Nachhaltig Grillen: Das kannst du bei Kohle, Anzünder und Grillgut beachten
- Veröffentlicht: 20.05.2023
- 08:45 Uhr
- Carina Neumann-Mahlkau
Der Sommer ist da - und mit ihm auch die Grill-Saison. Aber wusstest du, dass für deine Grillkohle auch der Regenwald abgeholzt wird? Wir zeigen dir, wie es "grüner" geht. Im Clip: So entsteht nachhaltige Grillkohle.
Das Wichtigste zum Thema nachhaltig Grillen
Die Deutschen sind wahre Grillchampions. Laut einer Umfrage von POSpulse schwingen 97 Prozent gern die Grillzange. 88 Prozent besitzen laut Statista-Erhebung einen eigenen Grill. 1,2 Millionen Euro wurden 2019 für Grillfleisch ausgegeben.
Was aber kaum jemand weiß: Für Grillkohle werden Tropenhölzer aus den Regenwäldern gerodet. Hinzu kommen lange Transportwege - und somit hohe CO2-Emissionen.
Im Clip oben besuchen wir ein Unternehmen, das nachhaltige Kohle aus heimischem Holz produziert. Weitere Tipps rund um umweltfreundliches Grillen geben wir dir auf dieser Seite.
Nachhaltig Grillen ist ganz leicht
👀 Achte bei deiner Grillkohle auf das Siegel. Das Naturland-Siegel, mit dem auch die Kohle aus unserem Clip versehen ist, ist sehr gut.
🌳 Auch die Siegel FSC und PEFC stehen für nachhaltige Holzkohle. Am besten natürlich aus einheimischen oder zumindest europäischen Wäldern.
🔥 Verzichte auf chemische Grill-Anzünder wie Benzin. Damit senkst du nicht nur das Unfall-Risiko, sondern verschonst auch die Umwelt mit giftigen Stoffen.
🪔 Natürliche Grill-Anzünder tun es auch. Die gibt es zum Beispiel aus Holz oder Wachs - und ebenfalls mit FSC-Zertifikat.
😬 Im Supermarkt noch schnell 'nen Einweg-Grill kaufen? Lieber nicht. Das Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR) rät von Alu-Grills und Alufolie (etwa zum Einwickeln von Kartoffeln, Feta und Co.) ab.
❌ Die Partikel gehen durchs Erhitzen in die Lebensmittel über und das ist krebserregend. Auch für die Umwelt ist Aluminium schädlich. Außerdem verkohlen diese Grills meistens den Rasen gleich mit.
♻️ 2021 führte die EU das Einweg-Plastikverbot ein. Das macht Grillen im Freien umweltfreundlicher. Verwende möglichst recycelbares Einweg-Material oder Mehrweg-Produkte.
🥔 Auch was auf dem Grill landet, beeinflusst die Umwelt. Mit Fleisch aus Bio-Qualität und öfter mal vegetarisch oder vegan Grillen leistest du bereits einen großen Beitrag.
Umweltfreundliche Grill-Alternativen: Kokos, Wein, Oliven
🥥 Kokos-Kohle: Sie besteht aus Kokosnuss-Schalen und ist ein Abfall-Produkt der Kokosmilch- und -Öl-Produktion. Hierfür müssen also keine Palmen sterben. Sie hat gute Brenn-Eigenschaften. Minus-Punkt: lange Transportwege.
🍸 Grillen mit Oliven-Kernen: Sie sind ein Abfall-Produkt der Olivenöl-Herstellung. Sie haben vergleichsweise kurze Transportwege und brennen teils sogar länger als Holzkohle.
🍇 Grillen mit Weinreben: Auch das Abfall-Produkt aus der Wein-Herstellung taugt als Grillkohle mit guten Brenn-Eigenschaften, kurzen Transportwegen und besonders wenig Rauch-Entwicklung.