
Wozu hat der Radiergummi zwei verschiedene Seiten?
Das Wichtigste zum Thema Radiergummis
Laut Duden kannst du der oder das Radiergummi sagen. Ratzfefummel, Radierer, Ratzi oder Ratze kennst du bestimmt auch. Das Wort kommt aus dem Lateinischen: "radere" bedeutet übersetzt "kratzen" oder "schaben".
Ein Radierer besteht aus Kunststoff oder Kautschuk. Während der Produktion werden zum Kautschuk Farbstoffe, Quarzmehl und Faktis, ein Pulver aus Rapsöl, dazu gemischt und vulkanisiert. Das heißt, die Radiergummi-Masse wird ähnlich wie ein Brot gebacken.
Im Gegensatz zur roten Seite des Radierers ist die blaue rauer und härter. Hier wird zum Kautschuk noch gemahlenes Quarz, Bimsstein oder auch Glas dazu gegeben.
Die rote Seite des Radiergummis entfernt Bleistift-Verschreiber vom Papier. Mit der blauen radierst du Tinte weg.
So funktioniert ein Radiergummi mit zwei verschiedenen Seiten
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Ein Bleistift hat eine Graphit-Mine, sie besteht aus einem Mix aus Ton und Graphit.
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Schreibst oder zeichnest du auf Papier, entsteht eine Adhäsionskraft. Heißt: Die Graphit-Teilchen deines Bleistifts bleiben auf dem Papier haften.
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Die Adhäsionskraft ist die Anziehungskraft zwischen verschiedenen Molekülen. Sie funktioniert wie ein Magnet. Dein Radiergummi hat eine größere Adhäsionskraft als das Papier.
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Beim Wegrubbeln des Geschriebenen lösen sich die Graphit-Teilchen vom Papier und bleiben an der roten Seite des Radiergummis haften.
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Die blaue Seite entfernt Tinte. Allerdings wirkt hier nicht die Adhäsionskraft. Die Tinte dringt tiefer in das Papier ein, beim Rubbeln werden die mit Tinte getränkten Schichten vom Papier abgetragen.
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So kommt es oft zu aufgerauten Stellen auf dem Papier oder Rissen und Löchern. Statt eines Radiergummis solltest du in solchen Fällen ein Tintenkiller verwenden.
Dafür kannst du einen Radierer auch benutzen

Kaugummi klebt auf deiner Jeans? Ein Radiergummi kriegt ihn weg.
© Getty Images
Der Radiergummi ist ein Alleskönner. Er entfernt nicht nur Bleistiftpatzer auf dem Papier, sondern auch von Wänden oder Tischplatten. Gilt übrigens auch für Wachsmalkreide.
Du hast dich mit deiner Jeans in einen Kaugummi gesetzt? Lass den Kaugummi aushärten und radiere dann vorsichtig über die Stelle mit dem Radiergummi - weg ist der Fleck. Ähnliches gilt für Klebereste auf dem Boden.
Die unschönen Streifen auf deinen Sneaker stören dich? Der Radierer entfernt sie durch abrubbeln. Auch bei Flecken, Streifen oder Schlieren auf Fliesen, Parkett oder Laminat kannst du den Ratzefummel verwenden.
Die häufigsten Fragen zum Thema Radiergummi
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Wie funktioniert ein Radiergummi?
Ein Radierer kann durch die Adhäsionskraft die Graphit-Teilchen des Bleistifts auf dem Papier an sich ziehen.
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Für was ist die blaue Seite beim Radiergummi?
Die blaue Seite eines Radiergummis entfernt Tinte. Sie rubbelt dabei dünne Schichten des Papiers ab. So entstehen aber leider auch oft Löcher und Risse.
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Welchen Radiergummi für was nutzen?
Es gibt spezielle Radiergummis zum Entfernen von Tusche oder Tinte, sie sind etwas härter. Du kannst auch die blaue Seite des Radierers benutzen. Allerdings wird das Papier meist beschädigt. Fürs Zeichnen gibt es Radierknete oder Radierstifte mit einer harten und weichen Spitze.
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Wer hat den Radiergummi erfunden?
Der Brite Edward Naime entdeckte 1770, dass Kautschuk sich dazu eignet, Bleistiftspuren verschwinden zu lassen. Bis dahin hatte man mit Brot radiert.