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Schluss mit Plastik! Im Supermarkt gibt es jetzt essbare Verpackungen

  • Veröffentlicht: 22.06.2020
  • 15:56 Uhr
  • Alexander Funk

Verpackungen aus Plastik sind schlecht für die Umwelt. Doch es gibt immer mehr organische Alternativen - wie das "Coating" bei Edeka, Netto, Rewe und Co.

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Beschichtetes Obst: "Coating" bei Edeka, Netto, Rewe und Penny

Beim "Coating" (auch "Apeel" genannt) wird Obst und Gemüse mit einer essbaren zweiten Haut ummantelt. Die hauchdünne Schicht besteht aus pflanzlichen Fetten. Die werden aus den Schalen, Kernen und dem Fruchtfleisch von Obst und Gemüse gewonnen. Die geruchs- und geschmacksneutrale "Haut" kannst du bedenkenlos mitessen.

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🧥 Coating: So funktioniert's

Durch die organische Haut gelangt weniger Sauerstoff ins Innere der Frucht - und weniger Feuchtigkeit entweicht. Dadurch wird der Reifeprozess verlangsamt - und die Frucht bleibt länger frisch.

🥑 Avocados tragen den essbaren Mantel bereits

Avocados sind die ersten ummantelten Produkte beim Edeka-Verbund (Zusammenarbeit mit "Apeel Sciences"). Dank Coating bleiben die Avocados doppelt so lange frisch.

Rewe und Penny testen schon die nächste essbare Coating-Verpackung bei Avocados - auf Fruchtzucker-Basis (Zusammenarbeit mit AgriCoat NatureSeal).

Die nächsten Produkte, die einen essbaren Schutzmantel bekommen sollen: Äpfel, Erdbeeren und Gurken.

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👀 So erkennst du essbare Verpackungen

Augen auf im Supermarkt: Ummantelte Früchte tragen die Aufschrift "Apeel" oder einen Hinweis auf die "neue Verpackung" am Regal.
Augen auf im Supermarkt: Ummantelte Früchte tragen die Aufschrift "Apeel" oder einen Hinweis auf die "neue Verpackung" am Regal.© Roberto Pfeil/dpa

Steck's in die Alge: Aus diesen Materialen wird ne Verpackung

🍄 Pilze: Das New Yorker Unternehmen Mushroom Packing stellt aus Myzelien, das sind Pilz-Zellen, Verpackungen her, die Styropor oder Schaumstoff ersetzen. Computer-Hersteller Dell nutzt das bereits.

🌱 Zuckerrohr: Die niederländische Firma Plastics 2 Pack produziert einen Bio-Kunststoff aus Zuckerrohr und Milchsäure, der in 12 Wochen verrottet. Deshalb darf die Verpackung auch auf den Bio-Müll.

🌊 Algen: Das indonesische Startup Evoware verpackt Nudel-Fertiggerichte und Getränke in Algenbehältern. Die kannst du auch essen. Das britische Startup Notpla servierte den Teilnehmern des London Marathons Drinks in Algen-Päckchen.

🍌 Organische Abfälle: Das Hamburger Startup Bio-Lutions stellt aus den Fasern von Agrarabfällen wie etwa Bananenstämmen, Tomatenpflanzen, Ananassträuchern oder Zuckerrohrblättern Verpackungen her

🌴 Palmenblätter: Kleine Schalen aus den gepressten Blättern der Arekapalme formt das deutsche Startup Arekapak. Vorteil: Sie sind bis zu 200 Grad ofenfest.

📃 Papier: Daraus macht die dänische Firma Ecoxpac Getränkeflaschen. Zu den Kunden gehört die Carlsberg-Brauerei. Cheers!

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Clevere Ideen für weniger Plastikmüll

Stroh statt Styropor: In den Verpackungen der bayerischen Firma Landpack  überstehen sogar Weinflaschen den Transport.
Stroh statt Styropor: In den Verpackungen der bayerischen Firma Landpack überstehen sogar Weinflaschen den Transport.© Landpack
Lieber "ohne": Viele Lebensmittel sind nur wegen der Kennzeichnungspflicht verpackt. Es geht aber auch mit "Natural Branding" oder "Natürlichem Labeling" von Firmen wie Eosta: Mangos oder Süßkartoffeln bekommen statt Plastikhülle ein "Tattoo".
Lieber "ohne": Viele Lebensmittel sind nur wegen der Kennzeichnungspflicht verpackt. Es geht aber auch mit "Natural Branding" oder "Natürlichem Labeling" von Firmen wie Eosta: Mangos oder Süßkartoffeln bekommen statt Plastikhülle ein "Tattoo".© Eosta
Einfach einkaufen: In verpackungsfreien Supermärkten wie hier dem "Original Unverpackt" in Berlin packst du die Waren in mitgebrachte Behälter oder Tüten.
Einfach einkaufen: In verpackungsfreien Supermärkten wie hier dem "Original Unverpackt" in Berlin packst du die Waren in mitgebrachte Behälter oder Tüten.© dpa
Coffee to-go produziert viel Müll. Konzepte wie ReCup setzen auf wiederverwendbare Becher.
Coffee to-go produziert viel Müll. Konzepte wie ReCup setzen auf wiederverwendbare Becher.© dpa
Statt Einwegtüten: In Edeka-Supermärkten findest du jetzt Mehrwegnetze für Obst und Gemüse. Sie sind waschbar, langlebig und recycelbar. 95 Millionen Einwegtüten wurden so eingespart.
Statt Einwegtüten: In Edeka-Supermärkten findest du jetzt Mehrwegnetze für Obst und Gemüse. Sie sind waschbar, langlebig und recycelbar. 95 Millionen Einwegtüten wurden so eingespart.© Edeka
Stroh statt Styropor: In den Verpackungen der bayerischen Firma Landpack  überstehen sogar Weinflaschen den Transport.
Lieber "ohne": Viele Lebensmittel sind nur wegen der Kennzeichnungspflicht verpackt. Es geht aber auch mit "Natural Branding" oder "Natürlichem Labeling" von Firmen wie Eosta: Mangos oder Süßkartoffeln bekommen statt Plastikhülle ein "Tattoo".
Einfach einkaufen: In verpackungsfreien Supermärkten wie hier dem "Original Unverpackt" in Berlin packst du die Waren in mitgebrachte Behälter oder Tüten.
Coffee to-go produziert viel Müll. Konzepte wie ReCup setzen auf wiederverwendbare Becher.
Statt Einwegtüten: In Edeka-Supermärkten findest du jetzt Mehrwegnetze für Obst und Gemüse. Sie sind waschbar, langlebig und recycelbar. 95 Millionen Einwegtüten wurden so eingespart.

Muss man wirklich alles verpacken?

Auch wenn man sich beim Anblick einer eingeschweißten Gurke oft denkt: Was soll das? - Verpackungen haben durchaus Sinn. Sie schützen Produkte, damit sie beim Transport nicht beschädigt werden.

Außerdem halten sie Waren länger frisch: Eine Salatgurke bleibt eingeschweißt rund 20 Tage knackig, unverpackt nur 3. Händler kommen mit Beschriftungen auf der Packung der Kennzeichnungspflicht nach. Bio-Obst und -Gemüse muss deutlich erkennbar sein.

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So kannst du im Alltag Plastik vermeiden

🍎 Kauf Obst und Gemüse unverpackt. Das geht mittlerweile auch in Supermärkten oder bei Discountern.

🚯 Verschwende keine Lebensmittel. Wenn du alle Einkäufe aufbrauchst, hast du auch nichts mehr wegzuwerfen.

🥤 Verzichte auf Einwegflaschen, Dosen und Plastikbecher. Mehrwegflaschen können bis zu 50-mal neu befüllt werden.

🛒 Eine große Packung statt vieler kleiner hilft sparen. Ein Beispiel: Für kleine Duschgels wird 2,5-mal so viel Kunststoff verbraucht, wie bei einer großen Verpackung.

🎒 Verwende Stofftaschen statt Plastiktüten.

Das Wichtigste zum Thema Verpackungen

  • Über 1,1 Billionen Verpackungen sind jährlich in der EU im Umlauf. 50 Prozent des Plastiks wird nur 1 Mal benutzt und landet im Müll.

  • Nur knapp 16 Prozent des Plastikmülls wird in Deutschland wiederverwertet. Der Rest landet in Verbrennungsöfen oder wird exportiert.

  • Stapelst du alle pro Jahr in Deutschland produzierten Einwegflaschen aufeinander, reicht der Turm 14-mal bis zum Mond.

  • Zwei Drittel der Deutschen wünschen sich umweltfreundlichere Verpackungen.

  • Seit Anfang 2019 ist ein neues Verpackungsgesetz in Kraft. Firmen müssen nachweisen, was sie mit ihrem Müll machen sowie ihre Recycling-Quoten erhöhen.

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