
Richtig spenden: So erkennst du seriöse Hilfsorganisationen
Wer spendet, will Gutes tun. Um richtig zu spenden und damit jede Spende auch ihrem Zweck zugutekommt, gibt es einige Tipps zu beachten. Wir erklären dir, wie du mit deiner Spende auch noch Steuern sparen kannst.
Das Wichtigste zum Thema Spenden
2022 wurden in Deutschland 5,7 Milliarden Euro gespendet - das sind 1,6 Prozent weniger als im bisherigen Rekordjahr 2021. Diese Zahlen hat das Marktforschungsinstitut GfK im Auftrag des Deutschen Spendenrats e.V. ermittelt.
Der größte Teil der Spenden mit 76,4 Prozent ging 2022 an die humanitäre Hilfe, darunter die Not- und Katastrophenhilfe.
Bei der Suche nach Hilfsorganisationen stellt sich oft die Frage, wie man sicher sein kann, dass die eigene Spende auch wirklich ankommt. Es gibt einige Tipps, wie du richtig spenden und damit helfen kannst.
Spenden: Was du bei der Auswahl der Organisation beachten solltest
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Hilfsorganisationen können Siegel und Zertifikate beantragen, die eine Prüfung beinhalten. Dazu zählen das Siegel des Deutschen Zentralinstituts für soziale Fragen (DZI) und das Zertifikat des Deutschen Spendenrats.
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Wichtig ist aber auch: Hat eine Organisation kein Siegel oder Zertifikat, bedeutet das nicht automatisch, dass es hier an Seriosität fehlt.
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Negativlisten wie die vom DZI können aufdecken, welchen Organisationen es an Transparenz mangelt oder die Hilfsbereitschaft nur ausnutzen wollen.
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Ein weiteres wichtiges Zeichen ist die Gemeinnützigkeit. Sie wird vom Finanzamt für Stiftungen, Vereine oder Unternehmen bescheinigt, die nicht in erster Linie eigenwirtschaftliche Zwecke haben.
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Hilfsorganisationen sollten transparent auftreten: So sollten sie Jahresberichte mit Finanzzahlen veröffentlichen. Hier kannst du checken, wie die Mittel verwendet werden und wie hoch der Anteil der Verwaltungs- und Werbungskosten ist.
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Wenn du unsicher bist, wie eine Organisation die Spenden einsetzt, nimm Kontakt auf und bitte um Auskunft.
Tipps fürs richtige Spenden
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Für Hilfsorganisationen sind regelmäßige Spenden besser, da so die Planbarkeit steigt. Teilweise gilt dabei auch eine Kündigungsfrist - allerdings sollte sie bei seriösen Organisationen in der Regel nicht über 14 Tagen liegen.
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Für jede Spende ist ein gewisser bürokratischer Aufwand nötig. Je geringer die Spende, desto mehr davon wird von bürokratischen Kosten geschluckt. Daher ist es sinnvoller, statt mehrerer kleinerer Spenden eine Spende zu machen - so kommt mehr Geld an.
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Für die Auswahl der Hilfsorganisation solltest du dir Zeit nehmen. So drängen seriöse Organisationen an Haustüren oder in Fußgängerzonen nicht auf eine sofortige Zustimmung zu einer Spende.
Verschiedene Spendenformen
Am bekanntesten ist die Geldspende. Hier kann die Hilfsorganisation selbst entscheiden, wofür sie die Spende einsetzt. Bei der zweckgebundenen Geldspende darf das Geld nur für das genannte Projekt aufgewendet werden.
Unter Sachspenden fallen Kleidung, aber auch andere gebrauchte Gegenstände wie Möbel, Brillen oder Spielzeug.
Eine weitere Spendenart sind Aufwands- und Vergütungsspenden. Wer bei einer Hilfsorganisation arbeitet und dabei auf eine Erstattung von Ausgaben wie Telefon- oder Benzinkosten verzichtet, leistet eine Aufwandsspende. Eine Vergütungsspende bedeutet, man verzichtet auf eine vorher vereinbarte Vergütung der Mitarbeit.
Steuern sparen mit Spenden
Spenden lassen sich steuerlich absetzen - dafür brauchst du ab Spenden in Höhe von mehr als 300 Euro eine Spendenquittung. Für Spenden unter dieser Höhe reicht der Überweisungsbeleg. Bei Online-Überweisungen lässt sich oft als Art der Überweisung "Spende" auswählen.
Auch Sachspenden können sich theoretisch steuerlich absetzen lassen. Allerdings ist die Bewertung des Wertes einer Sachspende - wie gebrauchter Kleidung oder Möbeln - oft schwierig. Daher ist es auch schwierig, Zuwendungsbestätigungen auszustellen.
Die häufigsten Fragen zu Spenden
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Wo kann man seriös spenden?
Wer spenden will, sollte bei der Suche nach seriösen Hilfsorganisationen auf verschiedene Merkmale achten. Dazu zählen Transparenz, Informationen des DZI über die Organisation sowie Spendensiegel oder Spendenzertifikate.
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Welche Hilfsorganisation hilft wirklich?
Wie viel der Spenden eine Hilfsorganisation an das Spendenziel weitergibt, lässt sich oft an den Jahresberichten erkennen. So sollte der Anteil der Verwaltungs- und Werbungskosten nicht über 30 Prozent der Ausgaben liegen.
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Wo kommen Spenden wirklich an?
Wer sichergehen will, dass die eigene Spende auch wirklich beim Ziel ankommt, sollte bei Hilfsorganisationen auf Transparenz achten. Oft stellen sie wichtige Informationen sowie Jahresberichte ins Internet. Wer unsicher ist, sollte nachfragen - seriöse Hilfsorganisationen zeigen sich in der Regel offen bei Nachfragen.
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Wie viel darf man als Privatperson spenden?
Wer spenden will, ist darin nicht beschränkt. Steuerlich absetzen lassen sich jedoch nur Spenden bis zu 20 Prozent des Jahreseinkommens.
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Wie mache ich eine Spende?
Vor einer Spende sollte die Hilfsorganisation gut und sorgfältig ausgewählt werden. Seriöse Hilfsorganisationen lassen sich an Spendensiegeln und an ihrer Transparenz erkennen. Wichtig: Nicht unter Zeitdruck setzen lassen!
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Wie überweise ich eine Spende?
Geld spenden ist einfach: Überweisung an die ausgewählte Hilfsorganisation. Zum Absetzen der Spende von der Steuer reicht bis zu einer Höhe von 300 Euro die Buchungsbestätigung. Bei mehr als 300 Euro ist dem Finanzamt eine Spendenbestätigung der Hilfsorganisation vorzulegen.
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Was wird als Spende anerkannt?
Es gibt verschiedene Arten von Spenden: Neben Geldspenden sind das auch Sachspenden wie Kleidung oder Aufwandsspenden. Damit das Finanzamt eine Spende anerkennt, ist ein entsprechender Nachweis nötig.