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Schlange stehen: Was deine Psyche dabei mit dir macht

  • Veröffentlicht: 15.02.2021
  • 12:00 Uhr
  • Heike Predikant

63 Stunden im Jahr verbringen wir im Supermarkt an der Kasse: Unser Clip verrät dir, wie es schneller voran geht. Außerdem: Welche Rolle die Psyche spielt, wie man Wartezeiten sinnvoll nutzen kann - und wo Schlange-Stehen zur tödlichen Gefahr wird.

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Das Wichtigste zum Thema Schlange stehen

  • Falsche Schlange oder was dauert da so ewig? Wie lange man im Supermarkt an der Kasse steht, hängt von verschiedenen Faktoren ab.

  • Die Schnelligkeit der Kassenkraft ist entscheidend - aber auch, ob Ruckzuck-Zahler oder Kleingeld-Kramer vor einem stehen.

  • Das Galileo-Experiment zeigt außerdem: Die Test-Kunden tendierten nach rechts - selbst wenn die linke Kasse frei war. Der Grund: Die meisten Menschen sind Rechtshänder.

  • 3 Einkaufswagen mit 45 Produkten gegen 6 Einkaufskörbe mit 30 Produkten: Bei den Wagen ging es schneller, obwohl sie mehr Waren enthielten.

  • Die Anzahl der Kunden, die Zeit zur Begrüßung und Bezahlung brauchen, macht letztlich den Geschwindigkeits-Unterschied.

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Die Psychologie der Warteschlange

  • Wartezeiten werden oft überschätzt - meist um etwa die Hälfte. Vor allem dann, wenn es keine Ablenkung gibt. Daher setzen Ämter, Banken & Co. nicht selten auf Unterhaltung via Bildschirm.
  • Wer mit einer Schlange rechnet, ist geduldiger als jemand, der von ihr überrascht wird. In den Tagen vor Weihnachten nimmt man Wartezeiten im Postamt beispielsweise eher hin als außerhalb der Hochsaison.
  • Den größten Ärger verursachen Vordrängler. In dem Fall beschweren sich oft jene Personen, vor deren Nase sich das "Reinschmuggeln" abspielt(e) - obwohl alle Nachfolgenden gleichermaßen betroffen sind.
  • Soll ich die Warteschlange besser verlassen? Die Neigung ist umso geringer, je größer der Rückstau ist. Das Gefühl, dass andere noch länger anstehen müssen, weckt offenbar Schadenfreude.
  • Stehen viele Leute in einer Schlange, erscheint uns das Objekt der Begierde automatisch attraktiver. Dann sind wir auch bereit, mehr Geld auszugeben, wenn wir die Kasse oder den Schalter erreicht haben.
Ist ja nur Geld: Am Bankautomaten warten wir besonders ungern, da wir lediglich etwas erledigen und nicht mit einem neuen Produkt belohnt werden.
Ist ja nur Geld: Am Bankautomaten warten wir besonders ungern, da wir lediglich etwas erledigen und nicht mit einem neuen Produkt belohnt werden.© Getty Images

„Gefühlt“ steht man immer in der falschen Schlange ...

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Stell dich nicht so an! Warum uns das Warten schwer fällt

  • In unserem "schnellen" Leben haben wir uns daran gewöhnt, dass immer etwas passiert. Stillstand löst mitunter die Angst aus, etwas zu verpassen - das Phänomen nennt sich "Fomo" ("Fear of missing out").
  • Viele empfinden Warten als Zeitverschwendung: Sie langweilen sich, sind gereizt und denken an die Dinge, die sie lieber tun würden.
  • Zeitdruck erhöht den Warte-Stress. Eine Person, die einen Termin hat, ist weniger gelassen als jemand, der nicht dringend an einen anderen Ort muss.

Dichte-Stress? Was es damit auf sich hat

💡 Dichte-Stress bezeichnet die psychischen Belastungen, die durch zu viele Individuen auf einer bestimmten Fläche hervorgerufen werden. Die können zu aggressivem Verhalten führen, aber auch körperliche Folgen haben. Beim Menschen nehmen mit steigender Personen-Dichte beispielsweise Kindersterblichkeit, Infektionskrankheiten und Selbstmordrate zu.

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Hat Corona unser Warte-Verhalten verändert?

Corona nötigt uns dazu, Abstand zu halten. Deswegen wird auch so manche Warteschlange länger.

Allerdings wollen das nicht alle akzeptieren, wie eine Umfrage des Kölner Instituts für Handelsforschung (IFH) belegt: 2 Drittel der Befragten (64 Prozent) sagten, dass sie nicht gewillt seien, beim Einkauf schon vor dem Geschäft Schlange zu stehen.

Den stärksten Widerwillen hegen die über 50-Jährigen, bei Konsumenten unter 30 ist die Bereitschaft, auf Einlass zu warten, deutlich größer.

Corona-bedingte Warteschlangen: Die Ergebnisse der IFH-Studie

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5 Tipps, wie man Wartezeiten sinnvoll nutzen kann

📱 Vokabel-Training per App: Wer eine neue Sprache erlernen möchte, kann mit kleinen Lern-Einheiten ("Microlearning") große Fortschritte machen.

😌 Meditieren: Eine Mini-Meditation vermindert das Stress-Empfinden und sorgt für Entspannung. Es genügen bereits 2 Minuten.

✔️ To-do-Liste checken: Was muss als nächstes erledigt werden? Was kann warten? Was ist weggefallen? Was kommt hinzu?

💑 Flirten: Die Online-Partnervermittlung Parship hat die besten Orte zum Verlieben ermittelt. Dazu gehören Bus- oder S-Bahn-Haltestellen.

💨 Bewusst und tief atmen: Das wirkt wie eine Art "Sauerstoff-Infusion". Unter Stress atmen wir meist zu hastig und zu flach.

Mount Everest: Schlange stehen für den Gipfel - eine tödliche Gefahr

Bergsteiger am Mount Everest haben alle den gleichen Wunsch: endlich auf dem Gipfel des höchsten Berges der Welt (8849 Meter) zu stehen. Allerdings entstehen dabei gefährliche Staus zwischen Schnee und Eis.

Allein in der Saison 2019 kamen 11 Menschen ums Leben. Die nepalesische Regierung möchte mit scharfen Kontrollen die Situation verbessern. Nur erfahrene Bergsteiger sollen das "Dach der Welt" erklimmen dürfen.

Stau am Mount Everest: Vor allem oberhalb von 7.000 Metern Höhe ("Todeszone") können Wartezeiten lebensbedrohlich sein.
Stau am Mount Everest: Vor allem oberhalb von 7.000 Metern Höhe ("Todeszone") können Wartezeiten lebensbedrohlich sein.© picture alliance / robertharding | Christian Kober
Galileo

Platz 1: On top of the World - Aufstieg auf den Mount Everest

Einmal den Mount Everest besteigen! Der Berg im Himalaya gilt mit einer Höhe von 8848 Metern als der höchste Berg der Erde und wird deswegen auch als das Dach der Welt bezeichnet.

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