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Baden im Fluss Fluss mit Menschen

Baden im Fluss: Das ist in Deutschland erlaubt

An heißen Sommertagen verspricht ein Sprung in den nächsten Fluss Abkühlung. Doch nicht überall ist Baden in Flüssen ungefährlich. In welchen Fließgewässern du am besten planschen kannst.
Baden im Fluss: Das ist in Deutschland erlaubt
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Das Wichtigste zum Thema Baden im Fluss

  • Generell ist das Baden in Flüssen erlaubt, solange es nicht ausdrücklich verboten ist.

  • Doch obwohl das kühle Nass vor allem im Sommer Schwimmer:innen lockt, sind nicht alle deutschen Flüsse beim Baden ungefährlich.

  • Strömungen, Schiffsverkehr, Brückenpfeiler oder Verunreinigungen können Schwimmer:innen zum Verhängnis werden.

  • Die Deutsche Lebens-Rettungs-Gesellschaft DLRG gibt verschiedene Regeln an die Hand, die beim Baden im Fluss unbedingt beachtet werden sollten.

Baden im Fluss

In diesen Flüssen in Deutschland kannst du baden.

In diesen deutschen Flüssen kannst du baden - und in diesen nicht

  • 💦

    In der Bremer Weser gilt: Baden nur auf eigene Gefahr. Wegen des Tidenhubs, dem Unterschied des Wasserstandes zwischen Hoch- und Niedrigwasser, wird vor gefährlichen Strömungen und Sogwirkungen gewarnt. Dieser liegt an der Weserwehr nämlich bei bis zu 4,50 Metern und kann selbst geübte Schwimmer:innen ins Fahrwasser ziehen. Fahrrinnen, Anleger und Brücken sind hingegen tabu. Einzige Ausnahme ist der Badestrand am Café Sand. Dieser Strand ist schon seit Jahren als Badestelle ausgewiesen. Übrigens: Auch das Durchqueren der Weser ist strengstens verboten.

  • 🏊‍♀️

    Die Isar in München gilt als Vorzeigefluss. Mit ihren vielen kleinen Seitenarmen und Ruhezonen mit Kiesbänken ist sie bei Badenden besonders beliebt. Sowohl im Münchner Süden flussabwärts von der Großhesseloher Brücke als auch am Flaucher, im Glockenbachviertel und von der Max-Joseph-Brücke bis zum Stauwehr Oberföhring findest du einen Platz zum Planschen. Aber aufgepasst: Auch die Isar ist weiterhin ein Wildfluss und sollte mit Vorsicht genossen werden.

  • 🚢

    Warnschilder weit und breit: Das Baden im Rhein wird nicht empfohlen, denn der Fluss gilt durch das hohe Aufkommen an Schiffsverkehr als "Wasserautobahn". Die vorbeifahrenden Schiffe lassen am Ufer einen Sog entstehen, der vor allem spielende Kinder von den Füßen reißen und mitziehen kann.

  • 🚣‍♂️

    Wer einen Platz zum Baden im Fluss sucht, wird im Innenstadt-Bereich Berlins enttäuscht: Dort ist das Schwimmen in der Spree aus Sicherheitsgründen verboten. Doch das muss dem Badeglück nicht im Weg stehen: Einige Nebenflüsse der Spree wie die Oberhavel oder die Dahme eignen sich gut für einen Ausflug. Auch der Müggelsee wird von der Spree durchflossen und ist mit 7,4 Quadratkilometern Wasserfläche der größte See der Hauptstadt.

  • 🌊

    "Kein ausgewiesenes Badegewässer" - so schreibt die Hamburger Stadtverwaltung über die Elbe. Denn in der Hafenstadt sorgt vor allem der rege Schiffsverkehr für ungeahnt tückische Strömungen. Ein paar Kilometer weiter sieht es hingegen schon ganz anders aus. Die Dove Elbe gehört zum Elber Flusssystem und fließt in nordwestlicher Richtung durch die Hamburger Vierlande. Der kleine Fluss ist vor allem unter Wassersportler:innen beliebt, der künstlich angelegte Wasserpark inklusive Badestelle am Moorfleeter Deich lädt aber auch viele badebegeisterte Besucher:innen.

Die richtigen Stellen zum Baden gehen

Baden im Fluss Die Isar in München von oben.
An der Münchener Isar gibt es einige beliebte Badestellen. Doch auch hier ist nicht...
Baden im Fluss Kleine Schiffe auf einem Fluss.
Gute Bademöglichkeiten bietet die Hamburger Dove Elbe zwischen Allermöhe und den...
Baden im Fluss Badegäste am Elbstrand in Hamburg.
Der Elbstrand in Hamburg ist bei Badenden beliebt - doch die Stadt warnt vor starken...
Baden im Fluss Die Isar in München von oben.
Baden im Fluss Kleine Schiffe auf einem Fluss.
Baden im Fluss Badegäste am Elbstrand in Hamburg.

Warum du nicht in allen deutschen Flüssen baden solltest

Dass viele deutsche Flüsse nicht zum Baden freigegeben sind, hat ganz unterschiedliche Gründe. Und diese gelten nicht nur für Nichtschwimmer:innen. Auch erfahrene Sportler:innen sollten sich von so einigen Fließgewässern fernhalten. Denn im Gegensatz zum Planschen in Seen müssen Badende in Flüssen mit so einigen Tücken rechnen:

Gefährliche Strömungen

Strömungen in Flüssen sind oftmals unsichtbar, denn sie befinden sich unter der Wasseroberfläche und können Schwimmende ungeahnt mitreißen.

Übermäßiger Schiffsverkehr

Beim Vorbeifahren verursachen Schiffe unberechenbare Strömungs- und Sogverhältnisse. Einmal hineingeraten, haben selbst erfahrene Schwimmende kaum Chancen, sich über Wasser zu halten.

Überraschende Tiefen und Brückenpfeiler

In vielen Städten ist das Baden in unmittelbarer Nähe zu Brücken und Pfeilern strengstens verboten. Und das hat seine Gründe: Sollten Schwimmende in eine Strömung geraten und mit hoher Geschwindigkeit gegen einen Pfeiler prallen, kann das zu schweren Verletzungen führen.

Verunreinigte Gewässer

Wer in einem verunreinigten Fluss baden geht, erhöht das Risiko darauf, sich mit Keimen oder Bakterien zu infizieren.

Gesundheitsschädliche Algen

Von rund 2000 Blaualgenarten sind nur ein paar Dutzend giftig. Das Problem bei diesen Bakterien: Sie sind toxisch und können bei empfindlichen Menschen Allergien auslösen. Wird das mit Algen angereicherte Wasser geschluckt, kann es außerdem zu Magenproblemen kommen.

Wassertemperatur

Flüsse sind meistens viel kälter als Seen und erwärmen sich auf Dauer auch nicht so stark. Badende sollten also auf ihren Körper achten und nicht zu lange im Wasser bleiben.

Baden in Flüssen: Das empfiehlt die DLRG

  • 👍

    Bade nur, wenn du dich wohlfühlst.

  • 🥪

    Niemals mit vollem oder leerem Magen ins Wasser.

  • 💦

    Als Nichtschwimmer nur bis zum Bauch.

  • 🏊

    Überschätze dich und deine Kräfte nicht.

  • Bade nicht dort, wo Schiffe und Boote fahren.

  • Verlasse bei Gewitter sofort das Wasser.

  • 🦢

    Aufblasbare Schwimmhilfen bieten keine Sicherheit.

  • 💧

    Springe nur dann ins Wasser, wenn es frei und tief genug ist.

Schwimmen auf der Spree: Das Badeschiff Berlin

Wenn es ums Baden in Flüssen geht, wird unsere Hauptstadt kreativ. In der Nähe der East Side Gallery am Ostufer der Spree ankert ein als Schwimmbecken umgebauter Kahn, der 2002 im Rahmen eines Wettbewerbs der Stadtkunstprojekte e.V. entworfen wurde. Die Konstruktion hinter dem Badeschiff Berlin besteht aus einem sogenannten Schubleichter, dem Mittelteil eines besatzungslosen Wasserfahrzeugs, was hauptsächlich zum Landungstransport genutzt wurde. Das hier eingelassene Schwimmbecken ist mit Süßwasser befüllt, liegt in der Spree und ist über eine Steganlage fest mit der Arena Berlin verbunden. Man badet also im Fluss - ohne wirklich im Fluss zu baden.

Baden im Fluss Swimming Pool im Wasser der Spree.


In der Hauptstadt badet man gerne auf der Spree: Das Badeschiff bietet einen Pool direkt auf dem Fluss.
© Picture Alliance/dpa|Jorg Carstensen

Häufige Fragen zu Baden in Flüssen

  • ⁉️

    Kann man in deutschen Flüssen baden?

    Generell ist das Baden in deutschen Flüssen erlaubt, solange es nicht ausdrücklich verboten ist. Dabei sollten aber ein paar einfache Regeln der DLRG befolgt werden.

  • ⁉️

    Kann man im Regen im Fluss baden?

    Nach starkem Regen sollte man auf das Baden im Fluss verzichten. Einerseits können hierdurch vermehrt Bakterien in den Fluss geschwemmt werden. Andererseits kann die Fließgeschwindigkeit zunehmen.

  • ⁉️

    Was macht das Baden in Flüssen und Seen so gefährlich?

    In großen Flüssen kann es Soge, Strudel oder Strömungen geben, die sogar erfahrene Schwimmer:innen mitreißen können.

  • ⁉️

    Wo darf man nicht baden?

    Um zu wissen, wo du baden gehen kannst, befolgst du am besten eine Faustregel: Wenn man beim knietiefen Stehen im Wasser die Füße kaum oder gar nicht mehr sehen kann, sollte man hier besser nicht baden gehen.

Veröffentlicht: 02.08.2023 / Autorin: Svea Abraham