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Tofu und Soja: Sind das Superhelden oder Schurken?

  • Veröffentlicht: 26.10.2022
  • 20:45 Uhr
  • Galileo

Der Soja-Hype lässt nicht nach. Und tatsächlich sind Sojamilch und Tofu mega gesund. Sie haben aber auch ihre Schattenseiten. Krass: Bis 1989 war die Herstellung von Tofu in Deutschland verboten. Im Clip: Soja- und Kokos-Joghurt selbst machen.

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Das Wichtigste zum Thema Soja und Tofu

  • Soja ist ein echter Alleskönner: Du füllst damit deine Eiweiß-Speicher auf, nimmst gesunde ungesättigte Fette zu dir und bist länger satt. Perfekt für alle mit Laktose-Intoleranz und jene, die sich vegetarisch, vegan oder einfach nur bewusst gesund ernähren möchten.

  • Vorsicht! Sojamilch ist nichts für Babys, da die hormonähnliche Wirkung der darin enthaltenen Isoflavone noch nicht ausreichend geklärt ist.

  • Die Ökobilanz der Sojabohne ist verheerend. Große Teile des Regenwalds in Südamerika (einem der wichtigsten CO2-Speicher) müssen für ihren Anbau weichen. Zudem landen fast 80 Prozent der Bohnen im Viehfutter. Nur zwei Prozent werden direkt verzehrt. 20 Prozent werden zu Soja-Öl, was nicht nur als Speise-Öl genutzt wird. Es wird auch zu Biodiesel, Kosmetika oder Farben weiterverarbeitet. Der neue Trend: in Deutschland angebaute Sojabohnen.

  • In Asien gibt es Tofu schon seit Jahrtausenden. In Deutschland war die Tofu-Herstellung zum Schutz der Bauern bis 1989 verboten.

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7 bekannte Soja-Mythen im Check

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Ist Soja wirklich so gesund?

Tatsächlich enthalten 100 Gramm Soja viele Ballaststoffe und Vitamine, bis zu 40 Gramm Eiweiß und hauptsächlich mehrfach ungesättigtes Fett, dabei Null Cholesterin und kaum Kohlenhydrate! Soja ist somit nahrhaft, sättigend und kann sich positiv auf deinen Cholesterin-Spiegel und dein Gewicht auswirken.

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Darf ich ohne Ende Soja essen?

Auch für die Sojabohne gilt: Alles in Maßen! Soja bindet leider auch wichtige Mineralstoffe im Körper und verhindert deren Aufnahme. Außerdem enthält es hormonähnliche Pflanzenstoffe (Isoflavone), die dem weiblichen Geschlechts-Hormon Östradiol ähneln. Aus diesem Grund dürfen auch Babys und Kleinkindern keine Soja-Produkte bekommen.

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Wer sollte noch auf Soja verzichten?

Wenn du unter Gicht leidest, lass lieber die Finger davon, denn Soja enthält Purin. Baut dein Körper das ab, entsteht Harnsäure, die Gichtkranke nicht ausreichend ausscheiden. Die Folge können schmerzhafte Ablagerungen in den Gelenken und ein akuter Gichtanfall sein.

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Stimmt es, dass Soja Krebs vorbeugt?

In mehreren Studien konnte nicht bestätigt werden, dass Soja Krebs vorbeugt.

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Stimmt es, dass Soja durch die Wechseljahre hilft?

Nein. In verschiedenen Studien ließen sich Beschwerden in der Menopause nicht signifikant lindern.

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Schadet Soja der Schilddrüse?

Grundsätzlich nicht. Es gibt aber Forschungen, die nahelegen, dass Soja sich negativ auf die Autoimmun-Krankheit Hashimoto Thyreoiditis auswirken könnte. Soja sei für Hashimoto-Patient:innen zu schwer verdaulich und eine zusätzliche Belastung für den Darm. Soja könnte zudem den Angriff der eigenen Immunzellen auf die Schilddrüse verstärken. Patient:innen wird deshalb oft geraten, nicht zu viel Soja zu sich zu nehmen.

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Worauf solltest du beim Soja-Kauf achten?

Gerade der Massen-Anbau gentechnisch veränderter Sorten mit Einsatz von Pestiziden in Südamerika ist eine Katastrophe für Mensch und Natur. Viele Hersteller von Soja-Produkten für den deutschen Markt achten allerdings auf einen nachhaltigen Anbau. Am besten du setzt auf Bio-Produkte aus EU-Ländern, das spart zusätzlich lange Lieferwege.

Fazit

Soja in Maßen ist definitiv gesund! Das heißt, bis zu 300 Gramm Tofu oder 800 Milliliter Sojamilch kannst du bedenkenlos täglich genießen - sei es beim veganen Grillen, in einem Curry verarbeitet oder als vegane Fleisch-Alternative. Wenn du an Gicht oder einem erhöhten Krebsrisiko leidest, sprich am besten vorher mit deinem Arzt.

Übrigens: 0,3 Prozent der Europäer haben eine Soja-Unverträglichkeit. Wenn du eine Alternative suchst, probiere Lupinen. Die ebenfalls sehr eiweißreiche Hülsenfrucht wird in Deutschland angebaut und punktet damit in der Ökobilanz.

Außerdem sind Lupinen purinarm und du kannst sie auch essen, wenn du an Gicht oder Rheuma leidest.

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