ZU LAUT?! Das macht Lärm mit deinem Körper
- Veröffentlicht: 06.12.2019
- 08:30 Uhr
- Sven Hasselberg
Jaulende Motoren, wummernde Bässe oder Tellerklappern in der Kantine: Lärm überfordert nicht nur deine Ohren, sondern auch Hirn, Herz und mehr.
Das Wichtigste zum Thema Lärm
Ab 55 Dezibel empfinden wir etwas als laut. Ein Gruppengespräch liegt bei 60 Dezibel, ein Rasenmäher dröhnt mit 80 Dezibel.
Hier liegt auch die Schwelle zu Schäden bei einer Dauerbelastung: 2,3 Millionen Deutsche umgibt krankheitsverursachender Lärm dauerhaft.
Dauerhafter Lärm bewirkt Konzentrationsmangel, Bluthochdruck, Kreislaufbeschwerden, Herzinfarkt und vieles mehr.
Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) sieht eine Milliarde junger Menschen durch zu laute Musik gefährdet. Hörschäden können die Folge sein.
Welche Lautstärke ist laut dem Umweltbundesamt kritisch?
Das geht (nicht nur) auf die Ohren: So schadet dir Lärm
Problematisch ist nicht nur die steigende Lautstärke, sondern auch die Dauerberieselung durch Lärm. Neben Hörschäden sind unter anderem Herzkrankheiten, Schlafstörungen, Kreislaufbeschwerden, Konzentrationsschwierigkeiten oder Bluthochdruck die Folge.
Nimmt dein Ohr Lärm war, schüttet der Körper Stresshormone aus. Innerlich hält er sich für einen Kampf bereit. Dieser ursprüngliche Verteidigungsreflex überfordert den Körper auf Dauer. Yoga, autogenes Training und Entspannungsübungen können dir helfen, diesen Stress zu mindern.
Auch das berühmte Pfeifen im Ohr, der Tinnitus, kann durch Lärm hervorgerufen werden. "Weißes Rauschen" hilft dagegen. Es ist eine Art positives Rauschen, vergleichbar mit Quellwasser oder raschelndem Laub.
Der Trick: Gezielt abgespielt verdrängt es die Störgeräusche. Das Rauschen bedient alle Frequenzen gleich und "maskiert" den Lärm. Deshalb heißt dieses Verfahren auch "Sound-Masking" und wird zunehmend beim Kampf gegen Lärmbelästigung eingesetzt.
Ganz schön laut - bei dir zuhause
Diese Geräusche stören nach dem Umweltbundesamt die Deutschen am meisten
🚛 Straßenlärm: 75 Prozent
🏘 Nachbarschaftslärm: 60 Prozent
⚙ Industrie- und Gewerbelärm: 42 Prozent
🛩 Fluglärm: 42 Prozent
🚂 Schienenverkehrslärm: 35 Prozent
Mit Blitzern gegen jaulende Motoren
Wie "Raser" sollen bald auch die "Lärmer" im Straßenverkehr zahlen. In Frankreich und Großbritannien laufen bereits Tests mit "Lärmblitzern". Sie sollen Fahrer entlarven, die absichtlich ihren Motor hochdrehen. 4 Mikrophone messen in Zehntelsekunden die Lautstärke.
Das Gerät kann zusätzlich die Quelle des Geräuschs lokalisieren und die Fahrzeugklasse erkennen. Überschreitet der Lärm den zugelassenen Wert dieser Klasse, wird das teuer.
Der Lärmblitzer ist mit Kameras verbunden, die dann das Auto oder Motorrad fotografieren, und den Lärmer über das Nummernschild identifizieren. Und schon kommt der Bußgeld-Bescheid ...