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Kirche, Jurte, Tiny House: So verrückt wohnen manche Menschen

  • Veröffentlicht: 07.08.2022
  • 20:45 Uhr
  • Heike Predikant

Kannst du dir vorstellen, in einer Kirche zu wohnen? Oder in einer Jurte? In unserem Clip zeigen wir dir ungewöhnliche Lebensräume. Plus: Der Tiny-House-Trend, eine schwimmende Suite und die Möglichkeit, sich mit Hilfsleistungen einen Platz zum Wohnen zu "finanzieren".

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Wohnen in Deutschland

  • In Deutschland gab es Ende 2021 rund 43,1 Millionen Wohnungen.
  • Eine durchschnittliche Wohnung misst 92 Quadratmeter und hat 4,4 Räume. (Stand: Ende 2020)
  • Die Pro-Kopf-Wohnfläche liegt im Schnitt bei 47,4 Quadratmeter.  
  • Die Stadt mit den höchsten Mietpreisen ist München, im 1. Quartal 2022 musste man hier 19,58 Euro pro Quadratmeter zahlen.   
  • 77,5 Prozent der Deutschen lebten 2020 in Städten, 2030 soll sich der Anteil auf 78,6 Prozent erhöhen.
  • Knapp die Hälfte der Deutschen besitzt eine Immobilie, aber nur etwa jede:r zweite Eigentümer:in bewohnt sie selbst.
  • Das Interesse an alternativen Wohnformen wie einem Ökohaus, einem Mehr-Generationen-Haus oder einem Hausboot nimmt zu.
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Leben auf kleinem Fuß: Tiny Houses werden immer beliebter

Platzsparend, umweltfreundlich, günstig: Tiny Houses mit einer Nutzfläche von 15 bis 45 Quadratmetern entsprechen dem Zeitgeist und ermöglichen einen minimalistischen Lebensstil. Für ein Mikro-Haus braucht man kein großes Grundstück, oft reicht schon eine kleine Brachfläche. Und wer weniger Wohnraum hat, verbraucht auch weniger Rohstoffe beim Bauen, weniger Strom und weniger Heiz-Energie - und verringert dadurch seinen ökologischen Fußabdruck. Zudem gibt's Fertigbausätze zum Selber-Zusammenzimmern schon ab 5.000 Euro.

Ein Wohnkonzept, das nicht nur Trendsetter:innen verlockend finden. Laut einer Studie von Interhyp, einem Vermittler von privaten Baufinanzierungen, können sich 23 Prozent der Deutschen vorstellen, in einem Tiny House zu wohnen. Die Vorzüge, die damit verbunden werden: Kosten-Ersparnis, geringerer Zeitaufwand für Putzen und Aufräumen, Nachhaltigkeit.

Knapp ein Viertel der Befragten schätzt darüber hinaus die Mobilität der Eigenheime. Denn die Mini-Häuser sind so konzipiert, dass sie sich mitnehmen lassen: Entweder sind sie auf einem Anhänger mit Rädern gebaut, der von einem Auto gezogen werden kann, oder sie können per Tieflader transportiert werden. Im Fall eines Umzugs oder einer Reise müssen Tiny-House-Besitzer:innnen ihre vier Wände also nicht zurücklassen, sondern können sie an einen anderen Ort versetzen. 

Allerdings darf man ein Tiny House nicht überall hinstellen. Wer es dauerhaft bewohnen möchte, benötigt einen geeigneten Stellplatz und eine Baugenehmigung. Ausnahmeregelungen gelten für Campingplätze und Tiny House Villages.  

Klein, aber fein: Die Tiny-House-Bewegung und die Idee des "Downsizing" entstanden in den USA infolge der Finanzkrise Anfang der 2000er - mittlerweile sind die XS-Häuser auch deshalb beliebt, weil sich damit ein nachhaltiger Lebensstil verbinden lässt.
Klein, aber fein: Die Tiny-House-Bewegung und die Idee des "Downsizing" entstanden in den USA infolge der Finanzkrise Anfang der 2000er - mittlerweile sind die XS-Häuser auch deshalb beliebt, weil sich damit ein nachhaltiger Lebensstil verbinden lässt.© Getty Images

In England hat sich der Architekt Harrison Marshall aufgrund hoher Londoner Mietpreise ein Tiny-House aus einem Müllcontainer gebaut.

Deutschlands erstes Tiny House Village

Im oberfränkischen Fichtelgebirge ist der Traum von einem minimalistischen Leben Wirklichkeit geworden: Auf einer Grünfläche von 17.000 Quadratmetern in der Gemeinde Mehlmeisel befindet sich das erste Tiny House Village Deutschlands - mit 23 Tiny Houses und 28 Bewohner:innen. 

Gegründet wurde es 2017 von Steffi Beck und Philipp Sanders. Einem Paar, das sich zuvor bei einer Reise durch die USA von der dortigen Tiny-House-Bewegung inspirieren hatte lassen. Nun verdörflichen die beiden ihre Vision vom gemeinschaftlichen Miteinander - in kleinen Häusern.

Wer daran schnuppern möchte, kann probewohnen. Oder: ins "Tiny House Hotel" einchecken. Jedes der themenbezogenen Mini-Häuser verfügt über Küche, Bad, Schlaf-Loft, Wohn- und Essbereich.

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So lebt es sich in "Mini-Mehlmeisel"

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Auf diesem Hausboot fühlst du dich wie James Bond!

Es sieht aus wie ein Ufo, ist aber ein Hausboot. Genauer gesagt, eine schwimmende Suite mit einem scheibenförmigen Rumpf und einer Innenfläche von 50 Quadratmetern. Im Tagesraum mit Panorama-Fenster sind unter anderem eine Kitchenette, ein Sofa und eine Mini-Bar untergebracht, im Nachtraum ein Bett und eine Badewanne. Unter dem aufklappbaren Dach versteckt sich ein 360-Grad-Sonnendeck mit Sitzbereich. 

Die Idee für den "Anthénea Pod" stammt von dem französischen Schiffbau-Ingenieur Jean-Michel Ducancelle. Er wollte einen "wasserfesten" Rückzugsort schaffen - angelehnt an die schwimmende Kapsel aus dem James-Bond-Klassiker "Der Spion, der mich liebte". Auch deswegen, weil aufgrund des steigenden Meeresspiegels manche Küsten künftig nicht mehr bewohnbar sein werden. Zudem sollte der AP umweltfreundlich sein. Er verfügt etwa über Elektro-Motoren und Solar-Panels. 

Gefertigt werden die luxuriösen Hausboote mittlerweile in Frankreich. Am Küstenabschnitt Côte de Granit Rose in der nördlichen Bretagne kann man sie mieten (Preis auf Anfrage). Wer einen "Anthénea Pod" kaufen möchte, muss für das "günstigste" Modell rund 500.000 Euro hinblättern. Die Bauzeit beträgt etwa sechs Monate. 

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💡 "Wohnen gegen Hand" ist eine Art Tauschgeschäft: Man hilft beispielsweise im Haushalt oder im Garten mit, bei der Betreuung von Kindern oder Tieren - und darf dafür günstiger oder kostenlos wohnen. Entsprechende Angebote finden sich im Internet. Um beim Reisen Geld für Übernachtungen sparen zu können, gibt es "Urlaub gegen Hand". Als Faustregel gilt: Eine Stunde Hilfe pro Monat für einen Quadratmeter Wohnraum.

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