
Explosionsgefahr: Das darfst du niemals in die Mikrowelle tun
Das Wichtigste zum Thema Mikrowellen
Tür zu, Knopf drücken, aufs "Ping" warten: Kochen mit der Mikrowelle ist richtig einfach und schnell. Was dahintersteckt: elektromagnetische Wellen, die Wassermoleküle zum Tanzen bringen.
Kein Wunder also, dass die Mikrowelle so beliebt ist: Mehr als 30 Millionen Mikrowellen sind allein in Deutschland im Einsatz. Das bedeutet, dass in etwa drei von vier Haushalten eine steht.
Die Erfindung des praktischen Küchengeräts war übrigens ein Zufall und hatte mit einem Schokoriegel in der Tasche eines US-Forschers zu tun. Was genau geschah, erfährst du weiter unten.
Feuer-Alarm: Das sollte nicht in deine Mikrowelle
- 🥚
Ein rohes Ei explodiert in der Mikrowelle. Der Grund: Die Energie der schwingenden Moleküle kann wegen der Schale nicht entweichen. Wird der Druck zu hoch, explodiert das Ei.
- 💥
Alufolie und Löffel beginnen Funken zu schlagen: Weil Metalle die elektromagnetischen Wellen reflektieren, entstehen elektrische Spannungen und damit die Funken.
- 🔥
Keine gute Idee: Ein Feuerzeug fängt in der Mikrowelle innerhalb von Sekunden an zu brennen.
- 🥤
Nicht jedes Plastik ist tauglich für die Mikrowelle: Achte auf ein entsprechendes Siegel auf dem Geschirr (in der Regel auf der Unterseite). Fehlt das, kann es sein, dass das Plastik in der Mikro schmilzt.
- 🍝
Bei verzierten Tellern mit Goldrand solltest du vorsichtig sein: Es kann stellenweise so heiß werden, dass die Verzierung verdampft. Das erzeugt Funken und schrottet den Teller.
- 🔌
Fängt es an, in deiner Mikrowelle zu brennen: Zieh den Stecker, lass die Tür des Geräts geschlossen und das Feuer ausbrennen. So geht zwar deine Mikrowelle kaputt, aber das Feuer breitet sich nicht in deiner Küche aus.
Wie funktioniert eine Mikrowelle?
Das Herzstück jeder Mikrowelle ist ein Magnetron. Das ist kein Marvel-Superheld, sondern eine Vakuum-Röhre. Das Magnetron wandelt den elektrischen Strom aus der Steckdose in elektromagnetische Wellen um: die energiereichen Mikrowellen.
Treffen diese Mikrowellen auf das Essen, bringen sie die Wassermoleküle darin zum Hin- und Herschwingen. Und das bis zu fünf Milliarden Mal in der Sekunde. Dabei reiben die Moleküle aneinander. Diese Reibung erzeugt Wärme. Daher erhitzt sich das Essen in der Mikrowelle "von innen". Anders als im Ofen, bei dem die Hitze "von außen" aufgenommen wird.

So sieht eine Mikrowelle aus, wenn ihre Wände durchsichtig sind.
© picture alliance / dpa Themendienst / Florian Schuh
Nicht nachmachen! Das extreme Mikrowellen-Experiment
Nicht nachmachen! Das extreme Mikrowellen-Experiment
Damit du es nicht selbst machst, haben wir es für dich schon unter sicheren Bedingungen ausprobiert: verbotene Dinge in die Mikrowelle stecken. Im Clip siehst du, was passiert.
Zufall + Schokoriegel = Mikrowelle
Der Forscher Percy Spencer arbeitete 1946 für den amerikanischen Rüstungskonzern Raytheon an einem Radarsystem. Wesentlicher Teil davon: ein Magnetron, wie es später - deutlich kleiner - in Mikrowellen zum Einsatz kommen sollte.
Einmal blieb Spencer vor dem eingeschalteten Radar stehen. Plötzlich bemerkte er, wie der Schokoriegel in seiner Tasche schmolz, obwohl es im Raum nicht heiß war. Er schloss daraus, dass es mit dem Magnetron zu tun haben musste - und begann mit anderen Lebensmitteln zu experimentieren. Mit Erfolg!
1950 meldete er schließlich ein Patent für seine Entdeckung an. Reich wurde er dadurch nicht: Raytheon zahlte dem Mikrowellen-Erfinder vertragsgemäß zwei Dollar.

Ein Magnetron, wie er in den 40er-Jahren in Radarsystemen zum Einsatz kam, in einer Ausstellung. Magnetrone bilden auch die Herzstücke von Mikrowellen.
© picture alliance / empics / Nick Ansell