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49-Euro-Ticket: Das Deutschlandticket startet zum 1. Mai - alle Infos

  • Veröffentlicht: 28.04.2023
  • 14:45 Uhr
  • Heike Predikant

Das bundesweite 49-Euro-Ticket kommt ab Mai 2023. Wir erklären, wo du das Deutschlandticket kaufen kannst und wo es gilt. Im Clip: So könnte kostenloser ÖPNV finanziert werden.

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Das Wichtigste zum Thema 49-Euro-Ticket

  • Das 9-Euro-Ticket ist Geschichte: Die Flatrate-Fahrkarte für Bus und Bahn war 2022 Teil eines Entlastungspaketes. Mit Erfolg: 52 Millionen verkaufte Tickets zählten die Deutsche Bahn und die regionalen Verkehrsverbände im Sommer insgesamt.

  • Aus 9 wird 49: Monatelang haben Politiker:innen und Verbände über ein Nachfolge-Ticket diskutiert. Schließlich haben sich Bund und Länder auf ein bundesweites Deutschlandticket für 49 Euro pro Monat zum Start geeinigt.

  • Der Fahrschein wird bundesweit im Nahverkehr gelten. Ausgenommen sind Fernzüge wie der ICE.

  • Größtes Fragezeichen blieb lange Zeit der Startschuss. Nachdem anfangs über einen Beginn zum 1. Januar spekuliert wurde, haben sich Bund und Länder auf den 1. Mai 2023 geeinigt. Mit welchen Apps du das 49-Euro-Ticket bestellst, erfährst du hier.

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49-Euro-Ticket für Deutschland ab Mai

Einfach, transparent und gut für die Umwelt: Für einen günstigen Fahrschein im ÖPNV spricht vieles. Politiker:innen, Verbände und Gewerkschaften waren sich deshalb einig, dass ein Nachfolger für das 9-Euro-Ticket her muss. Uneinig war man sich hingegen darüber, wie viel das Ticket kosten soll - und wer es finanziert.

Bund und Länder haben sich auf ein 49-Euro-Ticket zum Start festgelegt. Der Fahrschein wird bundesweit im Nahverkehr gelten und personalisiert, also nicht übertragbar sein.

Das Deutschlandticket wird im digitalen Abo für 49 Euro im Monat angeboten werden und monatlich kündbar sein. Heißt: Anders als im 9-Euro-Modell wird der Fahrschein in den Apps und auf den Webseiten der Verkehrsverbünde verfügbar sein.

Mit 49 Euro liegt das bundesweite Ticket im Durchschnitt deutlich unter den Preisen für Monatskarten bei den regionalen Verkehrsverbänden. Zum Vergleich: In Köln kostet das günstigste Monatsticket im Abo 70,80 Euro pro Monat.

Nach einem Jahr Laufzeit könnte sich der Preis für den bundesweiten Fahrschein aber erhöhen, erklärten Bund und Länder im Entschlusspapier. Auch deshalb lautet der offizielle Name Deutschlandticket (kurz: D-Ticket) anstelle von 49-Euro-Ticket.

49-Euro-Ticket: Das sind die Fakten

📅 Das Deutschlandticket gilt ab 1. Mai 2023. Darauf einigten sich Bund und Länder.

💶 Verkaufsstart für das Abonnements des Deutschlandtickets war der 3. April. Seitdem kannst du es über die Deutschlandticket-App und inzwischen über die Webseite Deutschlandticket und bei der der Deutschen Bahn vorbestellen.

💻 Wie auch der 9-Euro-Vorgänger wird das D-Ticket mit dem Start aber auch in allen Apps der regionalen Verkehrsverbünde und über den DB Navigator der Deutschen Bahn verfügbar sein.

🐶 Kinder unter sechs Jahren dürfen kostenlos mitfahren. Anders ist das unter Umständen bei Hunden: Das regeln regionale Verkehrsverbunde unterschiedlich.

⏳ Kommst du wegen Verspätungen oder Zugausfall mehr als eine Stunde zu spät am Zielort an, hast du einen Entschädigungsanspruch in Höhe von 1,50 Euro. Für eine Zahlung musst du jedoch mehrere solcher Fälle sammeln - Entschädigungsbeträge werden erst ab vier Euro und höchstens bis zu 25 Prozent des D-Tickets ausgezahlt.

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Reisedauern mit dem 49-Euro-Ticket

49-Euro-Ticket: Dauer bestimmter Reise-Routen mit dem Deutschlandticket
49-Euro-Ticket: Dauer bestimmter Reise-Routen mit dem Deutschlandticket© Galileo

Wo du das 49-Euro-Ticket nutzen kannst

🚌 Linienbusse

🚋 S- und U-Bahnen sowie Straßenbahnen

🚊 Regional-, Regionalexpress- und Interregionalexpress-Züge (2. Klasse)

Keine Gültigkeit hat das Spar-Ticket bei Fernreisen. Also im IC, ICE, EC und in Fernbussen.

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Wie soll das 49-Euro-Ticket finanziert werden?

Größtes Streitthema in der politischen Debatte war die Finanzierung. Während Finanzminister Christian Linder (FDP) dem möglichen 9-Euro-Ticket-Nachfolger früh eine Absage erteilen wollte, hielt Verkehrsminister und Partei-Kollege Volker Wissing an einer Realisierung fest. Allerdings nur, wenn sich die Bundesländer beteiligen.

Das 9-Euro-Ticket finanzierte der Bund mit rund 2,5 Milliarden Euro. Für das 49-Euro-Modell werden sich Bund und Länder die Kosten von drei Milliarden Euro teilen. Diesem Deal stimmten die Bundesländer aber erst zu, als der Bund weitere Zuschüsse für den Ausbau und die Instandhaltung des ÖPNV zusicherte.

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Zu teuer? Das 49-Euro-Ticket in der Kritik

❗ Ein Nachfolger für das 9-Euro-Ticket müsse "für alle bezahlbar sein", forderte die Linken-Chefin Janine Wissler. 49 Euro seien für einkommensschwache Personen und Familien keine akzeptable Lösung, sagte auch der Sozialverband Deutschland.

❗ Zeitgleich kritisieren Politiker:innen und Expert:innen fehlende Investitionen in die Infrastruktur und Personal. "Was nützt ein günstiges Ticket, wenn die Züge nicht mehr fahren", sagte die saarländische Verkehrsministerin Petra Berg (SPD).

❗ Auch der Deutsche Städtetag appelliert an die Politik, dass der Ausbau des Nahverkehrs nicht in den Hintergrund rücken dürfe. Man müsse auch weiter in die öffentlichen Verkehrsmittel investieren, damit sich ein günstiges Ticket überhaupt auszahlt.

Andere Länder, andere Tickets: Was wir uns abschauen können

🇦🇹 In Wien und Salzburg kann man für umgerechnet einen Euro pro Tag mit den "Öffis" fahren - dank des 365-Euro-Tickets. Seit 2021 gibt’s das "KlimaTicket Ö" für 1.095 Euro (3 x 365 Euro) im Jahr - das gilt sogar für ganz Österreich.

🇱🇺 "Gratis fahren mit Bus, Bahn und Tram": Das gilt in Luxemburg seit 1. März 2020. Damit ist das Großherzogtum das erste Land weltweit, das den öffentlichen Transport kostenlos gemacht hat.

🇲🇹 Malta führte am 1. Oktober 2022 den kostenlosen Nahverkehr ein. Dabei handelte es sich nicht um eine Reaktion auf den Ukraine-Krieg, die Regierung kündigte den Plan bereits im Oktober 2021 an. Eines der Ziele, das erreicht werden soll: weniger Abhängigkeit vom Auto.

🇪🇪 In der estnischen Hauptstadt Tallinn dürfen seit 2013 alle dort gemeldeten Bürger:innen Bus und Bahn zum Nulltarif nutzen. Und zwar deshalb, weil sich viele Einheimische in der Finanzkrise keine Tickets mehr leisten konnten. Mittlerweile gilt die Umsonst-Regelung auch in den meisten Landkreisen Estlands.

🇫🇷 Die Bewohner:innen der französischen Stadt Dünkirchen müssen ebenfalls nichts bezahlen, wenn sie in öffentliche Verkehrsmittel steigen. Seit 2018 lautet die Devise, "die Leute wieder in die Busse zu bringen". Laut einer Studie klappte das: Die Hälfte der Befragten gab an, viel öfter Bus zu fahren als zuvor. Etwa fünf Prozent sagten, sie hätten ihr Auto verkauft oder sich gegen den Kauf eines zweiten Autos entschieden.

Die häufigsten Fragen zum 49-Euro-Ticket

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