
BlackRock: Was steckt hinter dem größten Vermögensverwalter der Welt?
Die Bedeutung von BlackRock
7,4 Billionen US-Dollar Vermögen verwaltet BlackRock. Damit ist die internationale Investmentgesellschaft der größte Vermögensverwalter der Welt.
Ein Vermögensverwalter kümmert sich um das Geld seiner Kunden und tätigt im Gegensatz zu einem Vermögensberater auch Anlage-Entscheidungen.
Deutsche Anleger haben BlackRock einen dreistelligen Milliardenbetrag anvertraut - vor allem als Altersvorsorge.
Neben dem Geld von Privat-Anlegern verwaltet BlackRock das Vermögen von Staatsfonds, Pensionskassen, Versicherungen und Unternehmen.
BlackRock selbst betont, nicht eigenes Geld anzulegen, sondern als Treuhänder zu agieren und damit im Interesse der Kunden zu handeln.
CDU-Politiker Friedrich Merz, bis Frühjahr 2020 Aufsichtsrat der deutschen BlackRock-Tochter, hatte zuletzt immer wieder für eine verpflichtende private Altersvorsorge beispielsweise über Aktien geworben.
Was steckt hinter Aladdin?
BlackRocks wichtigstes Instrument ist Aladdin, ein Risiko-Analyse-System, das 200 Millionen Kalkulationen pro Woche durchführen kann. Gleichzeitig kann das System berechnen, wie sich der Wert von Aktien oder Fonds bei Einflüssen wie Währungs- und Ölpreis-Schwankungen verändert.
Das Unternehmen verkauft die über Aladdin gewonnenen Erkenntnisse und Analysen - und beeinflusst damit den weltweiten Finanzmarkt.
Die größten BlackRock-Beteiligungen an Dax-Unternehmen
Zu viel Macht und Einfluss? Wofür BlackRock kritisiert wird
Von Kritikern wird ein möglicher Interessenskonflikt genau beobachtet: BlackRock bietet Analysen von Finanzprodukten auf dem Markt an und verkauft selbst Finanzprodukte.
Finanzkonzerne wie BlackRock sind an hunderten Unternehmen - auch aus derselben Branche - beteiligt und könnten so den Wettbewerb einschränken - zum Nachteil der Verbraucher.
BlackRock berät unter anderem die EZB und unterstützt Stress-Tests für Banken in Europa. Kritiker werfen dem Unternehmen hier vor, an der Prüfung der Deutschen Bank beteiligt und gleichzeitig der größte Aktionär des Geldinstituts zu sein.
Kritiker warnen, BlackRock habe durch die Beteiligungen und Beziehungen einen so tiefen Einblick in die globale Finanzwelt wie keine Regierung - und könne eventuell sogar das Finanzsystem gefährden.
Auch im großen Markt-Einfluss von Aladdin wird eine Gefahr für die Stabilität des Finanzsystems gesehen: Schon ein Systemfehler könnte ein Herdenverhalten - und damit eine starke negative Entwicklung - auslösen.
BlackRock und der Klimawandel
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Im Januar 2020 erklärte BlackRock-Chef Larry Fink, sein Unternehmen werde sich von Anlagen mit einem Nachhaltigkeits-Risiko trennen, zum Beispiel Wertpapiere von Kohleproduzenten.
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Zuvor hatten Kritiker wie der ehemalige US-Vizepräsident Al Gore dem Unternehmen vorgeworfen, die Zerstörung der menschlichen Zivilisation mitzufinanzieren.
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BlackRock begründete seinen Strategiewechsel mit dem gestiegenen Interesse seiner Kunden an Nachhaltigkeit.
Das sind ETFs
Index-Fonds wie ETFs gelten als Anlage-Trend. Die Exchange Traded Funds bilden oft einen Index wie den Dax oder den Dow Jones ab - die Wert-Entwicklung ist also immer parallel zum Index.
Ihre Vorteile: niedrige Gebühren durch passives Fond-Management und geringes Risiko wegen der Abbildung zahlreicher Unternehmen großer Aktien-Indexe.