
Die meisten Stimmen machen noch keinen Präsidenten: So laufen die US-Wahlen ab
Das Wichtigste zum Thema US-Wahlen
Am 3. November 2020 wählen die US-Amerikaner ihren Präsidenten.
Die heiße Phase des US-Wahlkampfs begann mit dem Nominierungsparteitag der Republikaner und Demokraten. Seitdem steht fest: Donald Trump und Joe Biden kämpfen um das Präsidentschaftsamt.
Die beiden Präsidentschaftskandidaten sollten sich 3-mal zu einer Debatte gegenüber stehen: am 29. September, 15. Oktober und 22. Oktober. Das 2. Duell sagte Trump wegen seiner Corona-Infektion ab.
Am 20. Januar 2021 wird der gewählte US-Präsident in sein Amt eingeführt.
Und wie laufen die US-Vorwahlen ab?
Alles zur Wahl in den USA
Alles zur Wahl in den USA
In vielerlei Hinsicht sind die Amerikaner ein bisschen anders als wir. Auch in der Politik. Wir klären die wichtigsten Fragen zur US-Wahl im Video.
Das Wahlsystem der USA
Die US-Bürger wählen ihren Präsidenten nicht direkt, sondern geben ihre Stimmen den Wahlmännern. Jeder Bundesstaat verfügt über eine bestimmte Anzahl an Wahlmännern, abhängig von der Bevölkerungszahl.
"The winner takes it all": Der Kandidat, der in einem Bundesstaat die meisten Stimmen hat, bekommt in der Regel alle Wahlmänner dieses Bundesstaates zugesprochen.
Ein anderes Prinzip gilt in den Staaten Maine und Nebraska: Die Wahlmänner werden hier proportional zum Wahlergebnis aufgeteilt.
Die Wahlmänner aller Bundesstaaten bilden das "Electoral College". Wer hier die meisten Stimmen hat, wird Präsident. Bei 538 Wahlmännern bedeutet das: Mindestens 270 Stimmen braucht der zukünftige US-Präsident.
Durch das Prinzip der Mehrheit bei den Wahlmännern ist es möglich, dass ein Kandidat die Wahl gewinnt, obwohl er insgesamt nicht die Mehrheit der Wählerstimmen bekommen hat.
Wer darf wählen und wie wird gewählt?
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An der Wahl teilnehmen darf jeder US-Bürger und jede US-Bürgerin ab 18 Jahren.
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In vielen US-Bundesstaaten dürfen ehemalige und aktuelle Gefängnisinsassen nicht wählen - mit der Verurteilung wurde ihnen dieses Bürgerrecht aberkannt.
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Auch die Einwohner in den Außengebieten der USA wie Guam dürfen nicht an den Wahlen teilnehmen.
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Wer wählen will, bekommt allerdings nicht wie in Deutschland eine Wahl-Einladung zugeschickt, sondern muss sich in den meisten Bundesstaaten registrieren lassen. Diese Hürde wird oft als Grund dafür genannt, dass die Wahlbeteiligung in den USA im Durchschnitt niedriger ist als in Europa.
Die wichtigsten Swing States
In den Swing States lässt sich der Wahlausgang kaum vorhersagen. Im Gegensatz zu Bundesstaaten wie Kalifornien oder Texas, die seit Jahrzehnten von den Demokraten beziehungsweise den Republikanern dominiert werden.
Daher liegt im US-Wahlkampf ein besonderer Fokus auf den Swing States - hier entscheidet sich oft die Wahl.
Das sind die wichtigsten Swing States in den USA
Quiz zur US-Politik: Was weißt du über Wahlmänner, Mehrheitswahlrecht und Swing States?
Warum wird an einem Dienstag gewählt?
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Seit 1845 wird in den USA immer am Dienstag nach dem ersten Montag im November gewählt.
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Der Termin sollte vor allem den Landwirten entgegenkommen: Die Ernte war zu diesem Zeitpunkt bereits eingeholt, gleichzeitig war die Anreise zu den Wahllokalen noch nicht durch Winterstürme beeinträchtigt. Auch der Wochentag war sorgsam gewählt: Samstag und Sonntag waren wegen Markt und Kirchenbesuch ausgeschlossen, auch Montag und Freitag fielen weg.
Wie die Kandidaten ihren Wahlkampf finanzieren
Wahlkampfspenden sind in den USA begrenzt: Maximal 5.400 Dollar darf jeder Amerikaner an einen Kandidaten spenden - 2.700 Dollar für die Vorwahlkampagne und 2.700 Dollar für die Präsidentschaftskampagne.
2010 verkündete der Supreme Court das "Citizen-United-Urteil". Demnach ist indirekter Wahlkampfunterstützung kaum noch Grenzen gesetzt. Laut "Washington Post" kostete der Trump-Wahlkampf vor 4 Jahren umgerechnet knapp 846 Millionen Euro, seine unterlegene Rivalin Hillary Clinton gab rund 1,24 Milliarden Euro aus.
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