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Hip, aber schädlich? Worauf du beim Musikhören mit Kopfhörern achten solltest

  • Veröffentlicht: 02.10.2022
  • 20:45 Uhr
  • Galileo

Kopfhörer gehören zum Alltag. Aber was passiert eigentlich, wenn du damit zu laut Musik hörst? Schädigt das dein Gehör? Wir sind der Frage einmal nachgegangen. Im Clip: Ein Kopfhörer, der auch als Atemmaske funktioniert.

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Das Wichtigste zum Thema Kopfhörer

  • In Ear, On Ear, Over Ear, Noise Cancelling: Kopfhörer sind auf den Straßen omnipräsent, zum Telefonieren oder Musik hören. Aber ist nicht gerade laute Musik, die direkt ins Gehör geht, schädlich für uns?

  • Das Gute vorne weg: Du kannst stundenlang Musik hören, ohne dass etwas passiert. Und du darfst die Musik auch mal so richtig laut aufdrehen, denn deine Ohren können das ab - zumindest für kurze Zeit.

  • Dabei spielt es keine Rolle, welche Art von Kopfhörern du benutzt.

  • Warum das so ist? Dein Gehör kann sich selbst reparieren. Wie es das macht, erklärt dir ein Experte weiter unten im Interview.

  • Dennoch sollte es nicht zu oft zu laut sein. Über 85 Dezibel ist auf Dauer zu viel. Zum Vergleich: So laut ist eine viel befahrene Haupt-Verkehrsstraße. Eine mögliche Folge ist der Tinnitus oder andere Gehörschäden.

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Wusstest du, dass ...

🤓 … die Ohren von Kindern und erwachsenen Personen gleich empfindlich sind? Unser Ohr ist schon vor der Geburt komplett ausgereift, das verändert sich im Laufe unseres Lebens nicht mehr.

Können sich unsere Ohren wieder erholen? HNO-Arzt Dr. Michael Deeg weiß die Antwort

💬 Wer unbedingt über seine Kopfhörer Musik in Konzertlautstärke hören will, kann das schon tun. Wenn man seinem Gehör aber ein bis zwei Stunden lang eine Lautstärke von 90 Dezibel antut, dann sollte man ihm hinterher auch eine mindestens ebenso lange Pause gönnen.

💬 In der Regel erholen sich unsere Ohren gut in so einer Lärmpause. Wer zum Beispiel ein sehr lautes Konzert besucht hat, kennt das Gefühl, dass sich seine Ohren hinterher wie betäubt fühlen. In der Regel regenerieren sich unsere Sinneszellen in ein paar Stunden.

💬 Das funktioniert so: Wenn wir sehr laute Musik hören, drückt das die Haarzellen im Inneren unseres Ohres nach unten. Wie bei einem Kornfeld, dessen Ähren vom Regen platt gedrückt werden. Normalerweise richten sie sich nach ein paar Stunden wieder auf.

💬 Wenn die Lautstärke aber extrem ist, also 100 Dezibel und lauter, dann kann es passieren, dass die Haarzellen unwiederbringlich geschädigt werden und sich nicht mehr aufrichten.

💬 Jeder sollte also gut auf sein Gehör aufpassen. In einem Club kann die Lautstärke die 100-Dezibel-Grenze schon mal überschreiten. Wer sich dem zwei bis drei Stunden aussetzt, dessen Gehör nimmt in dieser Zeit so viel Lärm auf, wie ein Metallarbeiter in einer Woche.

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Was helfen kann, unsere Ohren zu schützen

❗️ Manche Geräte warnen, wenn die Lautstärke von 85 Dezibel überschritten wird. Das hilft dir, deine Ohren zu schützen.

🔊 Kopfhörer alleine richten keinen großen Schaden an. Kritisch wird es, wenn du auch sonst starkem Lärm ausgesetzt bist.

✔️ Um das zu checken, gibt es eine kostenlose App vom Deutschen Berufsverband der Hals-Nasen-Ohrenärzte, mit der wir den Lärm um uns herum messen können. LärmApp heißt sie, es gibt sie für Android-Smartphones und iPhones.

🔉 Gute Idee: So genannte Noise-Cancelling-Kopfhörer schalten Außengeräusche ab. So reicht eine geringere Lautstärke aus, um die Musik oder den Podcast gut hören zu können.

🔇 Und der wichtigste Tipp: den Ohren immer mal wieder Ruhe gönnen.

So funktioniert unser Gehör

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© Galileo
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Was ist eigentlich wie laut?

Ab 65 Dezibel empfinden wir etwas als laut - ab 90 kann es zu Gehörschäden bei langjähriger Belastung.

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Die schlimmsten Lärmquellen in unserem Alltag

Verkehrslärm: Eine Hauptstraße mit starkem Verkehr hat eine Lautstärke von 80 bis 85 Dezibel.
Verkehrslärm: Eine Hauptstraße mit starkem Verkehr hat eine Lautstärke von 80 bis 85 Dezibel.© Getty Images
Noch lauter sind Lastwagen: nämlich 90 Dezibel.
Noch lauter sind Lastwagen: nämlich 90 Dezibel.© Getty Images
Bei einem Club- oder Konzertbesuch kann es sehr laut werden: auch mal über 100 Dezibel.
Bei einem Club- oder Konzertbesuch kann es sehr laut werden: auch mal über 100 Dezibel.© Getty Images
Dauerndes Hupen nervt: Denn die Autohupe erreicht eine Lautstärke von 110 Dezibel.
Dauerndes Hupen nervt: Denn die Autohupe erreicht eine Lautstärke von 110 Dezibel.© Getty Images
Ein Presslufthammer in einem Meter Entfernung kann bis zu 120 Dezibel laut sein.
Ein Presslufthammer in einem Meter Entfernung kann bis zu 120 Dezibel laut sein.© Getty Images
Ein Flugzeug erreicht eine Lautstärke von 120 Dezibel.
Ein Flugzeug erreicht eine Lautstärke von 120 Dezibel.© Getty Images
Ein schreiendes Baby kann genauso laut werden wie ein Flugzeug: nämlich bis zu 120 Dezibel.
Ein schreiendes Baby kann genauso laut werden wie ein Flugzeug: nämlich bis zu 120 Dezibel.© Getty Images
Verkehrslärm: Eine Hauptstraße mit starkem Verkehr hat eine Lautstärke von 80 bis 85 Dezibel.
Noch lauter sind Lastwagen: nämlich 90 Dezibel.
Bei einem Club- oder Konzertbesuch kann es sehr laut werden: auch mal über 100 Dezibel.
Dauerndes Hupen nervt: Denn die Autohupe erreicht eine Lautstärke von 110 Dezibel.
Ein Presslufthammer in einem Meter Entfernung kann bis zu 120 Dezibel laut sein.
Ein Flugzeug erreicht eine Lautstärke von 120 Dezibel.
Ein schreiendes Baby kann genauso laut werden wie ein Flugzeug: nämlich bis zu 120 Dezibel.
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