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Strahlende Aussicht - mach Urlaub in Tschernobyl

  • Veröffentlicht: 20.04.2021
  • 14:00 Uhr
  • Galileo

Erholen am Reaktor? Urlaub in Tschernobyl? Wie sicher ist das? Was erlebst du in der radioaktiven Sperrzone? Unser Reporter Manuel hat sich mal umgesehen.

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Das Wichtigste zum Thema Urlaub in Tschernobyl

  • Seit 2019 kannst du einen Blick auf das Epizentrum der Katastrophe werfen: den Reaktor 4. Dabei wird dir aber nur ein kurzer Aufenthalt gestattet, um die Strahlenbelastung möglichst gering zu halten.

  • 2018 besuchten über 70.000 Menschen die Sperrzone, mehr als die Hälfte kamen aus dem Ausland. Nun möchte der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenski Tschernobyl zu einem wahren touristischen Magnet machen.

  • Eine Tages-Tour ins Sperrgebiet und in die Stadt Pripjat kostet rund 85 Euro.

  • Bei nahezu jeder Tour steht der neue Sarkophag auf dem Programm. Er soll die Reaktor-Ruine für 100 Jahre hermetisch abschirmen.

  • Du kannst in Tschernobyl übernachten. 2017 hat dort ein Hostel eröffnet. Willst du in einem der Ein- bis Drei-Bett-Zimmer schlafen, brauchst du eine Genehmigung der Verwaltung.

  • Besonders gefährlich ist der radioaktive Staub. Wirbelst du den auf, bist du einer hohen Strahlung ausgesetzt. Um den Staub am Boden zu halten, werden Chemikalien versprüht.

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Was beim Super-GAU in Tschernobyl geschah ...

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Am 26. April 1986 ereignete sich die Reaktorkatastrophe in Tschernobyl. Dabei kam es zu einer Kernschmelze im Reaktor 4. Durch eine Explosion ist Radioaktivität in große Höhen gelangt und anschließend über nahezu ganz Europa heruntergegangen.

Rund um den Unglücksort liegt ein Sperrgebiet mit einer Fläche von etwa 2.800 Quadratkilometern. Zum Vergleich: Das Saarland hat eine Fläche von 2.570 Quadratkilometern.

Besuch in Tschernobyl: Das steckt hinter der geheimnisvollen "Wand der Spione"

So sieht es in Tschernobyl heute aus

Der Sarkophag über dem Reaktor
Der Sarkophag über dem Reaktor© gettyimages
Die ehemalige Radar-Station in Tschernobyl
Die ehemalige Radar-Station in Tschernobyl© gettyimages
Ein Riesenrad im Nachbarort Prypjat
Ein Riesenrad im Nachbarort Prypjat© gettyimages
Der einstige Vergnügungspark
Der einstige Vergnügungspark© gettyimages
Ein ehemaliger Kindergarten
Ein ehemaliger Kindergarten© gettyimages
Zurückgelassenes Spielzeug
Zurückgelassenes Spielzeug© gettyimages
Gas-Masken in einem verlassenen Gebäude
Gas-Masken in einem verlassenen Gebäude© gettyimages
Der Sarkophag über dem Reaktor
Die ehemalige Radar-Station in Tschernobyl
Ein Riesenrad im Nachbarort Prypjat
Der einstige Vergnügungspark
Ein ehemaliger Kindergarten
Zurückgelassenes Spielzeug
Gas-Masken in einem verlassenen Gebäude
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KW31

Du kannst Urlaub in Tschernobyl machen. Wirklich!

Ein Trip nach Tschernobyl - was erlebt man dort? Wie sicher ist das? Und wer macht in einer radioaktiven Sperrzone Urlaub? Wir begleiten eine Reisegruppe.

  • Video
  • 03:17 Min
  • Ab 0

Reise-Bilder aus Tschernobyl von unserem Reporter

An solchen Ständen bieten Veranstalter Touren ins Sperrgebiet von Tschernobyl an.
An solchen Ständen bieten Veranstalter Touren ins Sperrgebiet von Tschernobyl an.© Galileo
Geigerzähler statt Badehose: Unser Reporter Manuel misst die Strahlung.
Geigerzähler statt Badehose: Unser Reporter Manuel misst die Strahlung.© Galileo
Eine Führerin zeigt den Toouristen, wie ein Riesenrad in der Stadt Pripjat früher aussah - und heute.
Eine Führerin zeigt den Toouristen, wie ein Riesenrad in der Stadt Pripjat früher aussah - und heute.© Galileo
Die Tour führt auch in das Kernkraftwerk hinein. So sieht es heute aus.
Die Tour führt auch in das Kernkraftwerk hinein. So sieht es heute aus.© Galileo
Voll ausgestattet: Reporter Manuel trägt Maske, Helm und hat immer seinen Geigerzähler zur Hand.
Voll ausgestattet: Reporter Manuel trägt Maske, Helm und hat immer seinen Geigerzähler zur Hand.© Galileo
Manuel trifft einen Arbeiter des Kernkraftwerks in dessen Wohnung zum Gespräch.
Manuel trifft einen Arbeiter des Kernkraftwerks in dessen Wohnung zum Gespräch.© Galileo
Diese alte Frau kehrte in die verlassene Stadt Pripjat zurück, ihre Heimat.
Diese alte Frau kehrte in die verlassene Stadt Pripjat zurück, ihre Heimat.© Galileo
Denkmäler erinnern an die Opfer des Atomunfalls.
Denkmäler erinnern an die Opfer des Atomunfalls.© Galileo
An solchen Ständen bieten Veranstalter Touren ins Sperrgebiet von Tschernobyl an.
Geigerzähler statt Badehose: Unser Reporter Manuel misst die Strahlung.
Eine Führerin zeigt den Toouristen, wie ein Riesenrad in der Stadt Pripjat früher aussah - und heute.
Die Tour führt auch in das Kernkraftwerk hinein. So sieht es heute aus.
Voll ausgestattet: Reporter Manuel trägt Maske, Helm und hat immer seinen Geigerzähler zur Hand.
Manuel trifft einen Arbeiter des Kernkraftwerks in dessen Wohnung zum Gespräch.
Diese alte Frau kehrte in die verlassene Stadt Pripjat zurück, ihre Heimat.
Denkmäler erinnern an die Opfer des Atomunfalls.
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Gut zu wissen:

🍾 Atomik Wodka: Ukrainische und britische Wissenschaftler haben Schnaps gebrannt. Das Getreide stammt aus der Todeszone rund um Tschernobyl. Obwohl in dem Getreide Radioaktivität gemessen wurde, blieb nach dem Destillationsprozess nichts davon übrig. Die Forscher planen, 75 Prozent der Gewinne aus dem Verkauf den Einheimischen zukommen zu lassen - sobald sie mit der (Massen)produktion begonnen haben.

🍄 33 Jahre nach der Katastrophe sind die Auswirkungen immer noch zu spüren: Dem Bundesamt für Strahlenschutz zufolge weisen bestimmte Pilzarten in Bayern (u.a. Semmel-Stoppelpilze oder Elfenbein- und Braunscheibige Schnecklinge) eine starke Strahlenbelastung von 2.400 Becquerel auf. Zum Vergleich: Wildpilze aus dem Supermarkt dürfen 600 Becquerel pro Kilogramm Frischmasse nicht überschreiten.

Ab wann ist Strahlung schädlich?

💥 Bei Werten ab 1 Sievert (Sv) treten akute Beschwerden wie Übelkeit, Erbrechen und Haarausfall auf. Bei mehr als 3 liegt die Sterblichkeit ohne medizinische Behandlung bei 50 Prozent, bei über 8 bestehen kaum noch Überlebenschancen.

✈️ Wer in Deutschland lebt, ist einer Dosis von etwa 4 Milli-Sievert (mSv) pro Jahr ausgesetzt. Bei einer Röntgenaufnahme wirken 0,01 bis 0,03 mSv auf den Körper, bei einem Langstreckenflug bis zu 0,1 mSv.

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