbieters auszahlt, hängt vor allem vom Zeitpunkt, dem neuen Strompreis sowie deinem Verbrauch ab. Checke zunächst deine aktuellen Konditionen und vergleiche sie mit anderen Angeboten über Vergleichsportale.

Wenn du derzeit einen bestehenden Vertrag mit Festpreis hast, dann ist dieser sehr wahrscheinlich preiswerter als ein neuer, aktuell meist sehr teurer Tarif. Erhöht dein Stromanbieter den Preis, hast du kurzgefasst drei Möglichkeiten.

Option 1: Verbleib bei aktuellem Stromanbieter trotz Preiserhöhung

Obwohl dein Anbieter den Strompreis erhöht, kann sich die Entscheidung gegen einen Wechsel unter Umständen lohnen. Gegebenenfalls winken dir zeitnah Treue-Prämien als Bestandskund:in.

Womöglich ist dein Stromverbrauch sehr niedrig und du zahlst einen geringen Grundpreis, sodass du bei einem anderen Anbieter mit hohem Grundpreis und günstigem Preis pro kWh trotzdem mehr Ausgaben hättest. Oder dir ist der besondere Service deines aktuellen Anbieters die Extrakosten wert.

Option 2: Wechsel zu anderem Stromanbieter mit besserem Vertrag

Findest du einen anderen Anbieter, der dir ein günstigeres Gesamtangebot unterbreitet, macht sich ein Wechsel bezahlt.

Behalte aber im Hinterkopf: In der derzeitigen Energiepreis-Krise sind künftige Preisentwicklungen kaum absehbar. Es kann passieren, dass auch dein nächster Anbieter ebenso die Konditionen teurer macht.

Option 3: Wechsel in die Grundversorgung zur Überbrückung

Möglicherweise ist die Grundversorgung in deiner Region aktuell sogar die preiswerteste Variante. Bis du ein passendes Angebot für einen Vertrag mit günstiger Preisbindung findest, kann sich in diesem Fall die Grundversorgung als Übergangslösung rechnen.

Zwar erwarten Fachleute für die nächsten ein bis zwei Jahre weiterhin hohe Strompreise, vielleicht entspannt sich die Lage aber wieder.

Willst du noch mehr zum Thema Stromanbieter wechseln erfahren?

Verbraucherzentrale: Preiserhöhungen bei Strom und Gas – was ist erlaubt?

Statistisches Bundesamt: Durchschnittspreise Strom

Strom Grundversorgung Köln

Strom Grundversorgung München

Häufige Fragen zu Stromanbieter wechseln

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