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Medikamente

E-Rezept: So funktioniert die digitale Verschreibung

  • Aktualisiert: 26.01.2024
  • 11:00 Uhr
  • Galileo
Seit dem 1. Januar 2024 ist das neue E-Rezept nach einigen Verzögerungen nun verpflichtend eingeführt worden.
Seit dem 1. Januar 2024 ist das neue E-Rezept nach einigen Verzögerungen nun verpflichtend eingeführt worden.© Getty Images

Das E-Rezept sollte schon 2022 den rosafarbenen Arzt-Zettel ablösen. Nach langer Verzögerung wurde es am 1. Januar 2024 verpflichtend eingeführt. Welche Vorteile das elektronische Rezept hat und wie du es nutzen kannst, erfährst du hier.

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Das Wichtigste zum Thema E-Rezepte

  • Die Kurzform "E-Rezept" steht für "elektronisches Rezept". Statt mit dem rosafarbenen Zettel von der Praxis zur Apotheke zu gehen, laufen die Verschreibungen für Mitglieder der gesetzlichen Krankenversicherung ab sofort schneller und papierlos ab.

  • Das E-Rezept ist ein weiterer Schritt in Richtung Digitalisierung des Gesundheitssystems - die weiterhin eher schleppend vorangeht.

  • Seit dem 1. Januar 2024 ist die Nutzung des E-Rezepts in Deutschland verpflichtend. Auch in anderen Ländern Europas wie Schweden, Dänemark oder Portugal können Rezepte schon seit Längerem elektronisch eingelöst werden.

So funktioniert das E-Rezept

Bisher haben Ärzt:innen dir für verschreibungspflichtige Medikamente ein Rezept in Papierform ausgedruckt. Diese Zettelwirtschaft ist mit dem E-Rezept abgeschafft. Für die Nutzung gibt es drei Möglichkeiten:

  1. die elektronische Gesundheitskarte (eGK): Einstecken in Kartenlesegerät, keine PIN notwendig
  2. die E-Rezept-App: Anmeldung und PIN erforderlich
  3. oder weiterhin einen Papierausdruck: QR-Code als sogenannter Token-Ausdruck
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Wie kann ich das E-Rezept einlösen?

Um dein E-Rezept nutzen zu können, musst du es mithilfe einer der drei oben aufgelisteten Möglichkeiten einlösen:

  • elektronische Gesundheitskarte (eGK): Steck einfach deine Gesundheitskarte in das Kartenterminal der Apotheke - das ist alles, was du tun musst.Beim Lesen der Gesundheitskarte wird automatisch aus Sicherheitsgründen geprüft, ob die Karte echt ist. Eine PIN musst du nicht eingeben. Das Apothekenpersonal holt deine offenen Rezepte vom zentralen E-Rezept-Server ab und gibt dir die verschriebenen Medikamente aus.
  • E-Rezepte-App: Du brauchst deine Gesundheitskarte mit NFC-Funktion für den kontaktlosen Datenaustausch und dazu eine PIN-Nummer. Die PIN kannst du bei deiner Krankenkasse anfordern. Um die PIN zu bekommen, musst du dich bei deiner Krankenkasse legitimieren. Das geht meistens über Postident oder persönlich in der Krankenkassenfiliale. Um dich in die App einzuloggen, musst du dich mit der sogenannten 6-stelligen CAN-Nummer und der PIN legitimieren. Die CAN findest du in der oberen rechten Ecke deiner Gesundheitskarte.
  • Papierausdruck: Alternativ hast du auch die Möglichkeit, das E-Rezept mit einem Papierausdruck und dem Rezept-Code einzulösen. Den Code erhältst du direkt in der Arztpraxis. In der Apotheke wird dann einfach der Rezept-Code gescannt.

Wie wird das E-Rezept erstellt?

Deine Ärztin oder dein Arzt stellt dir mithilfe einer Software ein digitales Rezept aus. Dieses E-Rezept enthält identische Informationen wie das herkömmliche rosa Rezept:

  • Patient:innen-Daten
  • Angaben zum behandelnden Arzt oder zur behandelnden Ärztin
  • verschriebene Medikamente oder Wirkstoffe
  • Dosierungsanweisungen

Das digitale Rezept wird verschlüsselt an den zentralen E-Rezept-Server übertragen. Zu jedem E-Rezept wird automatisch ein E-Rezept-Token generiert, welches den Code für die Einlösung in der Apotheke enthält.

In deiner Arztpraxis erhältst du seit dem 1. Januar 2024 nicht mehr das traditionelle rosafarbene Rezept, sondern lediglich das E-Rezept-Token.

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3 smarte Alternativen zum Arztbesuch

Diese Vorteile bringt das E-Rezept mit sich

📑 Keine Zettelwirtschaft mehr in der Arztpraxis und bei Patient:innen.

Zeitersparnis für Ärzt:innen, da sie händisch keine Rezepte mehr ausdrucken und unterschreiben müssen.

👆 Bessere Übersicht über Verordnungen.

👍 Mehr Komfort für Patient:innen, da in bis zu drei Apotheken unverbindlich angefragt werden kann, ob das Medikament vorrätig ist beziehungsweise ab wann es abholbereit ist.

👩‍⚕️ Weniger Arztbesuche, da niemand mehr für Folgerezepte in die Praxis muss. Ein Wiederholungsrezept ist ein Jahr gültig und kann bis zu vier Mal ausgestellt werden.

📦 Versandapotheken musst du das Rezept für verschreibungspflichtige Medikamente nicht mehr im Original einreichen. Hier genügt die E-Rezepte-App.

🌳 Mehr Umweltschutz durch weniger Papierverbrauch.

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Datenschutz: So sorgt das E-Rezept für Sicherheit

Deine Arztpraxis unterzeichnet das E-Rezept mit einer qualifizierten elektronischen Signatur. Durch diese Signatur kann die Apotheke zuverlässig feststellen, wer das E-Rezept ausgestellt hat und ob sein Inhalt möglicherweise unbefugt verändert wurde.

Die Einsicht in das E-Rezept ist ausschließlich der verordnenden Arztpraxis und der zugehörigen Apotheke vorbehalten.

Die Informationen des E-Rezepts werden verschlüsselt auf Servern gespeichert, die sich in einem sicheren Rechenzentrum befinden. Die Löschung dieser Daten erfolgt automatisch 100 Tage nach dem Einlösen des Rezepts. Du hast jedoch auch die Möglichkeit, die Daten eigenständig vor Ablauf dieses Zeitraums zu löschen.

Medikamente: Was ist erlaubt und was nicht?

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Weiterführende Links zum Thema E-Rezept

Verbraucherzentrale: E-Rezept Fragen und Antworten

Das Bundesgesundheitsministerium zum E-Rezept

Bundesgesundheitsministerium: E-Rezept FAQ

Weitere Infos zum E-Rezept

Die häufigsten Fragen zum Thema E-Rezept

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