
Campanópolis: Die argentinische Märchen-Stadt aus Müll
Das Wichtigste zum Thema Campanópolis
Wo das Mittelalter auf Disneyland trifft: Campanópolis liegt etwa 30 Kilometer von Buenos Aires entfernt. Benannt ist die Märchen-Stadt nach dem Argentinier Antonio Campana.
Nachdem der millionenschwere Unternehmer an Krebs erkrankt war, legte er 1980 mit seinem Vorhaben los. Er nutzte den herumliegenden Müll und Schutt und erschuf auf dem Gelände eines stillgelegten Flughafens eine Fantasie-Welt.
Auf rund 200 Hektar entstanden unter anderem die "12 Häuser des Waldes", das "Eisenmuseum" und die "Endlose Brücke". Zudem wurden Bäche, Flüsse und Seen angelegt und 100.000 Bäume gepflanzt.
Obwohl die Ärzte ihrem Patienten maximal 5 weitere Lebensjahre prophezeiten, konnte Antonio Campana seinen architektonischen Traum fertigstellen - nach 30 Jahren.
Seit dem Tod des Vaters kümmert sich der älteste Sohn um die Märchen-Stadt. An Samstagen ist sie für Besucher:innen geöffnet, und auch Ritter-Spiele und Mittelalter-Märkte finden regelmäßig statt.
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Gewusst? Fun Facts über Argentinien
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Der Name des südamerikanischen Staates leitet sich vom lateinischen Wort "argentum" (Silber) ab und stammt aus der Kolonialzeit. Die spanischen Eroberer vermuteten irrtümlich große Silber-Vorkommen in Argentinien.
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Im argentinischen Teil der Anden befindet sich mit dem Aconcagua (6961 Meter) der höchste Berg des Kontinents. Die Inka-Opferstätten, die sich dort auf 5.167 Metern Höhe befinden, zählen zu den höchsten Anlagen dieser Art auf der Welt.
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Lionel Messi stammt aus der argentinischen Stadt Rosario. Und dort dürfen Babys nicht mehr "Messi" genannt werden. Weil viele Eltern den Nachnamen der Fußball-Legende als Vorname für ihre Kinder wählten, kam es immer häufiger zu Verwirrungen.
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Große politische Parteien in Argentinien haben eigene Bier-Marken. Das Lager-Bier "Evita" beispielsweise geht auf die ehemalige First Lady Eva Perón zurück.
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Der Brüllaffe, der sich in den Regenwäldern Argentiniens tummelt, ist das lauteste Land-Lebewesen der Welt: Seine Schreie sind noch in 4,8 Kilometern Entfernung zu hören.
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Hier entstand der Tango
Buenos Aires zog am Ende des 19. Jahrhunderts viele Einwanderer an. Die meisten landeten im Hafenviertel La Boca. Dort vermischten sich Takte, Rhythmen und Melodien aus aller Welt zu neuen Liedern und Tänzen - von der polnischen Polka über die kubanische Habanera bis zum afro-amerikanischen Candombe. Und so entstand der Tango, der sich dann von Argentinien aus in andere Länder verbreitete.
Feurige Blicke, stolze Posen, klagende Klänge: Tango ist Ausdruck von Leidenschaft, aber auch von Schmerz. Denn die Porteños, die Hafen-Bewohner, hatten häufig mit Armut, Entwurzelung, Einsamkeit zu kämpfen.
Tango wird in Buenos Aires noch immer getanzt, gerne auch auf der Straße. Tango-Salons findet man in der gesamten Stadt, Tanz-Unterricht kann man in Tango-Schulen nehmen oder bei Privatlehrern. Und es gibt Radio-Sender, bei denen rund um die Uhr Tango-Musik läuft.

Von Buenos Aires in die Welt: Der Tango stammt aus dem Hafenviertel La Boca, seit 2009 gehört er zum Immateriellen Kulturerbe der UNESCO.
© picture alliance / robertharding | Peter Groenendijk