
Corona-Experten-Rat: Welche Fachleute gehören dazu und welche Aufgaben hat er?
Das Wichtigste zum Corona-Experten-Rat
Zum offiziellen Ampel-Start hat die neue Bundesregierung zugleich einen neuen Corona-Experten-Rat einberufen.
Dessen Hauptaufgabe: wissenschaftlich begründete Handlungsempfehlungen liefern. Im Gegensatz dazu kümmert sich der Corona-Krisenstab eher um organisatorische Aufgaben.
Von Virologie über Psychologie bis Ethik: Wissenschaftler:innen aus verschiedenen Fachrichtungen gehören zum neuen Corona-Experten-Rat der Bundesregierung.
Auch mit dabei: ein Gesundheitsamt-Leiter sowie ein Landrat. Sie können wohl mehr praktische Perspektiven in die Diskussionen einbringen.
Von Berner bis Wieler: Die 19 Mitglieder des Corona-Experten-Rats
Aufgaben und Befugnisse des Corona-Experten-Rats
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Die Hauptaufgabe des neuen Corona-Experten-Rats besteht darin, die aktuelle Forschungslage zu diskutieren und daraus möglichst konkrete Handlungsempfehlungen abzuleiten.
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Das Gremium aus Fachleuten berät und informiert die Bundesregierung jedoch lediglich. Entscheidungen über Maßnahmen trifft weiterhin die Regierung von Bundeskanzler Olaf Scholz.
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Gemeinsam mit Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach hatte Scholz angekündigt, die neue Regierung wolle ihre Arbeit stärker auf wissenschaftlichem Fachwissen basieren.
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Durch unter anderem Christian Drosten und Hendrik Streeck finden sich im Corona-Experten-Rat nicht nur teils gegensätzliche Standpunkte. Auch bisher weniger beachtete Expertise spielt eine Rolle, zum Beispiel die Perspektive auf Kinder und Jugendliche.
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Die 1. Sitzung des Gremiums um Ethikrat-Chefin Buyx, RKI-Chef Wieler und Co., das künftig wöchentlich tagen soll, fand am 14. Dezember 2021 statt.
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Für die Öffentlichkeit verspricht der neue Corona-Experten-Rat mehr Transparenz, wie es bei anderen Experten-Räten - zum Beispiel beim Kampf gegen den Klimawandel - üblich ist.
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Nicht nur die Mitglieder sind öffentlich bekannt. Auch die Inhalte der Beratungen von solchen Gremien werden gewöhnlich veröffentlicht.
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Völlig neu ist der wissenschaftliche Fokus durch den Corona-Experten-Rat aber nicht. Auch die vorherige Bundesregierung von Angela Merkel hatte zahlreiche Fach-Berater:innen.
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Unter anderem in Nordrhein-Westfalen gab es bis zum Sommer 2021 ebenfalls einen Corona-Experten-Rat. Auch in anderen Ländern sind solche Gremien üblich: US-Präsident Joe Biden etwa hat auch einen solchen Rat eingesetzt.
Unterschiede Corona-Experten-Rat und Corona-Krisenstab
Gemeinsam mit dem neuen Corona-Experten-Rat setzt die frisch gewählte Ampel-Regierung auch einen neuen Corona-Krisenstab ein. Im Gegensatz zum Fach-Gremium, das wissenschaftlich begründete Empfehlungen liefern soll, ist der Krisenstab eher für praktische Herausforderungen zuständig.
Eine Hauptaufgabe des Corona-Krisenstabs ist etwa, die Infektionslage und die Umsetzung der geltenden Schutzmaßnahmen im Blick zu haben. Zu den weiteren Befugnissen zählt unter anderem der Impfstoff-Transport.
Auch die alte Bundesregierung hatte bereits seit Pandemie-Beginn einen Krisenstab. Der neue Corona-Krisenstab ist jedoch im Kanzleramt und nicht im Gesundheits- und Innenministerium angesiedelt. Außerdem soll er täglich statt wöchentlich zusammentreten.

Die Leitung des neuen Corona-Krisenstabs obliegt Generalmajor Carsten Breuer.
© picture alliance/dpa | Robert Michael